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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Informationen
eine geradezu lebenswichtige Bedeutung zukam. Drocer Usnea wartete
darauf, daß er etwas sah und lernte, erlebte und kommentierte.
Einige Millionen degenerierter Artgenossen auf der Oberfläche
eines leeren Planeten.
    Sein Auftrag: Er mußte sie retten.
    Seine Überlegungen: Niemand und nichts durfte ihn davon
abhalten. Und wenn er zum tausendfachen Mörder würde -
seine Mission mußte erfüllt werden.
    Als er nach zwei Tagen Marsch zum erstenmal die Felder und, weiter
hügelanwärts, die Terrassen der Reiskulturen sah, wußte
er, daß er einen gewaltigen Schritt vorwärtsgekommen war.
Er traf eine Frau am Brunnen, einen Knaben, der die Zugochsen
weidete, ei traf einen schmächtigen Bauern und ließ sich
als Knecht einstellen.
    So lernte er, wie ein Volk auf kleinstem Raum geradezu
ungeheuerliche Ernten hervorbrachte. So lernte er, daß der
Anblick eines Schmetterlings mit zitternden Flügeln ein
Mittagessen ersetzen konnte. Er lernte auch, daß man hart
arbeiten mußte, um satt werden zu können. Er begriff,
nachdem er vier Tage lang schwer gearbeitet hatte, warum man beim
Betrachten einer Blume das Schwert abzulegen hatte. Das Schwert war
es, das die Ordnung der Dinge empfindlich störte.
    Und: es gab sehr viele neugierige Vögel auf dieser Insel.

3.
    Bald fühle ich Erbarmen mit den Menschen, bald sind sie mir
verächtlich.
    Und also betrachte ich mein eigenes Leben auch mit Ekel und
Erbarmen Go-Toba
    Genau in dem Augenblick, da ich zu mir kam, begannen die Bilder
auf dem Schirm sich zu bewegen. Eindringliche Laute und geflüsterte
Worte waren zu hören, und ich sah wieder das Mädchen mit
den Katzenaugen. Dahinter feuerten die Kanonen der ungezählten
Schlachten des Dreißigjährigen
    Krieges. Schließlich, als meine Gedanken wieder
funktionierten, erschien eine Uhr, eingeblendet in die farbigen,
beweglichen Gemälde der grausigen Schlachten.
    Dieser Planet schrieb das Jahr 1701 seiner eigenen Geschichte.
    Ich lallte:
    »Warum bin ich schon nach einem. halben Jahrhundert geweckt
worden?«
    Ricos glatter Schädel schob sich in das Blickfeld meiner
müden Augen, die noch nicht wieder gelernt hatten, richtig zu
erkennen.
    »Ein Raumschiff ist gelandet, Gebieter«, sagte er.
Seine Stimme war, wenn ich den Ausdruck jetzt schon richtig deuten
konnte, unbetont und sprach, als sei diese Feststellung wertfrei.
    »Wo?«
    Inzwischen war der Prozeß des Erwachens für mich auch
schon zur Routine geworden. Eine Routine, vor der mir graute und
ekelte. Fast jedesmal bisher war ich aus einem jahrhundertelangen
oder zumindest jahrzehntelangen Schlaf geweckt worden mit der
Bemerkung, ein Schiff sei gelandet. Und jedesmal begann von neuem ein
Mechanismus, ein Rennen, das jedesmal damit endete, daß ich in
hoffnungslose Resignation und Depressionen geschleudert wurde. Meine
Versuche, von hier wegzukommen und ARKON zu erreichen, waren eine
Kette von Schilderungen vergeblicher Anstrengungen, während
derer für die Barbaren dieses Planeten einige kulturelle und
zivilisatorische Denkanstöße, einige Erfindungen oder
Ideen abgefallen waren. Und auch heute war ich wieder am Anfang eines
Weges, der hierher zurückführen würde.
    »Auf der großen Hauptinsel, Gebieter, am westlichen
Rand des großen Kontinents. Dort steht es, vorzüglich
getarnt, auf dem Strand zwischen den Felsen. Ein einzelner Mann hat
es verlassen.«
    Ich murmelte, müde und undeutlich:
    »Ich werde versuchen, dieses Schiff zu erreichen. Und jetzt
fange mit den Maschinen an!«
    Wie immer dauerte es hundert Stunden, bis ich wieder einigermaßen
Herr über meinen Körper und Verstand war. Ich fühlte
mich unausgeschlafen und mißmutig; es klang makaber, wenn ein
Mann, der ein halbes Jahrhundert geschlafen hatte, behauptete, er sei
müde.
    »Ich gehorche, Gebieter!« sagte Rico.
    Ich schloß die Augen und entspannte mich. Nacheinander
schwebten die Maschinen heran und leisteten ihre Beiträge dazu,
einen halb eingefrorenen Körper mit stumpfen Sinnen und
gefühlloser Haut wieder lebendig zu machen. Medikamente
durchfluteten meinen Kreislauf, flüssige Nahrung wurde
eingeführt, verschiedene Wellen und Strahlungen durchdrangen
Haut und Knochen. Die zellregenerierende Strahlung des Aktivators,
der golden und schimmernd auf der Haut über der
Brustknochenplatte lag, breitete sich aus. Schrittweise löste
ich mich aus der Erstarrung und war endlich in der Lage, eine Reihe
von Szenen auf dem Bildschirm zu betrachten, die Ricos Robotspione
aufgenommen hatten.

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