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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht. Eine Reihe
fremder Gesichter zog sich an Atlan vorbei. Sie lagen zum Teil im
Schatten, zum anderen Teil waren sie beleuchtet von den Kerzen in den
Windlichtern. Wieder, als er gerade nach rechts schaute, überflutete
ihn ein erneuter Stoß innerlicher Unruhe. Von dem kleinen,
goldenen Buddha, der neben dem Bild eines reitenden Samurai stand,
schien ein intensives Leuchten auszugehen, als wollte die Statuette
ihm eine Botschaft senden. Und dann sah Atlan das Gesicht, dessen
untere Hälfte vom Titelblatt einer archäologischen
Zeitschrift verdeckt wurde. Atlan atmete schnell und scharf ein.
    Plötzliches Erkennen machte die Situation klarer und
verworrener zugleich. Diese Augen kannte er. Er kannte auch die
Stirn, den Haaransatz; nur die Fältchen um die Augen waren neu.
Binnen Sekundenbruchteilen produzierte sein Gedächtnis eine
Kette von - vorwiegend höchst angenehmen -Assoziationen. An
deren Ende stand ein Name.
    Ayala D'Antonelli, sagte der Logiksektor.
    »Doktor Ayala D'Antonelli«, murmelte Atlan und
lächelte. Er sah zu, wie sich die Zeitschrift senkte. Ayala, die
er einmal Katya genannt hatte, lächelte zurück. Ein Teil
der Unruhe verschwand augenblicklich, aber eine deutlich vorhandene
Menge blieb. Aus den Augenwinkeln sah Atlan, wie sich die drei Männer
in der Passage verteilten. Es wirkte eine Spur zu unauffällig;
als ob ein unsichtbarer Spieler einige Marionetten bewegte. Atlan hob
die Hand und machte eine fragende Geste. Ayala deutete auf den freien
Sessel neben sich. Er sagte dem Robot, der eben mit einem gefüllten
Glas kam, daß er ab jetzt dort drüben säße,
nahm die Kleinigkeiten, die auf der Tischplatte lagen, und ging
hinüber zu der jungen Frau.
    »Guten Abend, Ayala. Oder gilt noch immer Katya?«
    Sie war seit dem Tag, an dem sie sich nach dem Besuch des
Rhonetales getrennt hatten, schöner geworden. Und wesentlich
selbstbewußter. Langsam und sichtlich in Erinnerungen befangen
sagte Ayala:
    »Sollten wir es schaffen, zwischen damals und heute eine
Brücke zu schlagen, könnte Katya gelten. Guten Abend.«
    Atlan setzte sich und betrachtete sie eingehender. Warum noch
immer diese Unruhe? Jetzt saß er direkt neben einer Reihe von
japanischen Miniaturen, die Szenen aus einem Alltag wiedergaben, der
längst nicht mehr existierte. Reisfelder und Soldaten, Samurai
und Tempelchen, andere Darstellungen aus der Genroku-Zeit standen
hinter dickem Glas und wurden raffiniert ausgeleuchtet, so daß
es aussah, als lebten die winzigen Gestalten.
    »Ich habe dich gesehen, als du kamst«, sagte Ayala.
»Ich sitze schon seit einigen Stunden hier. Es ist gut, wieder
auf der Erde zu sein.«
    Atlan dachte daran, wie sie vor einigen Jahren zielbewußt
vorgegangen war und ihn zu einer Phase jener in qualvoller Passivität
ablaufenden Erinnerungen gezwungen hatte. Er grinste und erwiderte:
    »Doktor Ayala D'Antonelli, zurück von irgendwelchen
Grabungen auf irgendwelchen Planeten?«
    »So könnte man es umschreiben«, sagte sie und hob
ihre Tasse. »Ich leitete eine recht große Gruppe und
förderte eine Menge von Funden zutage.«
    »Auch entsprechende Erkenntnisse?« erkundigte sich
Atlan und musterte sie ruhig, aber intensiv. Sie mußte jetzt
etwa zweiunddreißig sein. Ein Alter, in dem jede Frau schön
war, und ein Alter, das bei der hohen Lebenserwartung der Terraner
sozusagen im ersten Achtel des Lebens lag.
    »Erkenntnisse, ich sollte sie Männern wie dir
überlassen«, meinte sie und lachte kurz. »Aber du
scheinst etwas unruhig zu sein. Darf ich den Grund erfahren?«
    »Du darfst«, sagte Atlan widerstrebend. »Ich bin
nicht privilegiert, Erkenntnisse zu haben. Unruhig war ich, weil ich
merkte, daß ich beobachtet werde. Aber da ist noch etwas. ich
kann es nicht erklären.«
    Der Extrasinn wisperte:
    Die Ausstellungsobjekte aus Japan. Die ersten Impulse.
Genroku-Zeit. Der Samurai... du näherst dich dem Punkt, an dem
du gezwungen wirst, dich zu erinnern.
    Ayala hatte seinen Blick bemerkt und flüsterte:
    »Ist es die Unruhe vor einer. Erinnerung?«
    Atlan massierte die Haut in den Augenwinkeln und erwiderte zögernd
und unsicher:
    »Kann sein. Schon möglich. Ich weiß es nicht
recht. Einerseits fühle ich, wie sich da eine Erinnerung auftut.
Aber es gibt auch noch etwas anderes -ich kann es nicht fassen.«
    Atlan dachte flüchtig an das Wort, das er in jener
japanischen Kultur gehört hatte. Es hieß: Tue nichts, und
alles ist getan! Wie immer fühlte er sich von einer Kraft
gepackt, die

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