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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stürzte und mit einem zappelnden Fisch
wieder daraus hervorkam. Der Fisch glänzte silbern, wenn die
Sonnenstrahlen darauf fielen.
    »Die Ausrüstung!« sagte der Fremde zu sich
selbst.
    Er hatte in den vergangenen Wochen, während er in einem
stabilen Orbit über der Insel geblieben war, die Sprache
gelernt. Er sprach und schrieb dieses Idiom mit bemerkenswerter
Sicherheit, denn sein ganzes Leben war nur einer einzigen Funktion
untergeordnet: dem Lernen, Begreifen, Überleben.
    Auch sein Körper war modifiziert worden. Selbst die schrägen
Lider seiner dunklen Augen waren nichts anderes als das Ergebnis
einer kleinen, aber entscheidenden Operation.
    Während Nectrion seine linke Hand gegen ein flaches Stück
»Felsen« legte und einige Sekunden wartete, sah er, wie
der weiße Vogel den kleinen Fisch fallen ließ und suchend
näherkam. Dann hatte die Apparatur die Wärme des
Handtellers und die Kennlinien identifiziert. Automatisch öffnete
sich ein ovales Stück verwitterten, tangbewachsenen Felsens. Es
klappte nach außen, und eine breite Leiter mit wenigen Sprossen
schob sich nach unten und hielt inne, als sie den Sand erreichte.
    Der Vogel kippte über den linken Flügel weg und raste
dicht über das Wasser dahin. Dabei furchte der Schnabel die
Wasserfläche in langen, nur wenige Zentimeter tiefen Rinnen. Die
Vergänglichkeit dieser Linien erinnerte Nectrion an seinen
Auftrag und an die Milliarde von Risiken, die er einging.
    Sein Auftrag: Er mußte lernen, wie ein Sternenvolk überleben
konnte.
    Seine Masken: Es gab drei Alternativen. Alle drei waren sie
schwierig für den Träger der Masken, und zwei davon waren
für ihn - und andere - fast tödlich.
    Nectrions Ziel: Alles, was er erfuhr, würde an die Komputer
seines Schiffes weitergegeben werden müssen. Sie wandelten es in
Funkimpulse um und jagten diese zurück nach Drocer Usnea.
    »Mein Weg - er führt nach Süden!« sagte
Nectrion, als er im Inneren des Schiffes verschwand.
    Nectrion Munenaga war ein relativ junger Mann. Er wirkte und sah
aus wie ein etwa fünfunddreißigjähriger Einwohner der
langgestreckten Insel am Westen des größten Kontinents
dieses Planeten. Er war einer der wenigen Männer seines Volkes,
die nicht der totalen Degeneration anheimgefallen waren. Jedermann,
der über die existentiellen Probleme Usneas nachdachte, erkannte
eines ganz genau: die Degeneration war keine Folge von Mutationen,
sondern eine Reihe von Modifikationen, die sich rückgängig
machen ließen. Der Beweis wurde sogleich angetreten, als man in
einem Langzeitprogramm dreißig Knaben aussuchte, die nach dem
Ermessen der
    Wissenschaftler alle Voraussetzungen mitbrachten, der großen
Aufgabe würdig zu werden und bei dem Versuch nicht zu sterben.
Diese dreißig Jungen wurden speziell darauf trainiert, fremde
Planeten aufzusuchen und dort zu lernen, wie ein Volk sich binnen
relativ kurzer Zeit aus seiner tiefsten Erniedrigung erheben konnte.
Fünf Knaben versagten während des langen, erbarmungslosen
Trainings und schieden aus. Einer davon brachte sich aus Scham über
sein Versagen um - was eine planetenweite Aufregung hervorrief, denn
seit geschichtlicher Zeit hatte es dies nicht gegeben: daß ein
Planetarier von Usnea Hand an sich legte.
    »Und fünfundzwanzig blieben übrig«, sagte
Nectrion, während er aus den Staufächern die einzelnen
Teile seiner Ausrüstung hervorsuchte, sie langsam und methodisch
überprüfte und zur Seite legte. Eines war schon jetzt
sicher.
    Nectrion setzte sich in das kühle Kunstleder des
Pilotensitzes und sagte laut, um nur wieder einmal den Klang einer
Stimme zu hören:
    »Ich habe viele technische Hilfsmittel, aber ich werde die
wenigsten davon benutzen.«
    Warum?
    Er gab sich selbst die Antwort.
    »Dieser Planet ist menschenleer - leer, darunter verstehe
ich, daß es außer mir kein wirklich intelligentes Wesen
gibt. Die vielen Naturvölker rundum haben viele Fähigkeiten,
aber niemand von ihnen kann einen Stern von einem der neun Planeten
unterscheiden. Und deshalb werde ich darauf verzichten, künstliche
Vögel oder Hunde mitzunehmen. Nur das, was ich selbst erfassen
kann, zählt wirklich.«
    Abgesehen davon, daß solche Roboter störungsanfällig
waren und ihn verraten konnten - denn in dieser zum Teil erstarrten,
steril formalistischen Kultur war fast alles, das sich nicht dem
Gesetz des Konformismus unterwarf, verdächtig und störend,
lebensgefährlich und fremd.
    Er sah aus wie ein Eingeborener, sprach und schrieb wie

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