PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht
"
„Wenn du mir sagst, wovon du redest, will ich ihn gerne
suchen."
Sie schien überrascht
„Woher kommst du '" wollte sie wissen
„Von weit her "
„So weit, daß du nicht weißt, was der rechte
Pfad ist'"
Er zuckte mit den Schultern „Anscheinend."
Sie dachte nach. Plötzlich griff sie in eine der Taschen
ihres Gewandes und ?og ein winziges Stuck Schreibfolie hervor Sie
druckte es ihm in die Hand
„Heb es gut auf Wenn du m Not gerätst, wähl diese
Nummer auf deinem Fernschreiber Ich sehe dir an, daß du m Not
geraten wirst Vielleicht kann ich dir helfen Wie kommst du in die
Stadt zurückl"' „Zu Fuß", antwortete er
und wollte hinzufugen. „Wie ich hierhergekommen bin ' Er
unterließ es jedoch, denn er hatte das Gefühl, daß
er von Loo durchschaut worden war „Ich habe meinen Wagen m der
Nahe", erklarte sie „Ich bringe dich zurück Kommmitl"
Er gehorchte ohne Bedenken Es gab etwas in Loos verhallen, das ihn
überzeugte, daß sie nicht sein Gegner war Auf der
Hochebene jenseits des Schluchtendes, im Schatten eines hausgroßen
Felsbrockens, stand ein flacher Gleiter Er stieg ein Loo übernahm
das Steuer
Auf der Fahrt in die Stadt sprachen sie nur belangloses. Zuerst
versuchte Onn, mehr über den „rechten
Pfad", und Loo, Näheres über Orins Absichten und
Herkunft zu erfahren. Die beiderseitige Erkenntnis, daß der
Gesprächspartner seine Geheimnisse für sich zu behalten
gedachte, lenkte die Unterhaltung bald in unverfängliche Bahnen.
Eine zusätzliche Einsicht gewann Orin im matten Licht des
Armaturenbrettes allerdings trotzdem: Loo war mehr als ein
attraktives junges Ding, sie war schön. Sie trug ihr langes,
rötliches Haar in freiem Fall über die Schultern. Die
großen Augen hatten einen grünlichen Schimmer, und sie
trug das an ändern füllige Gewand der gängigen Mode in
einer
Art, die die Umrisse des jungen Körpers günstig
hervortretenließen. Auf seinen Wunsch wurde Orin in der Nähe
der Innenstadt abgesetzt. Beim Abschied sagte Loo:
„Wir werden uns wiedersehen."
Aber Orin, ungeachtet seiner ganz privaten Wünsche und
Sehnsüchte, zweifelte daran.
Er machte sich mit Tatkraft und Umsicht an die weitere Ausführung
seines Planes. Das nächste Teilziel, einen weiteren Agenten nach
Xanthin einzuschleusen, lag nunmehr in unmittelbarer Reichweite.
Einige geringere Vorbereitungen waren allerdings noch zu treffen.
Zunächst erschuf Orin eine Reihe neuer Bankkonten. Er tat dies
nach demselben Muster, das er am Vorr tag angewandt hatte, um die
Polizei irrezuführen. Er hatte Grund anzunehmen, daß er
sich damit nicht in Gefahr brächte. Die Polizei glaubte, den
Übeltäter geschnappt zu haben, und die Suche war ohne
Zweifel abgeblasen worden. Allerdings vermied er den Fehler, den er
gestern absichtlich begangen hatte, nämlich fremde Konten
abzugreifen, um seine eigenen damit zu füllen. Er erschuf das
Geld einfach aus dem Nichts. Das war nicht schwierig. Er brauchte
dazu nur den Speicherkode zu kennen, den der Rechner für die
Kontoführung benutzte, und diese Kenntnis besaß er seit
seinem nächtlichen Besuch in Rajuk Malams Büro. Er stattete
die Konten durch die Bank mit einem Betrag von je einer Million
Querpa aus. Auf einem jedoch deponierte er zweihundert Millionen.
Dabei kam ihm der
Gedanke, daß es ihm mit den jüngst erworbenen
Kenntnissen ein leichtes sein müsse, die xanthische Wirtschaft
über Nacht in Chaos zu stürzen, indem er einfach den
Geldumlauf vervielfachte und der Qerpa-Währung damit ihren Wert
nahm. Die Behörden würden allerdings in Kürze
bemerkten, was gespielt wurde, und dem Mißstand durch eine
Währungsreform und verstärkte Sicherungsmaßnahmen
abhelfen.
Als nächstes verfertigte Orin sich eine Reihe von Zahlkarten,
die zu seinen neuerworbenen Konten paßten. Naturlich war es ihm
unmöglich, mit derselben Raffinesse zu Werke zu gehen, wie die
autorisierten Hersteller der xanthischen Zahlkarten sie anwandten.
Andererseits dienten die selbstgefertigten Karten nur dem Zweck,
Einkäufe und allgemeine Geldtransfers zu erleichtern und
eventuell einer oberflächlichen Prüfung standzuhalten.
Diesen Aufgaben würden seine primitiven Karten gerecht werden;
einer ernsthaften
Überprüfung allerdings konnten sie nicht standhalten.
Die Karten waren auf mehrere verschiedene Namen ausgestellt. Damit
war er von Ker Volees Karte und dem mittlerweile der Polizei
bekannten Namen Gento Laram endlich unabhängig. Außerdem
war er im Besitz der stattlichen Summe von
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