PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht
Millionen neue Qerpa auf deinem Konto findet, Hannrahan.
Sie wird wissen wollen, woher du sie hast. Aber du kannst es nicht
erklären. Wenn ich heute abend deine Zusicherung noch nicht
habe, daß du mir den besagten Gefallen tun wirst, dann lasse
ich die Polizei über den merkwürdigen Zustand deines Kontos
wissen. Zeigst du dich aber gefällig, dann gehört das Geld
dir."
Jetzt erst stand Orin auf.
„In ein paar Stunden rufe ich dich an, um dir Näheres
mitzuteilen." Die Art und Weise, wie Silf ur Hannrahan für
die Zwek-ke der Terranischen Abwehr eingespannt werden sollte, glich
der Methode, in der man mit Ker Volee verfahren war. Mit dem
Unterschied, daß Hannrahan von Anfang an unter Druck stand und
die Angelegenheit sich für Terra daher wesentlich billiger
abwickeln lassen würde. Am Zielort würde Hannrahan, wenn er
sich weiterhin willig zeigte, ein zusätzliches Honorar von
vierhundert Millionen Qerpa erhalten. Als Gegenleistung brachte er
den zweiten Agenten nach Xanthin und hatte außerdem die
Versicherung, daß sein neugewonnener Reichtum nicht der Polizei
verraten würde. Aber vorläufig wußte Hannrahan noch
nicht, wie er bei dem Geschäft abschneiden würde, und es
war damit zu rechnen, daß er versuchen würde, sich
wenigstens die zweihundert Millionen Qerpa zu verdienen, ohne dafür
einen Finger zu krümmen. Auf diese Möglichkeit bereitete
Orin Ellsrnere sich vor.
Um zwölf Uhr, zwei Stunden nach Mittag, rief er den Händler
an. Hannrahan beantwortete den Ruf persönlich. Orin hatte seine
Kamera ausgeschaltet, so daß der Fette die Umgebung, in der der
Anruf getätigt wurde, nicht zu sehen bekam.
„Setz dich in dein teuerstes Auto, Hannrahan", befahl
Orin, „und fahr in Richtung Raumhafen. Sofort.
Unterwegs erhältst du neue Anweisungen. Gib mir den
Anschlußkode des Wagens, den du benützt."
Hannrahan war sichtlich aufgeregt.
„So schnell geht das nicht", protestierte er. „Ich
muß erst..."
„Gib mir den Kode!" unterbrach Orin ihn kalt. „Du
hast die Liste vor dir auf dem Schreibtisch."
Der Fette gehorchte. Er suchte ein paar Sekunden, dann nannte er
eine Serie von Ziffern und Buchstaben, die Orin sich notierte.
„Fahr los!" befahl er noch einmal, dann unterbrach er
die Verbindung.
Wenige Minuten später war er selber unterwegs. Er durchquerte
die Stadt und gewann die Ausfallstraße, die auch Hannrahan
benützen würde, falls er nicht absichtlich einen Umweg
machte. Der Verkehr war mäßig. Orin lenkte sein Fahrzeug
auf eine der langsamen Fahrbahnen und ließ die eiligeren Wagen
an sich vorbeirauschen. Schließlich nahm er den Radiokomhörer
zur Hand und wählte Hannrahans Anschluß. Die Verbindung
war ohne Bild.
„Ein Stück nördlich des Raumhafens biegt die
Umgehungsstraße nach Westen ab. Nimm die Abzweigung und halte
dich auf der äußersten, langsamen Fahrbahn!"
Orin hielt seinerseits auf die Umgehungsstraße zu. Er
erhöhte die Geschwindigkeit und hielt sich weiter links. Wenige
Kilometer vor der Abzweigung überholte er einen gelben Zeta-8,
eine Limousine der obersten Preisklasse, die sich mit geringer
Geschwindigkeit auf der äußersten rechten Fahrbahn
bewegte. Durch das grünlich spiegelnde Glas erkannte er die
Umrisse Sil-fur Hannrahans. Sonst schien sich niemand im Wagen zu
befinden. Er schoß an dem Zeta-8 vorbei und bog ein paar
Augenblicke später in die Abzweigung ein. Die Umgehungsstraße
war wenig befahren. Orin ging auf Höchstgeschwindigkeit, um
möglichst viel Vorsprung vor Hannrahan zu gewinnen. Rund zehn
Kilometer jenseits der Abzweigung bemerkte er linker Hand eine Reihe
flacher, heruntergekommener Gebäude, die in früheren Zeiten
als Scheunen oder Lagerhauser gedient haben mochten. Eine von Unkraut
überwachsene Straße bog in der Fahrtrichtung von der
Umgehungsstraße ab, senkte sich in einen Hohlweg und führte
unter der Fahrbahn hindurch auf die Gebäude zu. Orin
vergewisserte sich, daß er nicht beobachtet wurde, bevor er
nach rechts abbog und im Hohlweg verschwand.
Während er langsam auf die flachen Hallen zuglitt, setzte er
sich von neuem mit Hannrahan in Verbindung. Er wies ihn an, daß
er ihn auf der Westseite der am weitesten östlich gelegenen
Halle zu sprechen wünsche, und gab ihm fünfzehn Minuten
Zeit, zum Stelldichein zu erscheinen. Er fuhr selbst einmal um das
Hallengelände herum und vergewisserte sich, daß es völlig
verlassen war. Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte schienen vergangen
zu sein, seitdem die Gebäude zum
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