PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht
Hol-lingswurth, die in der Nähe der Erde
stationiert waren, brauchten zwei Tage, um die Handelswelt zu
erreichen. Am Ende
dieser Zeitspanne, berichtete der Leutnant, hatte Hannrahan
offenbar begonnen, seine Meinung zu ändern. Er wollte alles Geld
zurückgeben, das ihm das Übereinkommen mit dem Geheimdienst
bisher eingebracht hatte, und aussteigen. Zwei terranische Agenten
bewiesen ihm mit zwingenden Argumenten, daß das unmöglich
sei. Hollingsworth und Pollack gingen an Bord des xanthischen
Schiffes. Ihre Ausrüstung bestand aus denselben Utensilien, die
auch Orin Ellsmere bei sich geführt hatte. Der Flug nach Xanthin
dauerte drei Tage. In dieser Zeit wurde Hannrahan immer
zurückhaltender. Wenn er sich sehen ließ, befand er sich
stets in Begleitung eines hochgewachsenen, dürren Mannes, den er
als seinen Stellvertreter bezeichnete. Hollingsworth hatte ihn im
Verdacht, ein Agent der xanthischen Regierung zu sein, der auf
irgendeine Art und Weise Wind von Hannrahans geheimem Übereinkommen
mit dem Sicherheitsdienst bekommen hatte.
Kurz vor der Landung auf Xanthin drang der Dürre in das
Quartier ein, das Hollingsworth und Pollack gerneinsam innehatten,
und wollte die beiden Terraner verhaften. Sein Pech war, daß
die beiden damit gerechnet hatten. Sie machten den Xanther
unschädlich und bereiteten sich zur Ausschiffung vor. In der
Zwischenzeit konnten sie ermitteln, daß man Silfur Hannrahan
unter Arrest gestellt hatte.
Er war nicht mehr Herr seines Schiffes.
Der Absprung mit Hilfe der Thermosul-Kapseln verlief reibungslos.
Die beiden Terraner landeten nur fünfzig Meter voneinander
entfernt am Rande des Warpoq-Sees. Allerdings war von Hannrahans
Schiff inzwischen die Polizei alarmiert worden. Ohne Orin Ellsmeres
tatkräftiges Zugreifen säßen Hollingsworth und
Pollack um diese Zeit in einem xanthischen Gefängnis, und in
spätestens zuhn Stunden hätten ihnen die Verhörmethoden
der Polizei ein Geständnis abgepreßt.
Etwas Ähnliches würden die Behörden natürlich
vermuten, auch ohne die beiden illegal Eingewanderten in der Gewalt
zu haben. Die Xanther wußten nun, daß eine fremde Macht
Agenten auf ihrer Welt abgesetzt hatte. Sie kannten die Zahl der
Agenten: Drei -denn es war zu erwarten, daß Silfur Hannrahan
ausplauderte, wie er dazu gekommen war, sich in ein derartig
zwielichtiges Unternehmen einzulassen. Seiner Aussage würden die
Behörden entnehmen, daß es jemand gelungen war, das
rechnergesteuerte Banksystem zu manipulieren; denn von der
Transaktion, die
zu Hannrahans Komplizität beim Transport der beiden fremden
Agenten geführt hatte, war wohl der Zielpunkt, närnlich
Hannrahans, Konto, nicht aber der Ausgangsort zu finden. Dieser
Umstand, sah Orin voraus, würde die Gedankengänge der
Polizei zu jenem nebelhaften Gento Laram zurücklenken, der eines
Nachts widerrechtlich ins Amt für Statistik und
Rechnerangelegenheiten eingedrungen war und später versucht
hatte, sich mit Hilfe der dort erworbenen Kenntnisse auf illegale
Weise zu bereichern. Bislang hatten die Behörden geglaubt, Laram
für seine Gesetzesübertretung bestraft und beseitigt zu
haben. Jetzt jedoch würden sie sich die Sache noch einmal durch
den Kopf gehen lassen - besonders dann, wenn sie des Mannes habhaft
wurden, der in der Nacht gezwungen worden war, drei Verdächtige
aus der Stadt in die Berge zu fahren. Der Mann wußte zwar
nicht, daß es sich um drei Personen handelte, und er erinnerte
sich auch nicht, wo er sie hingefahren hatte. Aber er würde sich
an die Sekunden erinnern, die der Injektion der hypnotisierenden
Droge unmittelbar vorausgingen, und der Polizei eine Beschreibung
liefern, die, je nach der Lei-stungs seines Gedächtnisses, mehr
oder weniger auf Gento Laram passen mußte. Wie Orin Ellsmere
die Dinge sah, würden die Behörden nach kurzer Überlegung
zu folgendem Schluß kommen: Gento Laram war noch am Leben.
Gento Laram war ein Agent einer fremden Macht und hatte vor kurzem
Verstärkung durch zwei weitere Agenten bekommen. Außer dem
Namen Gento Laram hatte der Agent auch den Namen Nerva Silliq
benutzt. Unter diesem Namen hatte er den Einkauf bei Silfir
Hannra-han getätigt, und unter demselben Namen war das Fahrzeug
registriert, das der Agent bei seiner Flucht von der
Ost-West-Hauptverkehrsachse inmitten des Verkehrstumultes
zurückgelassen hatte.
Über die Absichten der drei Agenten konnte die xanthische
Polizei nur Vermutungen astellen. Hier war es, wo sich den Terranern
die Möglichkeit bot, die
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