PR TB 106 Gucky Und Das Zeitraumschiff
standen.).
Der Schluß lag jedenfalls auf der Hand, daß „Schwarzes
Pferd“ seinen Wohnsitz innerhalb der Hauptsiedlung der Vauvas
hatte.
Der Mausbiber teilte seine Beobachtungen dem Wesen Eo mit, damit
dieser die Kameraden informierte. Ein Funkverkehr verbot sich von
selbst, da man nicht wußte, ob die Vauva-Roboter nicht über
Peilgeräte verfügten.
Gucky konzentrierte sich auf die von Eo angegebenen Koordinaten
und sprang...
Er hatte seine Teleportation so berechnet, daß er etwa
zweihundert Meter über der „Stadt“
rematerialisierte, um unliebsame Überraschungen wie
Zusammenstöße mit hohen Gebäuden oder dergleichen zu
vermeiden.
Als er, immer noch im Schutz des Deflektorfeldes,
rematerialisierte, schaltete er den Antigrav seines Raumanzuges ein
und fing seinen Fall ab. Während er langsam tiefer schwebte,
versuchte er, sich zu orientieren.
Auch die Hauptsiedlung der Vauvas war eine Höhlenstadt.
Die Zuchtintelligenzen hatten für ihre Zwecke eine Landschaft
ausgewählt, die weitgehende Rückschlüsse auf ihre
Mentalität und Psyche gestattete.
Es handelte sich um eine ausgedehnte Hochebene, die nach drei
Seiten hin von himmelstürmenden Bergen eingeschlossen wurde, von
denen aus - wie Gucky erkennen konnte - nur einige wenige Pässe
den Zugang zur Höhlenstadt erlaubten. Nach Süden hin
bildete ein breiter Strom eine natürliche Barriere, und dahinter
begann der Dschungel...
Die Kreaturen, die einst diesen Platz zum Kernort ihres Reiches
gewählt hatten, hatten Angst gehabt. Angst wovor?
Angst - so beantwortete der Ilt seine Frage - vor den
Rückwirkungen ihrer eigenen Über-Aggressivität.
Aber Gucky hatte keine Zeit, sich sozio-psychologischen
Betrachtungen hinzugeben. Er mußte so schnell wie möglich
das „Schwarze Pferd“ finden, um von dem Vauva-Führer
die Lage der geheimen Schaltstation zu erfahren.
Er ließ seinen Blick über die Hochebene schweifen.
Es war eine nach Westen hin leicht ansteigende Fläche, die an
einigen Stellen planiert war.
Diese Ebenen waren Start- und Landefelder von Flugrobots.
Im übrigen gab es so gut wie keinen Oberflächenverkehr.
Gucky schloß daraus, daß sich das wirkliche Leben der
Vauvas subplanetar, also im Innern der Hochfläche, abspielte.
Unzählige Öffnungen, Höhleneingänge,
unterstrichen diese Vermutung.
Es würde ihm also nichts weiter übrigbleiben, als in das
unterirdische Höhlensystem einzudringen.
Gucky flog in Richtung des Zentrums der Hochebene. Und als er sich
diesem näherte, bemerkte er, daß sich dort ein Zugang zum
Innern befand, der die normalen Öffnungen um ein Vielfaches an
Größe übertraf. Er war etwa einhundert Meter lang und
achtzig Meter breit und schien eine Art „Hauptverkehrsader“
der Siedlung zu sein. Antigravfahrzeuge und Flugrobots, die von allen
Seiten auf den Eingang zuschwebten, verschwanden in ihm.
Der Mausbiber teleportierte an einen Punkt zehn Meter über
der Öffnung und blickte hinunter.
Unter ihm führte ein gigantischer Schacht wohl an die tausend
Meter tief in das Innere des Planeten hinunter.
Ähnlich wie in einem altterranischen Bergwerk führten
von diesem Schacht aus Querstollen nach allen Seiten, auf denen sich
zahlreiche Vauvas hin und her bewegten.
Nach oben zu, nicht weiter als fünfzig Meter von der
Oberfläche entfernt, erfuhr der Schacht eine Ausweitung, die
balkonartig umgrenzt war.
Gucky zögerte nicht lange. Er machte einen kurzen
Teleportersprung und landete auf dem Balkon.
Sogleich umfing ihn ein Meer von Gedankenimpulsen, und als er sich
eine Weile konzentriert und die Impulse individuell ausgesondert
hatte, erkannte er, daß er auf dem richtigen Weg war.
Er befand sich im Hauptquartier der Vauva-Streitkräfte.
Und dann fand er das „Schwarze Pferd“.
Die Impulse überlagerten deutlich diejenigen seiner Umgebung.
Sie wiesen eine höhere Intelligenz aus und strahlten
Selbstsicherheit, Arroganz und Grausamkeit aus. Es waren die
Gedankenausstrahlungen des Herrschers der Vauvas
- des einzigen Herrschers; denn Gucky stellte fest: Der
Mitherrscher lebte nicht mehr, er war - wenn er die Gedankenbilder
richtig deutete - das Opfer eines Crrii-Halluzinators geworden.
Gucky zog sich an eine Stelle zurück, wo er nicht Gefahr
lief, mit einem Vauva oder einem ihrer Roboter zusammenzustoßen.
Er „lauschte“ ...
Auch hier war die Gedankenübertragung unvollkommen. Einmal
formten sich in Guckys Bewußtsein Bilder, einmal verbale
Fragmente, und dann wieder empfing der Ilt
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