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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tief durch. Meine Kleidung war schmutzig und
zum Teil zerfetzt.
    »Ich. ich kann nicht mehr!« sagte Beatrix und schloß
wieder die Augen. Sie schwankte und fiel, und ich sprang zurück,
um sie aufzufangen. Ganz langsam kippte sie aus dem Sattel und in
meine Arme. Ich stand einige Sekunden lang regungslos da, dann setzte
ich sie auf einen modernden Baumstamm und schrie:
    »Tairi! Royer! Hierher!«
    Ich hörte einen rasenden Hufschlag. Kurz darauf tauchte meine
schwarzhaarige Freundin auf, dicht gefolgt von Royer. Sie folgten dem
Pfad, den unsere Pferde getrampelt hatten und erreichten den Rand der
Lichtung. Ich wartete, bis Royer aus dem Sattel gesprungen war, dann
hielt er die junge Frau fest. Von Tairis Sattel schnallte ich die
kleine, lederumhüllte Flasche ab, ging zu Beatrix zurück
und bog ihren Kopf zurück. Ich hielt ihr die Nase zu, und als
sie den Mund öffnete, flößte ich ihr einen kräftigen
Schluck des starken Alkohols ein.
    Sie erwachte von dem Hustenanfall, der sie schüttelte, als
das scharfe Zeug ihre Kehle herunterlief.
    Sie öffnete die Augen, sah Tairi an, dann mich, schließlich
Royer - dann sagte sie schwach:
    »Danke. Ich fürchte, ich habe die Contenance verloren!
Kurzfristig, aber gründlich.«
    Sie erholte sich in einer verblüffend kurzen Zeit. Nachdem
ihr Husten nachließ, griff sie ein zweites Mal nach meiner
Flasche und trank einen bemerkenswert großen Schluck.
    »Nochmals Dank. Ist der Eber ...«
    »Atlan de l’Arcons Schuß und meine Saufeder
haben das Tier getötet«, sagte Royer ruhig. »Aber
ich bin dafür, daß wir uns in der Gesellschaft von Damen
etwas weniger gefährliches Wild aussuchen.«
    Tairi ritt näher. Sie führte Beatrix’ und mein
Pferd an den Zügeln. Royer half Beatrix in den Sattel.
    »Das ist auch meine Ansicht!« sagte ich. »Reiten
wir weiter? Aber etwas langsamer.«
    Royer und Beatrix nickten nur. Ich fand nach kurzer Suche meine
Waffe, lud neu durch, und dann ritten wir hintereinander auf die
Stelle zu, an der Gabrielle und Diannot den Eber mit
zusammengebundenen Läufen an einen abgehackten Ast gebunden
hatten. Sie sahen auf, als wir ankamen, deuteten auf die Hunde, die
schweifwedelnd neben dem toten Eber standen, dann sagte Diannot:
    »Eine gefährliche Aufregung. Genau das, was wir nach
der langen, ereignislosen Reise brauchen.«
    Plötzlich brachen sie nacheinander in ein ungehemmtes,
fröhliches Gelächter aus. Ich kannte sie

    nicht genug, aber eines stand jetzt für mich fest: Sie
schienen auch der größten Gefahr noch außerordentlich
lustige Seiten abgewinnen zu können.
    Ich schüttelte den Kopf und unterbrach sie.
    »Nun freut es mich wahrlich, meine Freunde«, sagte ich
und tastete unwillkürlich nach meinem Zellschwingungsaktivator
unter dem Jagdwams, »daß nichts geschehen ist und daß
Ihr alle sehr lustig seid. Aber es hätte leicht geschehen
können, daß sich Beatrix de Vergaty an einem Baumstamm den
Schädel zerschmettert hätte. Was dann?«
    Beatrix warf mir einen langen, nachdenklichen Blick zu.
    »Dann ... dann hätte ich nicht mehr die Musik und die
Feuerwerke in Versailles erleben können. Und die Duelle der
Männer, die sich um mich streiten. Und die vielen anderen Dinge,
die das Leben so höchst angenehm machen. Ich sollte, fürchte
ich, in Zukunft etwas vorsichtiger sein.«
    »Was Eurer Allüre«, meinte Tairi knapp und
ironisch, »sicherlich nicht schaden würde, liebste
Freundin.«
    Ich versuchte, die Szene zu entwirren. Ich mußte mir
eingestehen, daß ich diese kosmischen Vagabunden nicht
verstand. Sie kamen mir vor wie Menschen oder, da ich weitestgehend
in arkonidischen Begriffen dachte, wie Arkoniden, die eigentlich mit
ihrem Leben abgeschlossen hatten. Jeder zusätzliche Tag, jede
neue Stunde, schien ein Gewinn zu sein, den man mit der Intensität
von Todkranken genoß. Die Form war entscheidender als der
Inhalt. Woher kamen sie? Welche Lebensauffassung vertraten die
kosmischen Vagabunden? Und wie konnte ich ihnen sagen, was ich von
ihnen brauchte - fast so wichtig war es für mich wie das eigene
Leben? Ich wußte es nicht. Minutenlang überfiel mich die
Niedergeschlagenheit, schon jetzt, auf dem ersten Drittel der
Wegstrecke versagt zu haben oder in den nächsten Tagen zu
versagen.
    Keine dummen Gedanken, Arkonide! Behalte deinen kühlen,
analytischen Verstand! wisperte der Logiksektor.
    »Meine Allüre?« fragte Beatrix, als wir anritten
und uns nach Geländemerkmalen umsahen, anhand derer wir unsere
Beute wiederfinden

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