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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schreie.
    Vorsicht. Sie sind unberechenbar, wenn man sie reizt! sagte das
Extrahirn.
    Royer zügelte sein Pferd, das offensichtlich die Witterung
der Schwarzkittel aufgefangen hatte und nervös tänzelte. Er
fragte laut und etwas unsicher:
    »Wildschweine, Arcon?«
    »Ja. Ohne Zweifel. Nehmt die Saufeder - sie ist besser als
diese monströsen Flinten!«
    »Danke. Vom Pferd aus?«
    Ich lachte ihm ins Gesicht und rief:
    »Ich weiß, daß es in Rußland mehr
Wildschweine als Bauern gibt. Wißt Ihr nicht, wie man solches
Wildjagt?«
    Er blinzelte und sah mich starr an. Ein wachsamer, mißtrauischer
Ausdruck glitt über sein Gesicht mit den scharfen Falten.
    »Ich weiß es«, sagte er. »Aber ich
fürchte, die russischen Wildschweine sind zahmer als diese hier.
Hört nur!«
    Mit Knien und Zügeln hielt ich mein Pferd auf der Stelle.
Tairi wich etwas zurück. Die Fremden verteilten sich in einem
weit auseinandergezogenen Halbkreis um das annähernd runde
Gebüsch. Darinnen schien ein erbitterter Kampf zu toben. Einmal
sah ich zwischen den Ranken, wie Castor in die Luft geworfen wurde,
sich überschlug und mit den Läufen hilflos ruderte. Dann
fiel er wieder herunter und geriet aus meinem Gesichtsfeld.
    Ein heller, wütender Schrei, fast eine Trompete. Dann folgte
ein heiseres, drohendes Grunzen. Der Eber, der spitze, nach oben
gebogene Hauer besaß, schoß aus einer der undeutlichen
Öffnungen heraus und nahm das Pferd von Beatrix an. Hector hing
in seinem Nacken und hatte sich in einem Ohr verbissen. Jetzt grunzte
der Eber auf, warf den Kopf hin und her und stürzte sich auf das
Pferd, das wild auszukeilen und zu scheuen begann. Ich bändigte
mein Pferd, hielt mich steif im Sattel und schwenkte mit dem langen
Lauf der Flinte herum. Im gleichen Moment, als ich den Zeigefinger
krümmte, peitschte hinter mir ein Schuß auf. Tairi hatte
die lange Reiterpistole abgefeuert und verschwand fast in der
Pulverwolke.
    Beatrix’ Pferd überschlug sich fast.
    »Hilf ihr!« schrie Tairi.
    Sie hatte getroffen. Aber da alle Pferde scheuten, B«r
unsere Gruppe gelähmt. Jeder hatte zu tun, um nicht aus dem
Sattel geschleudert zu werden und sein Pferd zu bändigen. Ich
sah den langen, blutigen Streifen der Wunde, die quer über die
Keule des Tieres ging. Der Schmerz machte den riesigen Eber
wahnsinnig. Er wurde von zwei Hunden angegriffen, die sich in seinem
Fell verbissen. Die Hufschläge des scheuenden Pferdes trafen ihn
im Nacken und an de.r Schnauze. Ich visierte das Blatt an und krümmte
den Finger. Der Rückstoß der Waffe traf meine Schulter.
Das Tier kreischte auf und rannte wie wild in einem engen Kreis
herum. Aus dem Maul liefBlut.

    Ich hielt die Waffe in der linken Hand, riß mein Pferd herum
und sprengte auf Beatrix zu. Ihr Tier hatte Schaum vor dem Maul,
wieherte dunkel und rollte angstvoll die Augen. Dann riß es
sich los und machte einen gewaltigen Sprung. Als ich mich vorbeugte,
sah ich Diannot, der in vollem Galopp mit gefällter Saufeder —
einer Stichwaffe, so lang wie eine Hellebarde, mit einer glänzend
geschliffenen Spitze - auf den Eber zuritt, ihn rammte und förmlich
aufspießte. Ich setzte über einen großen Busch,
rammte meinem Pferd die Sporen ein und wurde schneller. Beatrix
schwankte wie betrunken im Sattel vor und zurück, und ihr Pferd
wurde immer schneller. Wir ritten dicht nebeneinander her, aber es
gelang mir trotz schnellen Rittes und angestrengter Bemühungen
nicht, die durchhängenden Zügel des Pferdes zu ergreifen.
Wir sprangen in rasendem Galopp über Wurzeln, setzten über
Gräben, ritten haarscharf an Baumstämmen vorbei. Beatrix
ijatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht war leichenblaß;
Schweißtropfen glänzten auf der Stirn und auf der
Oberlippe. Endlich, als wir eine kleine Lichtung überquerten und
ein kleines Rudel Rehe aufscheuchten, stellte ich mich in den
Steigbügeln auf.
    »Festhalten, Beatrix!« schrie ich.
    Dann schnellte ich mich aus den Steigbügeln, sprang zwei
Meter weit und hielt mich am Hals ihres Pferdes fest. Das Gewehr
wirbelte durch die Luft und schlug krachend in die Büsche, als
meine Stiefel den Boden berührten. Mit der anderen Hand griff
ich kurz hinter dem Kiefer des Pferdes in die Zügel und riß
hart daran. Nach drei weiteren Sprüngen stand das Pferd da.
Seine Flanken zitterten, es roch durchdringend, und es atmete
keuchend. Ich schüttelte den Kopf, tätschelte das Tier am
Hals und murmelte beruhigend. Dann schlang ich den Zügel um
einen Baumast und atmete

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