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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorhaben
heißt, das Sternenschiff zu nehmen und nach ARKON zu fliegen.
Mit dir zusammen, und mit den vier Vagabunden. Wenn ich mit einer
Flotte zurückkommen kann, habe ich berechtigte Hoffnungen, die
miserablen Zustände auf dieser paradiesischen Welt ändern
zu können. Sonst nicht ... und nicht eher.«

    Sie küßte mich und erwiderte:
    »Das weiß ich. In spätestens zwei Tagen ist es
soweit, sage dir: halte dich an Gabrielle. Sie interessiert sich sehr
für dich. Aber werde mir nicht untreu bei diesem Versuch.«
    »Nein!« murmelte ich versonnen.
    Der Rest des Tages verging damit, daß die Bauern das Lager
wieder abbrachen, die Bestandteile auf Wagen verluden und in Richtung
auf das Schloß davonfuhren. Die Jäger, die Diener und
Knechte sattelten die Pferde und suchten die Strecke zusammen, die
Menge des erlegten Wildes. Bei Einbruch der Dunkelheit waren alle
Gäste wieder im Schloß versammelt, und fast alles
geschossene Wild wurde auf dem Schloßhof ausgelegt.
    Ein bacchantisches Mahl wurde gerüstet.
    Braten und Wein, Brot und Delikatessen, Salate und Soßen,
Früchte und Zuckerzeug, Musik, Kerzen, Kaminfeuer und Kleider -
eine gewaltige Menge von Privilegierten aß sich satt, betrank
sich, lauschte der Musik, riß Zoten, torkelte umher und benahm
sich reichlich schlecht. Sie kannten es nicht anders.
    In der Nähe der Musiker saßen wir sechs »Fremden«.
Ich hörte, wie Gabrielle leise zu Beatrix sagte:
    »Merkwürdig. Verwandte Geister scheinen sich immer
schnell zu treffen. Wir alle haben, scheint es, die rechte
Einstellung. Genuß im Übermaß schadet.«
    Die jungen Frauen, Beatrix und Gabrielle, wurden heftig und auf
rührend plumpe Weise von gutaussehenden Männern umworben.
Nyder und Troy saßen neben jungen Mädchen, deren Herkunft
sie nicht kannten. Diese Mädchen waren hingerissen und bewegten
sich förmlich in Trance. Gegen alle anderen männlichen
Gäste stachen Royer d’Arcola und Diannot de Jara heraus
wie Kometen, Als sich das Fest verlief, symbolisiert durch das Fehlen
der flackernden Kaminflammen, während sich das Holz in weiße
oder rote Glut verwandelte, saßen nur noch Gabrielle und ich
vor dem Kamin.
    Irgendwann sagte sie:
    »Wo ist Eure Freundin, Atlan? Ich bewundere Euch: dieses
Mädchen ist erstaunlich.«
    Langsam entgegnete ich:
    »Royer und Diannot, Beatrix und Ihr, Tairi und ich ... wir
sind Außenseiter. Wir kommen aus einer Welt, die anders ist.
Wir denken anders. Großzügiger, gleichzeitig exakter und
eingeengter. Meine Freundin war müde, sie legte sich zum
Schlafen.«
    »Und Ihr!«
    »Wie könnte jemand, der neben Euch sitzt, müde
sein?« sagte ich ironisch. »Es wäre eine Sünde
wider den guten Geschmack. Ein Verstoß gegen die Allüre,
liebste Freundin.«
    Sie lachte nervös.
    »Warum seid Ihr grau?«
    Sie deutete auf mein schulterlanges weißes Haar.
    »Ich sah zuviel. Ich regte mich zu oft und zu sehr auf. Das
gab meinem Haar einen silbernen Schimmer.«
    »Es gefällt Euch hier?« erkundigte sie sich.
    »Mit Maßen. Ich kenne zuviel. Mein Ziel und mein Ende
- das Ende einer langen Reise durch die Welt, durch die Zeit - liegen
nicht hier in Versailles.«
    »Wo?«
    Unsere Unterhaltung hatte nun ein Stadium erreicht, in dem es nur
zwei Möglichkeiten gab: entweder enthüllte ich mich
rücksichtslos, oder ich bog die Diskussion auf ein harmloses
Gleis ab. Ich entschloß mich, instinktiv und ohne mich zu
besinnen, für die letzte Möglichkeit.
    »An anderer Stelle. An einem Punkt, den ich vielleicht einer
ganz alten, liebenswerten Dame erklären kann. Nicht Euch. Ihr
seid zu jung. Ihr kennt die Sterne nicht, nach denen ein Mann greift.
Ihr kennt nicht die geheimen Reiche, die Inseln der Wünsche und
Gedanken, die ein Mann wie ich hat.«
    Wir schwiegen sehr lange. Dann sagte sie plötzlich:

    »Es ist alles eine Frage der persönlichen Beziehung zu
den Dingen. Seht Ihr - ich und meine drei Freunde sind Wanderer.
Vaganten. Troubadoure meinetwegen oder fahrendes Volk. Wir kennen
viele Welten, viele Dinge, le Sterne. Überall, wurden wir
verstoßen, mehr oder minder abgelehnt. Und jetzt sind wir in
einem Land, wo wir etwas gelten. Wo man unsere Freundschaft oder
wenigstens unsere Bekanntschaft sucht. Ohne Hintergedanken. Wir alle
fühlen uns in einem Maß wohl, das wir bisher in unserem
Leben nicht gekannt haben. Das ist die ultimate, aller Illusionen
entkleidete Wahrheit.«
    »Seid Ihr sicher?« fragte ich, nur um etwas zu sagen.
Nein: ich wollte es wirklich wissen.
    »Wir

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