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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Aber sie brauchte keine Angst zu
haben. Die Franzosen würden es nicht merken, denn sie ahnten
nicht einmal etwas von der wahren Herkunft. Und mich würden sie,
solange ich es nicht

    selbst wollte, auch nicht als Fremden identifizieren können.
    »Auf morgen also!« sagte Gabrielle.
    »Auf morgen!« sagte Tairi.
    Es war weit nach Mitternacht, als wir unser Zimmer betraten. In
der halben Dunkelheit glühten nur die Augen der Robothunde. Das
Feuer im Kamin war zusammengefallen, und durch eine halboffene
Fenstertür drang feuchte Luft herein. Ich legte Holz nach und
sah zu, wie sich Tairi auszog. Später zog ich das Mädchen
an mich.
    »Dein Gesicht, Atlan .du siehst etwas entspannt aus. Nicht
mehr dieser angestrengte Zug um die Lippen.«
    Ich küßte sie und antwortete leise:
    »Wir haben auf gute, unverdächtige Weise Kontakt mit
ihnen bekommen. Ich bin einen großen Schritt weitergekommen.
Nur glaube ich, daß sie sich lange hier aufhalten werden oder
zumindest wollen. Das gibt mir einen großen
Handlungsspielraum.«
    »Wir sollten besser schlafen!« sagte sie. »Bis
zum Anfang sind es nur noch einige Stunden.«
    »Du hast recht.«
    Ausnahmsweise, dachte ich noch, ehe ich einschlief, war mein
Aufenthalt nicht von Kriegen und Kämpfen bestimmt. Ausnahmsweise
verlief der lautlose Kampf nicht im Getümmel von Schlachten,
sondern in Schlössern und Gutshöfen. Und das Spiel in den
Kulissen würde sich im Bannkreis des vierzehnten Ludwig
abspielen.

7.
    Die Jagdhörner weckten uns.
    »Es ist ein Bild, das jahrelang meine Träume
bevölkerte, Atlan«, sagte Gabrielle und legte ihre Hand
leicht auf meinen Arm. »Ist es nicht ein Fest für die
Augen?«
    »Ja. Und in gewisser Weise auch für die Ohren«,
stimmte ich zu und beruhigte Tairis Pferd. Wir bildeten eine Gruppe
aus sieben Personen. Der Hausherr und wir sechs Fremden.
    Die Jagdteilnehmer standen auf der Terrasse, wenigstens die
meisten von ihnen. Sie tranken zum Aufwärmen heißen,
gewürzten Wein. Unten bewegten sich unruhig die gesattelten
Pferde, vom heiseren Hecheln und Bellen der Hunde erschreckt. Meine
zwei Jagdhunde lagen ruhig neben den Pferden unserer Gruppe und
starrten mich an. Die Jäger bliesen in ihre gekrümmten
Hörner. Das zweite Signal. Überall hantierten die Jäger
an ihren ungefügen Flinten. Saufedern und Hirschfänger
wurden ausgeteilt. Eine gewaltige Unruhe herrschte auf der Treppe und
zwischen den wartenden Reittieren. Die Federn der Hüte, die
Farben der Jagdkleider, das Blitzen der ersten Sonnenstrahlen auf
blanken Metallen - es ergab ein Bild, das seinesgleichen suchte. Der
Hausherr trat jetzt an die Treppe heran und rief laut:
    »Wir treffen uns alle am Mittag, wenn die Sonne am höchsten
steht. An der Biegung des Baches haben wir Zelte aufgeschlagen. Dort
werden wir essen.«
    »Eure Träume, Gabrielle«, sagte Tairi leise, aber
mit einer gewissen Schärfe, »habt Ihr in Eurem Land keine
solchen Jagden?«
    »Wir haben ein solches Bild noch nie gesehen. Und wir sind
herumgekommen!« meinte Nyder. Royer half ihm in den Sattel. Die
Pferde dampften in der morgendlichen Kühle.
    Die Jagd wurde nach einem mir unbekannten Zeremoniell abgewickelt.
Aber ich kannte die einzelnen Schritte. Die Teilnehmer der chasse
schwangen sich in die Sättel. Die Kälte des Morgens und der
Wein vom vergangenen Abend ließen die letzten Hornsignale
heiser und falsch erklingen, aber es störte niemanden. Ich sah
nur, wie Tairi ihr Gesicht verzog. Die Hunde kläfften wie
besessen.
    »Waidmannsheil!« schrie jemand. Der Ruf wurde
aufgenommen und weitergegeben. Die ersten Reiter preschten los. Kies
stob unter den Hufen der Tiere auf, die Pfoten der Hunde scharrten im

    alten Laub. Nacheinander verließen einzelne Gruppen den
Vorhof und ritten auf den Wald zu. Es waren ungefähr fünfzig
Reiter - es mochten ein paar mehr oder weniger sein. Aus den
Gesichtern sprachen Lebenslust und Aufregung; es befanden sich nur
wenige Frauen unter der Jagdgesellschaft.
    »Los!« sagte ich und setzte mich im Sattel zurecht.
Ich trug beide Reiterpistolen bei mir und die Nachahmung eines der
ungefügen, schweren Gewehre. Tairi und Gabrielle ritten neben
mir, Beatrix und die beiden Männer folgten. Kurze Zeit darauf
war der Schloßhof leer, nur eine einzelne Feder schwebte
langsam zu Boden. Es sollte Rotwild und Schwarzwild gejagt werden.
    Royer Arcola schrie von hinten, als wir in einem halsbrecherischen
Galopp über einen verwahrlosten Ackerrain preschten:
    »Dieses Gefühl! Im

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