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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Arkonide.«
    Plötzlich griff er an.
    Wir beide kämpften nicht nach den klassischen Regeln des
Degenfechtens. Ich hatte zu viele andere Techniken der Stichwaffen
gelernt, und das gleiche galt für Nyder. Den ersten Schlag
parierte ich meisterhaft, schlug die Waffe zur Seite und drang vor.
Ich versuchte, ihn zu umgehen und zu zwingen, langsam in die Richtung
zurückzuweichen, aus der er gekommen war.
    »Los! Wehre dich, Nyder!« zischte ich.
    Ich schlug gezielt nach der anderen Klinge. Der Arm und dahinter
der Mann waren nichts anderes als dunkle Schatten, die mit dem
Hintergrund verschmolzen. Nur der blanke Stahl der Waffen war
sichtbar. Alle anderen Vorteile fielen weg. Nyder kämpfte fast
noch besser als Royer; und ich erinnerte mich an die Worte eines
alten, fast dürren Fechtmeisters, mit dem ich vor einigen Tagen
ein paar Stunden geübt hatte.

    »Kein Gefühl beim Waffengang, de l’Arcon. Keine
Blut, kein Triumph, keine Angst - nur kalte Berechnung. Nur so kann
man siegen.«
    Nyder hatte es geschafft, seinen Haß auf den Mann, der sich
zwischen ihn und die Erfüllung seines Traumes geschoben hatte,
zu unterdrücken. Er focht locker und gelöst - und tödlich
gefährlich. Seine Waffe wirbelte vor mir umher, ich wehrte drei
rasend schnell geführte Stiche ab und sprang zur Seite. Er
gönnte mir keine Atempause.
    Aberjetzt stand ich mit dem Rücken zu der Statue, neben der
sich Ludwig der Vierzehnte aufhielt.
    »Angst, Atlan?«
    »Nein«, sagte ich leise. »Ich habe nur davor
Angst ...«
    Ich drang auf ihn ein, schlug seine Deckung auseinander und
brachte ihm eine fingertiefe Wunde am rechten Oberarm bei.
    »... daß ich dich töten muß. Dieser Preis
ist zu hoch, mein Freund.«
    Versuche ihn zu verwunden! Schwäche und Blutverlust ...
soufflierte der Extrasinn.
    Nyder warf seinen Mantel ab und bewegte sich schräg nach
rückwärts. Ich folgte ihm und hielt sicheren Abstand. Als
der Mann in seinem Rücken die Nähe von Büschen und den
Säulen einer kleinen, zierlichen Kolonnade spürte, blieb er
wieder stehen. Ich erkannte meinen Vorteil: einige Sekunden lang war
Nyder unschlüssig. Er preßte das Handgelenk gegen den Arm,
gegen die Wunde, die stark blutete. Als ich mich mit ausgestreckter
Waffe näherte und mit der Spitze des Degens auf seine Brust
deutete, sprang er zurück auf die steinernen Stufen und wehrte
den Stich ab.
    »Du hast mich noch nicht!« sagte er und verschwand
hinter einer Säule.
    Ich stieß mich von derselben Säule ab und führte
eine Reihe schneller Angriffe auf beiden Seiten dieses flüchtigen
Verstecks. Nyder sprang hin und her, schlug mit seiner Klinge meine
Waffe nach oben und unten und sprang mit einem mächtigen Satz
drei Stufen hinauf und lehnte sich gegen einen viereckigen Sockel.
    »Komm her!« flüsterte er.
    Ich näherte mich vorsichtig und bereitete mich auf eine
selbstmörderische Aktion des Mannes vor. Wir versuchten einige
Finten, aber wir beide waren zu gut ausgebildet, und daher wirkten
die Versuche nicht. Wieder warf sich Nyder nach vorn und hieb um
sich, kontrolliertejeden Schlag und stach schließlich nach etwa
zwanzig blitzschnellen Angriffen zu. Ich hechtete zur Seite, aber die
Spitze des Degens durchbohrte mein ledernes Wams und fuhr zwischen
Arm und Brust hindurch. Ich fühlte einen brennenden Schmerz
unter der linken Schulter. Nyder riß die Waffe zurück,
setzte neu an und stach abermals zu. Mein Handgelenk bewegte sich,
die zischende Klinge wirbelte herum und schlug seine Waffe zur Seite.
Gleichzeitig trat ich zu und traf mit der Stiefelspitze sein
Schienbein. Ich hörte, wie er die Luft einzog und dann etwas
murmelte.
    Ich ging langsam zurück, Schritt um Schritt näherte ich
mich dem Zentrum der runden Anlage. Zwischen den Säulen gab es
kleine Wasserbecken, von denen dünne Strahlen in die Luft
schössen und in einem Regen silberner Tropfen in die Schalen
zurückfielen, über die Ränder flossen und aufgefangen
wurden.
    »Du kannst nicht siegen!« sagte ich. »Und wenn
du flüchtest, greifen dich meine Hunde an. Komm herunter und
kämpfe weiter.«
    Wo blieben die anderen?
    Hatte Tairi sie nicht erreicht? Oder befanden sie sich per nicht
im Haus, und meine Freundin mußte sie erst finden? Ich wagte
nicht daran zu denken, daß es im letzten Augenblick noch einen
Mißerfolg geben konnte.
    »Auch du wirst nicht siegen!« sagte Nyder und kam
Hrohend die Stufen herunter. Wir standen uns im Zentrum der
kreisrunden Anlage gegenüber. Rings um uns bildeten die

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