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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den kleinen Lähmstrahler und steckte
ihn ein. Ich schnallte auch den breiten Gürtel mit dem Degen um
und schrie hinunter:
    »Jean! Zwei Pferde satteln! Meinen Rappen zuerst!«
    Der ehemalige Bauernbursche hatte schreiben und lesen gelernt und
sich zu einem hoffnungsvollenjungen Mann entwickelt. Er rief zurück:
    »Sofort, Herr!«
    Ich fühlte, daß sich die Entscheidung näherte. Das
Signal hatte bedeutet, daß der kosmische Vagabund sich
anschickte, seine wahnsinnige Idee in die Tat umzusetzen. Ich faßte
Tairi an den Schultern und sagte leise:
    »Mädchen, höre zu! Du mußt jetzt hinüber
zu Gabrielle und den anderen reiten. Sieh zu, daß du die drei
Freunde allein sprechen kannst. Sie sollen ihrem Jagdhund folgen. Er
wird sie in die Nähe einer Stelle bringen, an der ich versuche,
Nyder aufzuhalten. Sie sollen sich sehr beeilen. Ich reite jetzt
sofort los.«
    Ich hatte ihr alles berichtet; sie wußte, um welche Dinge es
jetzt ging. Gelang es Nyder, den Platz des Königs einzunehmen,
war alles verloren. Wir liefen die Treppe hinunter. Der Jagdhund
folgte mir, schnell und auf lautlosen Pfoten. Auch er kannte seine
Befehle. Das positronische Programm sorgte dafür.
    Ich rief unterdrückt:
    »Castor! Du wirst mich an die Stelle bringen, an der sich
Nyder aufhält. Funke deinen Zwillingsbruder an! Schnell!«
    Ein kurzes Bellen zeigte mir, daß der Robotmechanismus des
Hundes gehorchen würde. Ich rannte um das Haus herum, nickte
Jean dankend zu und verneinte, als er mich fragte, ob er mir helfen
könne. Dann schwang ich mich in den Sattel des Pferdes und ritt
rücksichtlos über den gepflegten Rasen. Ein schneller,
flacher Sprung, und der Rappe setzte über die steinerne
Brüstung. Wir verschwanden zwischen den geometrisch angelegten
Reihen der Büsche und duftenden Sträucher.

    Castor lief genau zehn Meter vor dem Pferd und steigerte seine
Geschwindigkeit, sobald wir schneller wurden. Ich setzte die Sporen
ein und donnerte in halsbrecherischem Gadopp einen langen Kiesweg
hinunter.
    Zahllose Gedanken schössen mir durch den Kopf, als ich dem
Hund folgte und mir Mühe gab, niemanden über den Haufen zu
reiten. Der Rapphengst griff weiter aus, als wir einen breiten
Rasenstreifen erreichten und die Hufe nicht mehr im Kies
ausrutschten. Der trommelnde Hufschlag wurde dunkler und drohender.
    Vermutlich wollte Nyder den König mit einem Lähmstrahler
niederschießen und wegbringen ...
    Aber wohin? Wohin konnte er seinen Gefangenen bringen? Nyder war
kein Mörder; er spielte nur seinen Traum von Macht und Einfluß
durch. Für ihn war das alles ein Spiel mit hohem Einsatz ...
    Wie wollte er vorgehen? Dachte er ernsthaft, mit seinem
bewußtlosen Gefangenen in dieser Nacht Paris oder Versailles
verlassen zu können? Es war Wahnsinn ...
    Wir galoppierten durch den halben Park und kamen leine Zone, die
etwas weniger gepflegt war. Ich sah vor mir vier schwache Lichter und
erkannte, als wir in rasendem Galopp heransprengten, die kleine
königliche Kutsche. Die beiden Lakaien saßen auf den
Trittbrettern und schienen zu schlafen. Ich ritt vorbei und blinzelte
in der halben Dunkelheit. Vor mir bog jetzt Castor nach links ab und
stob in gewaltigen Sätzen unter den Bäumen hindurch.
Schattenhaft sah ich weit rechts eine Gestalt! Es mußte der
König sein, der offensichtlich mit einer männlichen Statue
ein unhörbares Zwiegespräch führte.
    Also hatte Nyder noch nicht zugeschlagen. Ich atmete erleichtert
auf und zügelte das Pferd.
    »Castor!« flüsterte ich zischend. »Wo
istNyder!«
    Der Hund verhielt und sah sich suchend um. Ich wußte, auch
er korrespondierte lautlos mit dem anderen Robottier.
    Ich wandte mich um.
    Hat dich der König bemerkt? Aufkeinen Fall erkennt er dichl
sagte der Extrasinn.
    Ich hielt neben einem knorrigen Stamm an. Dicht über mir
streckten sich die breiten Äste aus. Der Rappe » und ich
verschmolzen mit der Dunkelheit. Nur noch die offenen Rasenflächen
lagen in einem Ungewissen Zwielicht. Der Hund stand starr da, als
wittere er Wild. Dann riß er den Kopf hoch und bellte dreimal
kurz und unterdrückt. Er sah sich nach mir um und sprang
vorwärts. Etwas verhalten und zögernd überquerte er
den Rasen, huschte am Sockel einer halbnackten Diana aus Stein vorbei
und versteckte sich zwischen zwei runden Büschen, die mit weißen
und gelben Blüten übersät waren. Ich folgte ihm,
lenkte das Pferd zwischen die Zweige des grünen Verstecks und
zog scharf den Zügel an. Das Pferd stand regungslos.
    Ich nahm

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