Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Wipfel
einen Ausschnitt gegen den Himmel - wir konnten einander undeutlich
erkennen. Deutlich genug, um weiterkämpfen zu können.
    Wieder griff er an.
    Jetzt hatte er eindeutig die Absicht, mich niederzustechen. Mein
Zellschwingungsaktivator begann mit deiner Arbeit; er schloß
die Wunde und linderte den Schmerz.

    Ich sprang zur Seite, wehrte den kalten Stahl ab und schlug zu.
Ich traf ihn am linken Handgelenk, setzte nach und verwickelte ihn in
einen Kampf, in dem wir unsere Klingen pausenlos dicht vor den
Körpern kreuzten. Dann gelang es mir, mit der Spitze des Degens
zwischen Korb und Parierstange hindurchzufahren. Nyder schrie leise
auf, dann riß ich meine Waffe hoch, verkantete gleichzeitig das
Handgelenk und riß seinen Degen aus der verletzten Hand. Die
Waffe wirbelte, sobald sie sich von meiner Klinge gelöst hatte,
durch die Luft und blitzte in einem kalten Licht auf, das von rechts
kam.
    Als sie klirrend auf den feuchten, kalten Stein fiel, hörten
wir die Hufschläge von drei oder mehr Pferden. Ich erkannte, als
das erste Tier mit einem jähen Satz zwischen den Sträuchern
hindurchschoß, daß Dié an der Spitze ritt und eine
Fackel in der Hand hielt. Das Licht war zu hell für eine normale
Fackel - ich zwinkerte und stellte fest, daß es offensichtlich
ein Gegenstand aus dem Raumschiff war. Als das Pferd rutschend und
scheuend über die Stufen, zwischen den Säulen und den
Wasserstrahlen hindurch auf den Boden der Anlage sprang, erfüllte
das harte, grelle Leuchten das Innere des runden, offenen Tempels.
    »Dié!« murmelte Nyder fassungslos.
    Sie schwang sich, ohne ihn aus den Augen zu lassen, aus dem
Sattel. Tairi, Troy und Verga kamen näher, stiegen aus den
Sätteln und näherten sich uns. Nur ihre Schritte, unser
keuchender Atem und das Plätschern des Wassers waren zu hören.
Langsam atmete ich ein und aus und zwang mich zur Ruhe. Noch immer
deutete die geschliffene Spitze aufNyders Brust.
    »Bewege dich nicht!« sagte Dié.
    Wir erkannten ihre Stimme nicht mehr. Sie war leise und fast
tonlos, aber von einer eisigen, entschlossenen Kälte, die mich
schaudern ließ. Blitzartig erhellte sich ein weiterer Teil
ihrer erstaunlichen Persönlichkeit.
    »Ihr ... ihr seid alle gegen mich!« stieß Nyder
hervor.
    »Wir sind für dich, du Narr!« fauchte Dié.
»Sonst wären wir nicht hier.«
    Sie kam näher und blieb neben ihm stehen. In der Hand trug
sie eine kleine, unscheinbare Waffe, die genauso aussah wie meine
getarnten Strahler und Patronenwaffen,
    »Ich gebe nicht auf!« murmelte Nyder.
    Er sah nach links und rechts. Sein Kopf bewegte sich wie der
Schädel eines Wildes, das sich in die Enge getrieben fühlte.
Schweigend kamen .die anderen die Treppen herunter und blieben
stehen. Ich bemühte mich, das Zittern meiner Hand zu
unterdrücken und beobachtete wachsam Nyders Augen.
    »Du wirst aufgeben, Nyder, sonst sind wir nicht mehr deine
Freunde. Wenn bekannt wird, was sich hier abspielt, wandern wir ins
Gefängnis, wenn uns nicht vorher die Flucht glückt. Und du
Narr hast uns das alles eingebrockt. Vergiß ein für
allemal deinen Traum von der Alleinherrschaft; du kannst nicht die
geringste Erfahrung für diese Position an der Spitze einer hohen
Pyramide mitbringen. Gib auf. Widme dich allen anderen Dingen, aber
versuche niemals wieder, den Thron eines absolutistischen Herrschers
zu erklettern.«
    Dié hatte unbeteiligt und kühl gesprochen, als ginge
sie das alles nicht das geringste an. Sie blickte Nyder unverwandt
ins Gesicht.
    »Niemand versteht mich. Niemand hilft mir. Und wir sind
jahrelang durch das All gerast, von Niederlage zu Niederlage. Wir
waren auch auf ARKON, Atlan. Dort fanden wir lauter Weichlinge,
lauter Träumer ... aber was langweile ich dich damit. Ihr ...«
Plötzlich reagierte Nyder.
    Noch ehe ich zustoßen und ihn verwunden konnte, sprang er
nach rechts und lief auf die Stufen zu. Dié zuckte nicht mit
einem Muskel ihres schönen, beherrschten Gesichtes, als sie den
Zeigefinger krümmte und feuerte. Zwei peitschende Entladungen
hallten durch das steinerne Rondell.
    Nyder zuckte zusammen und bäumte sich auf. Er knickte in den
Knien ein und brach nach zwei weiteren Schritten lautlos zusammen.
Seine Schulter schlug schwer auf den Stein.
    Ich senkte meinen Degen und sagte zu Gabrielle:
    »Das mußte wohl sein. Bringt ihn weg - ich kümmere
mich um den König. Wir sollten versuchen, Nyder aus Versailles
wegzubringen. Ich werde mit Ludwig reden - falls ich ihn dort

Weitere Kostenlose Bücher