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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Hut ab und band ihn am Sattelknauf fest. Dann
entsicherte ich die kleine Waffe, die einem Damenterzerol
nachgebildet war und wartete.
    Meine Ohren begannen, sich an die Stille zu gewöhnen.
    Nichts ...
    Dann Ungewisse Geräusche von links, aus der Richtung der
Avenue de Sceaux. Einige Zweige knackten. Dann langsamer Hufschlag
auf einem Kiesweg. Ich drehte den Kopf und versuchte, die Dunkelheit
zu durchdringen. Jetzt blickte ich genau in die Richtung, aus der die
Geräusche kamen. Ich nahm undeutliche Bewegungen wahr, dann ein
kurzes, erschrecktes Wiehern, als Nyder sein Pferd herumriß und
auf den Rasen hinauf galoppierte. Jetzt sah ich ihn deutlich.
    Seitlich von ihm duckte sich ein kleinerer Schatten gegen einen
Baumstamm. Der andere Hund.
    Büsche bewegten sich, Zweige schnellten zurück, als
Nyder, links an mir vorbeiblickend, die Statue und die Gestalt
daneben erkannte. Er mußte herausgefunden haben, in welcher
Gegend des weiträumigen Parks sich der König bewegte. Ich
ließ ihn bis auf fünfzehn Meter herankommen und winkte dem
Hund Castor, mich zu sichern.
    »Halt, Chevalier de la Nyder!« sagte ich scharf und
sarkastisch.
    Er parierte sein Pferd durch und erschrak. Er faßte sich
sehr schnell. Seine Hand hob sich, ohne daß ich die Bewegung
sah, und er feuerte. Ein gedämpftes Krachen ertönte, und
ein fahler Blitz zischte zwischen mir und dem Hals des Pferdes
hindurch und traf den Baumstamm.

    Dann sprang Castor in drei Sätzen heran, wirbelte herum, als
Nyder sein Pferd spornte und sprang in die Höhe. Ich sah einen
langen, getigerten Schatten durch die Luft segeln. Das Tier schnappte
nach der Hand des Mannes. Kunststoffzähne klirrten auf Metall,
dann krachte ein zweiter Schuß. Ich hörte, wie der Hund
wieder auf den Boden sprang und die Waffe fallenließ.
    »Zum Teufel mit dir, Atlan!« knurrte Nyder und ritt
auf mich zu. Ich hörte, wie er seinen Degen zog. Er trug bereits
die Kleidung des Königs. Sogar einen weiten überaus
prächtig bestickten Mantel, dessen Säume im letzten Licht
des Abends aufglänzten. Als ich auswich, scheute mein Pferd vor
dem wehenden Mantel und stieg in die Höhe. Ich stieß gegen
einen Ast, hob die Hand und verfing mich in den Zweigen. Als ich das
Pferd unter Kontrolle hatte, wirbelte ein zurückschnellender Ast
die kleine Waffe aus meiner Hand.
    »Du bist ein Narr und ein Anfänger, Nyder!«
knurrte ich.
    Er hatte mich fast erreicht. Mein Rappe machte einen Satz, ich
preßte mich tief auf den Hals des Pferdes, und der mit scharfer
Präzision geführte Degenstich traf ins Leere.
    Er bringt dich um! Oder zumindest verletzt er dich! Wehre dich!
tobte das Extrahirn.
    »Aus dem Weg! Halte mich nicht auf!« rief er
unterdrückt, in höchster Wut. Ich zwang mein Pferd, sich
fast auf der Stelle zu drehen und sich aufzubäumen. Gegen die
wirbelnden Hufe kam Nyder nicht an, er parierte durch und ritt scharf
an mir vorbei. Ich ließ mich aus dem Sattel fallen, rollte mich
ab und zog den Degen. Ich blieb stehen, und als Nyder mich sah,
lachte er triumphierend auf und ritt scharf auf mich zu. Ich warf
mich dem Pferd in die Zügel, riß seinen Fuß aus dem
Steigbügel und wehrte zwei seiner Schläge ab. Als ich den
Zügel losließ, sprang das Pferd vorwärts, und ich
richtete mich blitzschnell aus der gebückten Haltung auf.
    Die Muskeln meines linken Armes spannten sich.
    »Verdammt!« schrie Nyder auf.
    Die Klinge zischte dicht über meinen Kopf hinweg. Im gleichen
Augenblick warf ich Nyder nach rechts aus dem Sattel, sprang fünf
Schritte zurück und sah, daß beide Jagdhunde schräg
hinter mir standen und warteten. Ich hatte den Degen in der Hand und
blieb stehen.
    »Ich weiß alles, Nyder. Ich werde verhindern, daß
du den alten Mann umbringst.«
    Er kniete mit einem Bein nieder und hob den langen, glänzenden
Stahl der Waffe aus dem feuchten Gras auf. Dann richtete er sich auf
und kam langsam, mit steifen Knien, auf mich zu.
    »Du weißt ... woher?«
    Ich machte mich auf einen plötzlichen Angriff gefaßt.
Inzwischen war es noch ein wenig dunkler geworden.
    »Alle wissen es« sagte ich. »Niemand hat etwas
gegen deine Spiele - aber wir werden verhindern, daß du den
König umbringst.«
    Er knurrte zwischen den Zähnen:
    »Nur du stehst zwischen ihm und mir. Und das nicht mehr
lange!«
    Ich hob den Arm mit dem Degen und warnte halblaut:
    »Ich werde es verhindern. Und glaube nicht, daß ich
zögere, dich zu töten oder schwer zu verletzen!«
    »Das glaube ich dir sogar,

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