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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachtete weiterhin die Stadt Ein leicht gewundener Weg
führte, sauber eingefasst mit Bruchsteinen, übergangslos
aus der Halbwüste in einer doppelten Krümmung zum Stadttor.
Zwei Rundtürme, dazwischen breite, niedrige Portale, deren
Vorderseiten aus blankem Metall bestanden, das die Sonne
reflektierte. Dahinter sah Maras Gitter, die weitaus höher
waren, und schwere hölzerne Torflügel. Die Anlage machte
den Eindruck eines alten Klosters oder eines Wehrhofs - außen
abweisend und glatt, ohne sichtbare Verzierungen, und innen
entfaltete sich dann die gesamte Pracht einer Kultur, die durch
mehrere Generationen hindurch gepflegt und immer mehr verfeinert
wurde.
    Die hölzernen Tore öffneten sich. Dann wurden die
eisernen Gitter hochgezogen, und schließlich schwang auch eines
der hellen Tore zwischen dem Mauerwerk auf. Eine kleine Gruppe ritt
langsam heraus.
    „Sie haben uns gesehen! Sie reiten uns entgegen!“
sagte das Mädchen aufgeregt und richtete sich im Sattel auf.

    „Vermutlich!“ erwiderte Maras trocken.
    Die bisherigen Erfahrungen hatten ihn gelehrt, mißtrauisch
zu sein. Er nahm das Messer aus der Scheide und steckte es in den
Stiefelschaft. Dann löste er die Zuhaltungen der Waffentasche
und ließ die Tasche fallen. Den gesicherten Strahler schob er
in der Höhe des Gürtels unter sein Hemd. Die Konturen der
Waffe drückten hart auf seinen Magen.
    „Vielleicht sehen die Schamanen Waffen nicht gern!“
knurrte er.
    Die Szene, die sich vor seinen Augen ausbreitete, war noch
unwirklicher als vieles andere, das er bisher gesehen hatte. Die
wiegenden Palmen mit ihren langen, grünen Wedeln und den dicken
schwarzen Nüssen darin, mit den langen Fruchtlianen, an denen
sich später die zuckerhaltigen Früchte bildeten, darin die
weiße Siedlung, die unverkennbar Frieden und Ruhe ausatmete,
darüber der helle Glanz der Sonne und die fünf Leute
zählende Gruppe, die auf weißen Tieren näher ritt wie
eine höfische Jagdgesellschaft aus der Vignette eines
Stundenbuches des terranischen Mittelalters ... es waren zu viele
Erinnerungen und Gedanken, die auf Maras einstürmten, als daß
er klar hätte denken können.
    Er zügelte das Ormel und hob die Hand.
    Der Anführer der Gruppe sprengte näher und hielt dicht
neben Lombardi. Jetzt erst begriff Maras, was ihn bisher so
verwundert hatte. Er bemühte sich, seine Erregung nicht zu
zeigen, hob abermals die Hand und sagte:
    „Ich bin ein Wanderer. Unterwegs fand ich ein Mädchen,
das von irgendwelchen Wüstlingen geraubt wurde. Habe ich
Gastrecht in eurer Stadt?“
    Der Anführer glich einem der Reiter, mit denen Maras gekämpft
hatte - und auch wieder nicht. Er sah weicher aus, wohlerzogener, war
ganz anders gekleidet und trug nur einen

    Bogen. Er hatte an den Schultern einen langen Mantel befestigt,
der die Farbe des Sandes hatte. Die Schamanen trugen, wußte der
Wanderer, bei den Zeremonien gelbe Mäntel. Aus einem dunkelbraun
gebrannten Gesicht sahen Maras große Augen prüfend an.
    „Du hast Gastrecht. Wo fandest du das Mädchen?“
    Es schien eine Jagdgesellschaft zu sein, denn unter den vier
Näherkommenden waren zwei Mädchen oder junge Frauen. Sie
waren ähnlich wie der Anführer gekleidet und trugen
kleinere Bögen, zierliche Köcher mit noch zierlicheren
Pfeilen. Kleine Dolche steckten in den Gürteln.
    „In der Grasebene, dort hinten im Süden!“ sagte
Maras mürrisch und sah das Tier genauer an.
    Es war zweifellos ein Ormel...
    Aber - man hatte bis auf die Mähne und den langen Schweif
alles Haar des Tieres geschoren. Darunter wuchs ein weißes,
fast silbergrau schimmerndes Fell. Das Haar der Tiere war gebleicht,
die langen Ohren kupiert, und es wirkte jetzt nicht mehr so
urtümlich, sondern viel eleganter und verändert. Es war
erstaunlich! Die Schamanen, die hier den Kern der Gesellschaft
bildeten, schienen sich in den Pausen zwischen den rituellen
Befragungen mit unüblichen Dingen zu beschäftigen.
    „Wir wollten eben etwas jagen!“ sagte der Mann und
deutete auf die Gruppe, die Mhaloo und Maras mit Kopfnicken begrüßt
hatte und jetzt erstaunt musterte. Einer der Männer sagte leise
etwas zum Anführer, das Maras nicht verstehen konnte. Sein
Gegenüber nickte, lachte dann und fuhr fort:
    „Aber da wir einen sicherlich interessanten Besuch bekommen
haben, wird es besser sein, ihm zuzuhören, als in der Hitze die
weißen Koumura Takor zu jagen.“

    „Was an mir liegt, meine Gastgeber zufrieden zu stellen,
werde ich tun!“ erwiderte

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