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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Positronik befahl ihm, das Kind zu
suchen. Der Roboter brach auf. Nach zehn Minuten hatte er den Kleinen
gefunden. Draußen wurde es gerade dunkel. Das Kind fror und
zitterte am ganzen Körper. Der Roboter trug es in die Kuppel
zurück und rieb es trocken. Dann gab er ihm zu essen und legte
es auf die Decken.
    Purpose bekam eine schwere Erkältung, aber er überstand
auch sie.
    *
    Purpose DeStaglaav saß auf einem dicken Baumstamm am Ufer
des Sees und ließ die Beine ins Wasser hängen. Für
einen Jungen von viereinhalb Jahren war er nicht besonders groß
und kräftig. Seine Knochen standen überall hervor.
    Der Roboter schwebte hinter ihm, bereit, sofort einzugreifen, wenn
es notwendig sein sollte.
    „Roboter, warum ist Wasser nicht fest?" fragte Purpose
seinen ständigen Begleiter.
    „Das liegt an der spezifischen Beschaffenheit und an der
Molekularstruktur", antwortete die Maschine.
    „Kann man auf Wasser laufen?"
    „Nein!"
    „Warum ist es dann da, Roboter?"
    „Es gehört zu dieser Welt. Auf allen Sauerstoffplaneten
gibt es Wasser."
    Der Junge deutete auf das Wasser.
    „Was sind das für Tiere?"
    „Sie heißen Fische."
    Purpose schien nachzudenken.
    „Sie laufen im Wasser."
    „Sie schwimmen", verbesserte der Roboter.
    „Sie besitzen Kiemen, mit denen sie im Wasser atmen können."
    Das Kind erhob sich von seinem Platz und kletterte den Hang
hinauf. Der Roboter blieb dicht hinter ihm. Sie kamen jeden Tag
hierher. Die Positronik hatte dem Roboter befohlen, mit dem Jungen zu
spielen, und diesen Befehl auch detailliert. Für die Maschine
ergaben sich jedoch große Schwierigkeiten, denn der Junge ging
auf keines der sogenannten „Spiele" ein.
    Es schien ihm größeren Spaß zu machen, allein
durch das Land zu streifen.
    Schon ein paarmal hatte er versucht, aus der Kuppel zu entkommen.
    Ein weiteres Problem war das der Verständigung. Im Auftrag
der Positronik lehrte der
    Roboter den jungen DeStaglaav sprechen, lesen und schreiben. Das
erwies sich als sehr kompliziert, denn die Denkvorgänge des
Kindes waren den streng logischen Überlegungen der Roboter nur
schwer anzupassen. Doch die Positronik registrierte allmählich
Fortschritte. Purpose lernte logisch zu denken, und seine Äußerungen
ließen vermuten, daß er seine unsinnige Ausdrucksweise
immer mehr aufgab. Mit der körperlichen Entwicklung ging es auch
nicht so voran, wie die Positronik angenommen hatte. Das Kind aß
nicht die Mengen, die eigentlich notwendig gewesen wären. Es war
immer ein bißchen kränklich und brachte viele Wochen im
Bett zu.
    Als sie oben auf der Wiese angekommen waren, begann der Junge
Blüten auszureißen.
    „Warum machst du das?" fragte der Roboter.
    „Es ist sehr schön für mein Befinden",
erwiderte der Junge.
    Der Roboter speicherte diese höchst unsinnige Information, um
sie bei nächster Gelegenheit an die Positronik weiterzugeben.
    „Wir müssen spielen!" sagte der Roboter.
    „Nein", sagte der Junge.
    Er hüpfte über die Wiese und versuchte Insekten zu
fangen.
    Der Roboter schwebte hinter ihm her.
    „Laß mich in Ruhe!" schrie der Junge.
„Verschwinde!"
    „Ich bleibe bei dir", erklärte der Automat. „Das
ist mein Befehl."
    „Was ist das?" erkundigte sich das Kind. „Was ist
ein Befehl?"
    „Eine Anordnung. Ich muß tun, was man mir aufgetragen
hat."
    „Kann ich dir Befehle geben?"
    „Wenn sie anderen Anordnungen nicht widersprechen und deine
Sicherheit nicht beeinträchtigen."
    Auf diese Weise lernte Purpose DeStaglaav, daß der Roboter
ein wunderbares Spielzeug war. Purpose wurde nicht müde, sich
immer wieder neue Dinge auszudenken, die die Maschine für ihn
tun sollte.
    Ein paar Tage später befahl er dem Roboter, ins Wasser des
Sees zu gehen und ein paar Fische herauszuholen.
    Der Roboter weigerte sich, der Anordnung nachzukommen.
    „Warum willst du es nicht tun?" fragte Purpose.
    „Es könnte meiner eigenen Sicherheit schaden",
erklärte der Automat. „Das Zweite Gesetz besagt, daß
ich um meinen Fortbestand bemüht sein muß, wenn ich
dadurch nicht mit dem Ersten Gesetz in Konflikt komme. Bestände
die Gefahr, daß du im See ertrinken könntest, würde
das Erste Gesetz in Kraft treten und das Zweite auslöschen.
    Purpose begann sich für diese Dinge zu interessieren. Bald
stellte er fest, daß er wesentlich ausführlichere
Informationen erhielt, wenn der Roboter an die große Maschine
angeschlossen war. Auf diese Weise wurde der Kontakt zwischen Purpose
DeStaglaav und der Positronik

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