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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überwuchert. Purpose watete sogar ein paar Schritte
in den See hinein. Schließlich fand er einen relativ gut
erhaltenen Roboter. Nun stellte sich heraus, daß das
Koppelungsteil fest mit dem übrigen Körper verbunden war.
Purpose war weder stark genug, es zu lösen, noch besaß er
entsprechende Werkzeuge.
    Niedergeschlagen und enttäuscht verließ er den Krater
und kehrte zur Kuppel zurück.
    Nachdem er den Roboter verloren hatte, war nun auch die Verbindung
zur Positronik abgerissen.
    *
    Zwei Tage verließ er die Kuppel nicht. Draußen tobte
ein Herbststurm, Regen trommelte auf die Kuppel, und die ersten
Schneeflocken sanken auf das Land hinab. Purpose hatte längst
    gelernt, die Einrichtung der Kuppel zu bedienen. Er konnte die
Klimaanlage regulieren, alle Energiequellen ein- und ausschalten und
sich sein Essen aus den Konzentraten zubereiten. Kleider besaß
er ebenfalls genug, denn der Roboter hatte nach der Katastrophe alles
herbeigeschleppt, was noch verwendbar gewesen war.
    Drei Tage nach seinem ersten Besuch an der Absturzstelle begab
Purpose DeStaglaav sich abermals in den Krater, um in den Trümmern
nach wertvollen Dingen zu suchen. Aber es war nicht allein der
Wunsch, bestimmte Dinge zu finden, sondern auch das unerklärliche
Gefühl einer Verbundenheit mit all diesen Wrackteilen.
    Von nun an ging er jeden Tag in den Krater. Er lernte viel und
begann die Zusammenhänge zu verstehen. Er fand Werkzeug und
Waffen. Bevor der Winter endgültig hereinbrach und hoher Schnee
dem Jungen den Weg zum Wrack der FAMILY versperrte, gelang es ihm,
das Koppelungsteil eines Roboters mit einem Desintegrator abzutrennen
und in die Kuppel zu bringen.
    Obwohl er für sein Alter sehr geschickt war, bereitete ihm
der Umgang mit diesen Gegenständen große Schwierigkeiten.
Doch er arbeitete unverdrossen weiter. Während des Winters
verließ er die Kuppel nur selten, denn er fürchtete, daß
seine empfindlichen Lungen von der kalten Luft angegriffen werden
könnten.
    Als er bereits glaubte, die Verbindung zur Positronik hergestellt
zu haben, erlitt er einen schweren Rückschlag. Während der
Arbeit an der Positronik kam es zu einem Kurzschluß und zu
einem Überschlagblitz. Der Koppelungsteil und ein Teil der
Positronik wurden beschädigt.
    Purpose begann sofort mit der Reparatur. Doch das Pech blieb ihm
treu.
    Nach anfänglicher Übelkeit bekam er Fieber und mußte
sich häufig übergeben. Da er sich nie um die Wirkungsweise
der Medikamente gekümmert hatte, schluckte er jene, die ihm der
Roboter bei ähnlichen Krankheiten verabreicht hatte. Doch sie
halfen nicht. Purpose konnte nichts mehr essen. Einsam und elend lag
er auf seinen Decken und wälzte sich im Fieber ruhelos hin und
her. Er war so schwach, daß er kaum noch aufstehen konnte. Die
Tage vergingen, ohne daß sich sein Zustand besserte.
    Nach sieben Tagen stieg das Fieber so hoch, daß Purpose zu
phantasieren begann. Er kroch von den Decken und schleppte sich vor
die Kuppel. Ohne sich seiner Handlungsweise bewußt zu werden,
rieb er seinen mageren Körper mit Schnee ab, bis die Haut
krebsrot wurde. Danach kehrte er auf sein Lager zurück. Ein
unerklärlicher Instinkt veranlaßte ihn, diese Prozedur
dreimal täglich zu wiederholen. Seltsamerweise bekam er keine
Lungenentzündung, sondern sein Zustand besserte sich allmählich.
    Der Brechdurchfall ließ nach, Purpose konnte kleine Mengen
Nahrung zu sich nehmen, ohne sich danach gleich übergeben zu
müssen. Als er sich wieder auf den Beinen halten konnte,
arbeitete er sofort an der Positronik weiter.
    Seine unvergleichliche Geduld wurde schließlich belohnt. Im
nächsten Sommer gelang es Purpose, die Verbindung zur Positronik
herzustellen, und ein Teil seiner Einsamkeit war vorüber.
    Ungefähr zur gleichen Zeit stieß ein Beamter der
Kolonisationsbehörde auf die Akte der FAMILY, die längst in
Vergessenheit geraten war.
    *
    „Ich verstehe nicht, warum man dieses Schiff aufgegeben
hat", sagte Grinnel Burke und warf die Akte der FAMILY vor
seinem Vorgesetzten auf den Schreibtisch. „Aus all diesen
Unterlagen geht hervor, daß das Schicksal der FAMILY ungeklärt
blieb."
    Kross Robardon hob den Kopf. Er sah den untersetzten Mann mit dem
weichen, fast feminin wirkenden Gesicht prüfend an.
    „Wann werden Sie endlich aufhören, im Archiv
herumzuschnüffeln, Grinnel? Sechsmal haben Sie mich bereits
gezwungen, abgeschlossene Fälle wieder aufzurollen - jedesmal
bedeutete es einen Fehlschlag für die Behörde."
    Burke

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