PR TB 113 Die Söhne Sols
und
kicherten, bis Pertamay sie ermahnte. Joylquin sagte kein Wort.
Er saß jetzt auf Pertamays Schoß und hatte die Arme
vor der Brust verschränkt.
Eine seltsame Haltung für ein Kind! dachte Squque.
„Haben Sie keine Angst?" fragte er Flehdon.
„Doch", gestand Flehdon.
Sie ließen die Plantage hinter sich. Die Straße war
jetzt nicht mehr befestigt. Squque schaltete die Prallfelder des
Gleiters ein und ließ ihn dicht über dem Boden
dahinfliegen. Der kleine Wagen mit dem Segelflugzeug hüpfte wie
ein Ball hinter ihnen her. Flehdon warf jetzt öfter besorgte
Blicke nach hinten.
„Es ist gut festgebunden", sagte er, als wollte er sich
Mut zusprechen.
„Es kann nichts passieren."
Squque fuhr langsamer.
„Es ist kalt!" sagte Joylquin plötzlich.
Für Squque waren solche unverhofften Feststellungen nicht
neu. Joylquin redete immer dann, wenn niemand damit rechnete. Das
Kind traf ruhige Feststellungen.
„Ich finde nicht, daß es kalt ist", sagte
Pertamay. Ihre Art, mit dem Jungen zu reden, reizte Squque oft noch
mehr als das Verhalten seines Adoptivsohns.
„Trotzdem werde ich dir deine Jacke überziehen."
„Eine Wolke!" rief Flehdon und deutete zum Himmel
hinauf.
„Hoffentlich bezieht es sich nicht!"
Als sie den Matrock-Berg erreicht hatten, war der Himmel wieder
klar. Squque landete den Gleiter auf einer Wiese. Das Flugzeug war
trotz der Fahrt über die unebene Straße unbeschadet
geblieben. Pertamay ging mit den Kindern an einen nahen Bach, während
Fleh-don und Squque mit den Startvorbereitungen begannen.
„Ich kann Ihnen nicht helfen", sagte Squque. „Ich
habe keine Ahnung vom Segelfliegen."
Das Schleppseil wurde am Segelflugzeug befestigt.
Flehdon erklärte Squque, was er zu tun hatte.
„In der Theorie sind Sie ein Meister", anerkannte
Squque. Er ging zum Gleiter und ließ sich auf dem Pilotensitz
nieder. Flehdon gab ihm ein Zeichen. Squque startete die Maschine.
Mit zunehmender Geschwindigkeit zog er das Flugzeug über die
Wiese.
Plötzlich sah er Pinny im Rückspiegel.
Seine jüngste Tochter lief quer über die Wiese.
Squque zuckte zusammen.
Unwillkürlich bremste er.
Als er sich im Sitz umdrehte, konnte er das Segelflugzeug nicht
mehr sehen. Er sprang aus der Kanzel und blickte nach oben. Das
Flugzeug blieb verschwunden. Pinny stand wie versteinert im Gras.
„Wo ist Flehdon?" schrie Squque mit sich
überschlagender Stimme.
„Wo ist das Flugzeug?"
Am Bachrand standen Pertamay, Jattia und Joylquin.
Auch sie starrten zu dem Gleiter hinüber.
Squque rannte wie gehetzt über die Wiese.
„Hast du etwas gesehen?" schrie er Pertamay zu.
„Es verschwand!" brachte sie fassungslos hervor.
„Ich befürchtete schon, daß es Pinny rammen
würde, doch vorher verschwand es." In
Squques Erinnerung erschien das Bild eines Insektenschwarms, der
sich vor seinen Augen
aufgelöst hatte.
*
Aus Ortop kam eine Kommission, um die Hintergründe zu
untersuchen. Sie bestand aus zwei Kriminalisten und einem
Wissenschaftler. Die drei Männer untersuchten die Spuren draußen
auf der Wiese und verhörten Squques Familie. Schließlich
ließ einer der Männer durchblicken, daß man Squque
unter Mordanklage stellen würde. Nachdem sie fast drei Wochen
auf der Plantage zugebracht hatten, kehrten die drei Männer nach
Ortop zurück.
Zwei Wochen später erhielt Squque ein Schreiben, in dem
stand, daß man das Verfahren gegen ihn eingestellt hatte.
Squque war damit nicht zufrieden, denn er ahnte, daß weiterhin
ein schwerer Verdacht auf ihm lastete.
„Dieser Planet hat irgendein Geheimnis", sagte er zu
seiner Frau.
„Die Wissenschaftler sollten sich darum kümmern, bevor
ein Unheil geschieht."
Squque fuhr nach Ortop und kaufte zwei Strahlenwaffen, um für
einen eventuellen Überfall gerüstet zu sein. Er brachte
überall auf der Plantage Alarmanlagen und Fallen an. Seine
Bemühungen, einen neuen Mitarbeiter zu bekommen, blieben
erfolglos. Im ORTOP STAR war ein großer Artikel erschienen, der
sich mit dem Zwischenfall auf der Squque-Plantage beschäftigt
hatte. Für den Verfasser bestanden keine Zweifel daran, daß
Squque den Helfer ermordet hatte. Es ist erstaunlich, schrieb der
Autor, daß sich unsere Gerichte mit Ausreden bescheiden, die in
den Bereich des Okkulten gehören.
Squques Familie bekam keinen Besuch mehr aus der Stadt. Er mußte
seine Geschäfte über eine Agentur abwickeln und verlor viel
Geld.
Er begann zu trinken und vernachlässigte die Arbeit.
Ein Jahr jedoch, nachdem
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