PR TB 113 Die Söhne Sols
Vielleicht wissen Sie,
daß ich der Anführer des Mutantenkorps bin."
„Ich habe davon gehört", sagte Squque scheu.
Der Besucher lächelte kaum merklich.
„Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich bin nicht
gekommen, um zu spionieren. Wir setzen unsere Fähigkeiten nur
dann ein, wenn es angebracht ist. Niemand will Ihre Gedanken
belauschen oder Sie in irgendeiner Form beeinflussen."
Die persönliche Ausstrahlung dieses Mannes war so stark, daß
sie nachhaltig auf Squque einwirkte. Er spürte, daß er dem
Besucher vertrauen konnte.
„Ist inzwischen irgend etwas geschehen?" erkundigte
sich Marshall.
„Ich weiß es nicht!" Squque war tatsächlich
hilflos. „Seit in Ortop bekannt wurde, was mit ihm los ist,
wird er für alles verantwortlich gemacht. Was auch auf dieser
Welt verschwindet, Joylquin soll der Täter gewesen sein. Ich bin
sicher, daß sich zahlreiche Kriminelle diese Situation bereits
zunutze gemacht haben."
Marshall sah zum Haus. „Ist er da?" „Bei meiner
Frau." „Ich will ihn sehen!" sagte Marshall. Squque
hielt den Mutanten am Arm fest. „Nehmen Sie ihn bitte mit,
General!" flehte er. „Er hat nur Unglück über
uns gebracht. Weder meine Frau noch ich haben irgend etwas mit dieser
Sache zu tun. Joylquin ist ein Zigeuner. Ich halte ihn für
gefährlich."
„Er ist ein Kind!"
Sie betraten gemeinsam das Wohnhaus. Jattia war inzwischen zu den
Eltern ihres Freundes gezogen, denn sie wollte nicht das gleiche
Schicksal erleiden wie Pinny und Flehdon.
Pertamay und Joylquin hielten sich im Wohnraum auf. Der Junge war
mit einem Puzzle beschäftigt. Als Marshall eintrat, blickte er
auf.
„Guten Tag, Joylquin", sagte Marshall freundlich. Er
nickte Pertamay zu. „Deine Mutter hat dir sicher schon erzählt,
daß ich mich mit dir unterhalten will."
Die dunklen Augen des Jungen weiteten sich. Marshall hatte das
Gefühl, sich darin spiegeln zu können.
„Du gefällst mir", sagte Joylquin. „Ich
könnte dich in meinem Reich brauchen."
„Joylquin!" schrie Squque entsetzt.
„Machen Sie sich bitte keine Sorgen", sagte Marshall.
„Ich bin mentalstabilisiert. Er kann mir nichts anhaben."
Er ließ sich neben Joylquin auf dem Boden nieder.
„Willst du mir nicht etwas von diesem Reich erzählen,
Joylquin?"
Squque wurde das Gefühl nicht los, daß Pertamay und er
von dem nun folgenden Gespräch ausgeklammert waren. Zwischen
Marshall und dem Jungen entwickelte sich schnell ein besonderes
Verständnis.
„Es ist eine wunderschöne Welt", sagte Joylquin
verträumt. „Sie ist so schön, daß es den Augen
weh tut. Aber es gibt Dinge, die ich unbedingt brauche und die sich
nicht in meinem Reich befinden. Ich beschaffe sie mir. Mein Reich ist
unendlich weit entfernt. Auf normalem Weg kann es niemand erreichen."
„Das dachte ich mir", gab Marshall zurück.
„Ich ahnte bereits, daß du eine schöne, weit
entfernte Welt ausgesucht hast. Aber du bringst intelligente Wesen
gegen ihren Willen dorthin. Das ist nicht richtig."
Joylquin sah ihn erstaunt an.
„Jeder ist glücklich, der in meinem Reich leben kann."
„Das ist ein Irrtum", sagte Marshall. „Es gibt
Menschen, die nicht in der Lage sind, die Schönheit deines
Reiches zu erkennen. Sie sind jetzt traurig."
Die Diskussion darüber, ob Joylquin richtig oder falsch
gehandelt hatte, wurde für Squque immer unverständlicher.
Schließlich stand der General wieder auf.
„Ich kann Joylquin nicht mit nach Terra nehmen", sagte
er. „Das wäre zu gefährlich. Joylquin würde alle
möglichen Dinge verschwinden lassen, von denen er annimmt, daß
sie ihm in seinem Reich nützlich sein könnten."
„Was hat das alles zu bedeuten?" fragte Squque.
„Es ist schwer zu erklären", gestand Marshall.
„Zweifellos besitzt der Junge parapsychische Fähigkeiten.
Er ist ein organischer Fiktivtransmitter, ein besserer Vergleich
fällt mir im Augenblick nicht ein. Seine psionische Energie ist
auf irgendeinen Punkt im Universum projiziert, vermutlich auf einen
Planeten. Dorthin bringt er alles, was ihm gerade einfällt.
Joylquin hat sehr kindliche Moralvorstellungen, deshalb kann er für
seine Handlungen nicht verantwortlich gemacht werden. Ich schlage
vor, daß Sie das Kind zunächst hierbehalten. Ich werde mit
ein paar Freunden wiederkommen und es gründlich untersuchen.
Vielleicht gelingt es uns, die Psi-Kräfte Joylquins bis zu einem
Alter zu neutralisieren, in dem er verantwortlicher handeln kann."
Squque rieb sich das Kinn.
„Hier kann Joylquin
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