PR TB 115 Antimaterie Alarm
weit, wie es das Fesselfeld erlaubte.
Als wir gegessen hatten, kamen Patulli und Sheila mit Patullis
Bodengleiter aus der Schule. Sie begrüßten den Mutanten
mit distanzierter Höflichkeit und nahmen die Nachricht über
meine bevorstehende Abreise mit Fassung entgegen.
Unterdessen hatte das Versorgungszentrum ein Paar Stiefel für
Dalaimoc Rorvic geliefert. Sie schienen etwas knapp zu sitzen, denn
der Tibeter verzog beim Gehen das Gesicht.
Als Caruh mir zublinzelte, begriff ich, daß sie die Stiefel
absichtlich etwas zu klein bestellt hatte. Ich blinzelte zurück.
Wir Marsianer der a-Klasse ließen uns nicht ungestraft
herumschubsen.
DerAbschied war kurz und schmerzlos. Weder Caruh noch ich liebten
rührselige Abschiedsszenen.
Aber mir war schwer ums Herz, als ich dem Fluggleiter des Tibeters
zum neuen Felicia-Space-Port folgte, wo eine Space-Jet auf uns
wartete.
Während des kurzen Fluges vom Mars zum Erdmond zog ich mich
in eine Kabine der Space-Jet zurück. Zuvor hatte ich versucht,
von Rorvic zu erfahren, weshalb Perry Rhodan mich zu sich rief. Doch
der Mutant behauptete, völlig ahnungslos zu sein.
Die Space-Jet landete in einem lunaren Ringkrater, dessen
Innenfläche zu einem Raumhafen ausgebautworden war. Die
turmähnlichen Verwaltungsbauten rings um den Krater lagen unter
Energieschirmen.
Unter uns glitten die dreieckigen Segmente einer Hangarschleuse
zurück.
Die Space-Jet schwebte in einem Antigravfeld tiefer und setzte auf
dem Hangarboden auf.
Als Rorvic und ich ausstiegen, erwartete uns ein Major der Solaren
Abwehr. Er erklärte nach der knappen Begrüßung, daß
er uns zum Großadministrator bringen sollte.
Ein gepanzerter Rohrbahnwagen brachte uns zu einem
derturmähnlichen Verwaltungsgebäude. An den Wand- und
Schottbeschriftungen sowie an den Uniformen des Personals erkannte
ich, daß es das lunare Verwaltungsgebäude der Solaren
Abwehr war.
Der Großadministrator empfing uns in einem Zimmer, aus dem
die Elektronik größtenteils verbannt war, wodurch die
Atmosphäre aufgelockert und entspannend wirkte.
Außer Perry Rhodan war noch Staatsmarschall Reginald Bull
anwesend.
Der Großadministrator begrüßte Rorvic und mich
mit ausgesuchter Höflichkeit. Er verlor kein Wort über
Rorvics seltsamen Aufzug.
"Es tut mir sehr leid, daß ich sozusagen in Ihr
Privatleben eingebrochen bin, Tatcher", sagte er zu mir, "aber
es haben sich Dinge ereignet, die es mir als notwendig erscheinen
ließen, Sie um Ihre Unterstützung zu bitten."
Erwartete, bis eine Servomaschine uns mit Kaffee versorgt hatte, dann
fuhr er fort:
"Es begann damit, daß vor drei Tagen ganz plötzlich
ein ungewöhnlich starkes Ansteigen der Diebstahlsdelikte
verzeichnet wurde."
"Nicht nur die Anzahl der gemeldeten Diebstähle war
ungewöhnlich, sondern auch ihre Art und Weise und die erbeuteten
Objekte", warf Staatsmarschall Bull ein. "Die Diebe stahlen
praktisch alles, angefangen von der Zahnprothese über Schmuck
bis hin zu sanitären Einrichtungen von Raumschiffen."
Dalaimoc bewegte leise ächzend die Füße, blickte
von Reginald Bull zu mir und wiederzum Staatsmarschall.
"Wurden vielleicht auch Stiefel und Waffengurte gestohlen,
Sir?" erkundigte er sich.
"Selbstverständlich", sagte Bull. "Wollen Sie
damit sagen, daß auch Sie bestohlen wurden, Dalaimoc?"
Rorvic nickte.
"Richtig, Sir, und da ich den Verdacht nicht loswerde, daß
dieser ungewaschene Marszwerg ...", er deutete auf mich,
". . . hinter dem Diebstahl an mir steckt, liegt der Schluß
nahe, daß er für alle Diebstähle im Solsystem
verantwortlich ist."
Perry Rhodan lächelte flüchtig.
"Das ist völlig ausgeschlossen, Dalaimoc."
Er blickte auf, als ein hochgewachsener Mann in der Uniform eines
Inspektors der Solaren Abwehr den Raum betrat. Der Mann hatte einen
schmalen Schädel mit hoher Stirn, kurzgeschnittenes
kupferfarbenes Haar und V-förmige kupferfarbene Brauen.
Rhodan stellte ihn als Kosmo-Kriminalisten namens Emmet Vutharvor.
VutharwarTuthanier. Soviel ich wußte, lebte dieses Volk in
einem kleinen Kugelsternhaufen und hatte es bisher verstanden, sich
aus galaktischen Konflikten herauszuhalten.
"Bitte setzen Sie sich, MisterVuthar", sagte der
Großadministrator freundlich. "Da Sie die Ermittlungen
über die rätselhaften Diebstähle leiten, können
Sie Mister Rorvic und Mister a Hainu gleich über die Schlüsse
berichten, zu denen Sie bisher gekommen sind."
Emmet Vuthar setzte sich steif.
"Gern, Sir", erwiderte er. "Zuvor muß
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