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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ersten Gruppe ihren
letzten Gang angetreten hatte. Ich erfrischte mich mit kaltem Wasser
und entdeckte, als ich stehenblieb und den anderen Kämpfern
zusah, Ktesios. Er blendete mich mit einem kleinen Gegenstand, den er
zwischen den Fingern drehte.
    Jetzt weißt du, an welcher Stelle du kämpfen mußt!
sagte der Extrasinn.
    Jeder der vierundsechzig Gladiatoren, die mit mir zusammen die
Arena betreten hatte, sah den eigenen Tod vor sich. Um nicht zu
sterben, um nicht von seinem Kameraden getötet zu werden, mußte
er seinerseits töten. Diese Pervertierung des Kampfes, der sich
aus Geschicklichkeitsspielen und Dressurakten, vermischt mit
Scheingefechten unter Verwendung stumpfer Waffen entwickelt hatte,
war kennzeichnend. Und seit dem ersten Spiel in einer solchen Arena
hatte sich von Jahr zu Jahr das Schauspiel mehr zu einer blutigen
Tragödie entwickelt. Es war nur noch ein sinnloses Gemetzel. Ich
ging zurück in den Schatten und sah schweigend und starr vor Wut
zu, wie meine Kameraden starben.
    Als diese Runde beendet wurde, waren noch zweiunddreißig
Männer übrig. Nur wenige von ihnen waren nicht verwundet.
    Man erfrischte sie, man verband die Wunden und stillte das Blut.
    In der Zwischenzeit wurden die Gefallenen von Männern, die
wie Charon, der die Toten in den Hades fährt, oder wie Hermes
Psychopompos verkleidet waren, erschlagen, sofern sie noch
Lebenszeichen von sich gaben.
    Wir warteten eine Zeitlang ...
    Wieder erschollen die Fanfaren. Neros und Marcus' Aufmerksamkeit
würde sich auf mich konzentrieren, denn ich war der größte
Mann der zweiunddreißig, die jetzt gegeneinander antraten.
    Kaum hatten wir in einer langen Doppelreihe Aufstellung genommen,
begann das Publikum zu toben.
    „ verbera!”
    „Schlag ihn!”
    „igula!”
    „Töte ihn!"
    Der Instruktor mit seinen lorarn erschien. Diese Männer
trugen lange Peitschen und verhinderten, daß nur Scheinkämpfe
geführt wurden. Ich stand einem Thraker gegenüber, der
augenblicklich einen stürmischen Angriff vortrug. Ich mußte
ihn mit seiner eigenen Waffe schlagen und faßte das leichte
Schwert wie einen Dolch. Unsere Schilde krachten gegeneinander. Die
blitzenden Schneiden zischten durch die Luft, und ich erhielt einen
langen, dünnen Kratzer auf dem Oberarm. Wieder trafen wir
aufeinander, wieder starrten sich unsere Gesichter an, wieder
trennten wir uns. Dolch und Schwert trafen auf die Schilde, rutschten
ab, wurden wieder zurückgezogen und züngelten wie
Schlangen. Eine ganze Zeitlang ging der Kampf unentschieden hin und
her. Wir waren ausgeruht, und unsere Reaktionen waren blitzschnell.
    Ganz langsam dirigierte ich den Kampf in die Nähe des
Arenarandes, dorthin, wo ich Ktesios gesehen hatte.
    Schließlich, als der Thraker direkt in die Nachmittagssonne
sah, schmetterte ich ihm den Schild gegen den Oberarm. Seine
gelähmten Finger ließen den Dolch fallen. Ich sah den
Ausdruck des Erschreckens in seinem Gesicht und haßte mich
selbst, aber ich stieß zu. Das Gesicht verwandelte sich binnen
einer halben Sekunde von einer Maske der grauen Furcht in die der
Todesahnung, in eine schmerzverzerrte Fläche und in das
friedliche Gesicht dessen, der jenseits ist. Langsam ging ich an
meinen Platz zurück. Ein Auspeitscher hob die Peitsche und
drohte mir mit der Faust. Ich wirbelte herum, holte aus und warf ihm
den Dolch des Gefallenen in den Oberarm.
    Dann steckte ich den Kopf ins Wasser und erholte mich. Sechzehn
blieben übrig.
    Acht Paare, die gegeneinander antraten. Dieses Mal stand mir ein
Kämpfer gegenüber, der auch Rundschild und Schwert trug.
Ich kannte ihn nicht; es war ein kleiner bulliger Mann mit wirren
schwarzen Locken, die überall unter dem Helmrand hervortraten.
Wir begannen zu kämpfen.
    Eine halbe Stunde lang ging der mörderisch schnelle und harte
Kampf. Ich begann langsamer zu reagieren - ich spürte die
Müdigkeit. Zwar regenerierten sich meine Kräfte schneller
durch die Wirkung des Aktivators, aber ich mußte trotzdem
höllisch aufpassen. Jetzt wandte ich alles auf, was ich in den
langen Jahren gelernt hatte. Die Kampftechnik mit dem römischen
Kurzschwert war nicht sonderlich schwierig; diese Waffe ließ
nur eine begrenzte Menge von Schlagvariationen zu. Ich wich also auf
früher gelernte Tricks aus. Die Schwerter klirrten
gegeneinander. Die Schilde dröhnten, und die Treffer setzten
sich durch die Arme bis in das Rückgrat fort. Schließlich,
nach einem rasenden Wirbel, stolperte mein Gegner, und als er fast
waagrecht an mir

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