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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schild mit einem einzigen Hieb zu
zwei Dritteln spaltete. Marcus heulte auf, als die Spitze seinen
Unterarm abschnitt. Der zerstörte Schild fiel zu Boden, und aus
der klaffenden Wunde schoß das Blut.
    „Du stirbst. Hier, vor den Augen der Römer!"
keuchte ich stockend.
    Inzwischen hatte auch der letzte halbblinde Bettler auf der
Galerie gemerkt, daß es hier um weit mehr ging als um einen
Kampf zwischen zwei Männern. Marcus hob den Schwertarm, und
wieder führte ich einen waagrechten Hieb. Die Schwertspitze
trennte seine Hand halb auseinander. Sein Schwert summte bösartig
an meinem Kopf vorbei und fiel klirrend auf eine
    liegengebliebene Waffe.
    Marcus schrie auf, drehte sich um und floh. Er rannte um sein
Leben, auf jene schmale Tür zu, die jetzt aufgerissen wurde. Ich
ließ ihm vier Meter Vorsprung, dann holte ich aus und
schleuderte das Schwert. Es überschlug sich mehrmals, traf genau
mit der Spitze den Panzer, durchbohrte ihn und riß den
Brustpanzer auf, als es vorn wieder aus dem Körper des Mannes
austrat. Marcus Vinicius fiel auf das Gesicht und blieb zuckend
liegen. Ich rannte auf ihn zu, stellte meinen Stiefel auf seinen
Rücken und riß mit einem einzigen Ruck die Waffe aus dem
vergoldeten Eisen heraus.
    Dann drehte ich Marcus herum und setzte ihm das Schwert an die
Kehle.
    Er verdrehte die Augen. Vermischt mit Blut kam Luft aus seinem
Mund. Dann röchelte er:
    „Du ... mußt ein ... Gott..."
    Er starb. Ich dachte an Arria, an Seneca und Lukanus und rannte
halb durch die Arena.
    Ich blieb unterhalb der Loge Neros stehen und hob meinen Arm. In
der Arena war es totenstill geworden. Man hörte nur vereinzelte
Löwenschreie.
    Nero stand auf, als er meine Absicht erkannte.
    Er zitterte am ganzen Körper.
    Ich holte aus. Mein Schwert beschrieb einen langen Bogen. Während
die Gäste der Imperatorloge schreiend nach allen Seiten flohen,
verkroch sich Nero unter seinem Stuhl. Mit dumpfem Krachen bohrte
sich der Stahl in die dicke hölzerne Lehne unter den weichen
Tüchern. Nero erschien erst wieder mit rotem Kopf und
verrutschter Toga, als ich mich umdrehte und langsam auf die Stelle
zuging, an der ich die Arena vor einer Ewigkeit betreten hatte. Meine
Kleidung war zerfetzt, mein ganzer Körper troff von Blut, meine
Wunden schmerzten höllisch. Mich hatte eine Art von Wahnsinn
erfaßt.
    Totenstille.
    Dann hörte ich eine Bogensehne hämmern.
    Dicht neben meinem Kopf jaulte ein Pfeil vorbei.
    „Sie töten den Parther mit Pfeilen!" kreischte
jemand.
    Wieder ein Geräusch. Ich drehte mich suchend um. Aber meine
brennenden Augen erkannten nichts. Ein Pfeil fuhr durch meinen
Oberarm. Ein anderer traf den Oberschenkelknochen. Ich stolperte. Ein
dritter Schlag gegen die linke Schulter. Ein vierter. Dann fühlte
ich einen Schlag oder Hieb gegen die Brust und sank ohnmächtig
zu Boden. Das letzte Geräusch, das ich wahrnahm, war der
krachende Einschlag eines weiteren Pfeiles, der die Innenseite des
Schildes traf, auf den ich beim Fallen mit dem Kopf aufschlug.
    *
    Ktesios sprang auf, als er den ersten Pfeilschuß sah.
    Er suchte, die Spitze des tödlichen Dolches in einer
Gewandfalte verborgen, nach dem Schützen. Zehn Mann der Garde
hoben die langen Partherbögen und feuerten von verschiedenen
Stellen aus auf Askhan, der dort unten stolperte und strauchelte.
    Ktesios handelte rasend schnell.
    Er vertauschte die beiden Dolche und feuerte einen vollen Strahl
auf seinen Freund ab. Gerade, als der letzte Pfeil den geschundenen
Körper traf, sackte Askhan bewußtlos zusammen.
    Ktesios, dessen Augen wie rasend umhergingen, konnte im Augenblick
nichts tun.
    Er sah zu, wie man den toten Marcus Vinicius hinausschleppte. Er
hörte, wie das Volk von Rom den Cäsar auspfiff, die Fäuste
schüttelte. Er sah, wie Nero in Eile die Loge räumte und
verschwand.
    Neben ihm sagte ein hyrkanischer Mädchenhändler, der wie
ein Vieh nach Knoblauch stank:
    „Nero ist als Cäsar erledigt. Kein Imperator kann es
sich leisten, sich unter einem Stuhl zu verkriechen. Du hattest
recht, Freund - dieser Parther ist mehr wert als eine Legion. Hier
hast du deine sechstausend Sesterzen!"
    Geschickt verbarg Ktesios die Dolche und sammelte seine
Wettgewinne ein. Er war ein steinreicher Mann, auch an den
veränderten Maßstäben der Inflation gemessen. Er sah,
wie ein Gespann kam und Askhan an den Knöcheln hinausschleifte.
Wären die Männer mit den Hämmern gekommen, hätte
Ktesios sie töten oder lähmen müssen.
    Er wußte:
    Der Plan hatte

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