Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
unter dem
Rand des spitzen, mit Fell gefütterten Helms fragend die Brauen
hoch.
    Auch er wittert die Gefahr! sagte mein Extrasinn.
    „Verdammt, Askhan", murmelte er zwischen
zusammengebissenen Zähnen, „ich habe ein dummes Gefühl.
Gewiß, ich habe etwas gesehen. Ich halte es für
versprengtes Räubergesindel. Und wenn es wirklich Römer
sind ...?"
    Langsam erwiderte ich, die Augen gegen die letzten Sonnenstrahlen
abschirmend:
    „Sie werden der Karawane des kleinen Kaufmanns nichts
anhaben. Und wir ziehen uns sehr schnell zurück. Schließlich
haben wir frische Tiere."
    Ich hob wieder den Arm und deutete dann nach beiden Richtungen.
Die anderen Reiter verteilten sich und zogen sich in einer langen
Linie auseinander. Die Bogen wurden von den Schultern genommen.
Pfeile lagen in den Fingern der Schützen. Langsam ritten wir
einen sandigen, mit Felsbrocken und spärlichem Gras übersäten
Hang hinauf. Jenseits dieser natürlichen Barriere würden
wir ein schüsselförmiges, weites Tal finden, mit Bäumen
und Gras für die Pferde.
    „Gut. Römer kämpfen nicht in der Nacht!"
sagte Avroman. Er stellte sich in den Steigbügeln auf und rief
nach beiden Seiten:
    „Seid vorsichtig! Wir haben den ersten Schuß!"
    Die Reiter schüttelten als Antwort die linken Arme, die
Fäuste, in denen die Griffe der langen Bögen ruhten.
    „Schneller!"
    Die Pferde griffen stärker aus. Wir stoben den Hang hinauf,
direkt in die Sonne hinein. Zwanzig, dreißig Galoppsprünge
weiter, und wir erreichten die obere Kante des sandigen
    Walles. Mein Unbehagen verstärkte sich, als ich am Zügel
riß und das Pferd anhielt.
    „Was hast du?" fragte mein Freund mit dem kurzen
Kinnbart.
    „Es gefällt mir nicht!" sagte ich und spähte
unruhig umher. Unter uns lag ein großes, mit niedrigen Büschen,
wenigen Bäumen und viel Gras bewachsenes Tal mit elliptischer
Ausdehnung. Nichts und niemand war zu sehen.
    „Keine Hirten? Das macht mich stutzig!" knurrte Avroman
und setzte sich im Sattel zurecht. In seine Haltung kam etwas
Wachsames, Gespanntes. Die anderen Reiter blieben dicht unterhalb des
Hügelkammes stehen. Als ich mich umdrehte, sah ich die Schlange
der einzelnen Packtiere, die sich zu einer bemerkenswert großen
Karawane sammelten.
    Spezereien und Parfüme, Seidenstoffe und seltene
Kostbarkeiten waren in den Lasten; bestimmt für die
luxussüchtigen Menschen in Rom. Auch ich ahnte, daß hier
vor uns eine Gefahr lauerte. Römer?
    Vermutlich nicht. Seit Wochen hat niemand auch nur eine Spur von
römischer Reiterei oder Fußvolk festgestellt, behauptete
der Logiksektor.
    Ich zuckte die Schultern und sagte halblaut zu Avroman:
    „Wir sollten vorsichtig vorausreiten. Dort hinten gibt es
eine Quelle, und wenn wir sie erreicht haben, ohne daß wir
jemanden sehen, dann gibt es bis Palmyra keine Gefahren mehr."
    „Einverstanden, Askhan!" stimmte er zu.
    „Los! Weiter!"
    Ich ritt einen ausdauernden Schecken, ein Tier mit schlanken
Läufen, einem langen Hals und von einer Schnelligkeit, die die
anderen Reiter erstaunte. Alles, was ich brauchte, trug ich in den
Satteltaschen oder im breiten Gürtel unter dem Panzer aus
blattförmigen Eisenschuppen. Unsere Truppe ritt an und trabte
den flachen Hang hinunter. Unter den Hufen der Tiere stob Sand hoch,
feiner, ätzender Staub erhob sich von den trocken raschelnden
Blättern der wenigen Pflanzen. Zweihundert Meter lang war die
Reihe der Reiter, als sie die Zone erreichte, an der feuchter Boden
begann. Dort wuchsen mehr Gräser, und die Büsche waren
höher. Wir wurden schneller und achteten auf alles, was vor uns
lag. Das Licht der Abenddämmerung war noch gut genug, um viel zu
sehen. Aber die Schatten störten und täuschten unsere
Wahrnehmungen. Wir wußten so viel von Rom - zum größten
Teil durch meine Berichte und Schilderungen -, daß wir unser
Schicksal voraussehen konnten. Ergriffen uns römische Soldaten,
endeten wir in den Fiebersümpfen der Insel Sardinien, in der
Arena oder als Sklaven in den Göpelwerken.
    „Also doch keine Römer!" rief Avroman und nickte.
„Mann des schnellen Schusses", rief ich unterdrückt
zurück, „gib acht. Überall dort, wo man Römer
nicht vermutet, sind sie bestimmt." „Bei Astarte!"
sagte er verbittert. „Du hast recht." Einige Zeit ritten
wir weiter. Wir befanden uns vier oder fünf Bogenschüsse
rechts vom Karawanenweg entfernt. Wir kürzten ab, während
der kleine Händler eine Biegung ausreiten mußte mit seinen
schwerfälligen Tieren. Im Schatten und

Weitere Kostenlose Bücher