Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
im Gras, zwischen den
Büschen und hinter den gelbweißen Felsen sahen wir keine
einzige Spur. Vor uns war in den letzten Stunden oder sogar Tagen
niemand hier gewesen. Auch keine Tiere, und das machte uns stutzig.
Unmerklich waren Avroman und ich schneller geworden und ritten an der
Spitze einer Formation, die einem lateinischen V ähnelte.
    Meine Unruhe steigerte sich nicht mehr.
    Niemals hatten wir den Fehler begangen, die Römer zu
unterschätzen.
    Weiter.
    Wir ritten in gerader Linie auf die Quelle zu. Das heißt,
Avroman ritt voraus, und wir folgten ihm. Er schien hier jeden Felsen
und jeden Baum zu kennen. In diesem Gebiet war es von lebenswichtiger
Bedeutung, so oft Wasser zu finden, wie es die Tiere und wir Menschen
brauchten. Noch während wir darüber nachdachten, hörten
Avroman und ich gleichzeitig über dem dumpfen Trommeln der mehr
als hundert Pferdehufe und über dem Knirschen des Leders einen
Laut.
    „Römer! Gefahr! Zurück! "schrie Avroman
gellend.
    Die Reiter duckten sich auf die Hälse der Pferde nieder,
rissen an den Zügeln und bogen scharf nach rechts oder links ab.
Vor uns, die wir weit vorn ritten, tauchte eine eng aufgeschlossene
Reihe römischer Kavallerie auf. Das Licht flimmerte auf den
Spitzen der Helme. Wir reagierten schnell; unsere Pfeile flogen
surrend von den Sehnen und bohrten sich
    in die Brust der Römer. Dann rissen wir die Pferde herum. Die
Römer schrien etwas, das wir nicht verstanden, dann griffen sie
an. Sie schlugen mit den flachen Seiten der Schwerter die Pferde und
ritten hinter uns her.
    „Zurück! In die Wüste! Wir locken sie in den Tod!"
schrie Avroman laut. Er ritt in unserer Spur zurück. Ich folgte
ihm und griff über die Schulter. Die dreikantige Pfeilspitze
scharrte entlang des Schildes, der meinen Rücken deckte. Dann
ließ ich die Zügel los, drehte mich herum und schoß
gezielt dreimal. Hinter uns fielen drei Römer aus den Sätteln.
Rechts vor uns schlugen mehrere römische Soldaten einen Parther
aus dem Sattel; sein Pferd schleifte ihn durch Büsche und über
Felsen.
    „Nach Carrha, Askhan!" rief mein Freund, der ebenfalls
aus der typischen Position der Parther schoß, noch während
der Flucht ein tödlicher Gegner. Ich setzte die Sporen ein, und
der Schecke wurde abermals schneller. Mit rasendem Galopp hetzte ich
im Halbdunkel der Abenddämmerung zwischen den Felsen hindurch.
Die Römer mußten uns gesehen und uns aufgelauert haben.
Etwa zwanzig Reiter machten sich an die Verfolgung von uns zwei
Reitern. Vermutlich hatte der Zenturio erkannt, daß wir die
Anführer waren.
    „Auf getrennten Wegen!" rief ich zurück und ließ
die Sehne los. Der Römer, der mich fast erreicht hatte und mit
dem Speer ausholte, griff sich an die Brust, knapp oberhalb des
Gürtels, dann sackte er seitwärts aus dem Sattel. Ein Pferd
rammte den fallenden Körper.
    Als ich die Linie erreichte, an der sich Büsche und Gras
trennten, sah ich auf dem Kamm die Köpfe von Pferden. Sekunden
später preschten zehn oder zwölf Römer über die
Barriere und galoppierten auf uns zu. Pfeil um Pfeil verließ
die Sehnen unserer Bögen.
    Ich riß das Pferd nach rechts herum. Ich mußte die
beiden Reihen der Reiter ausschalten. Sie griffen von vorn und von
hinten an. Mit drei Schüssen holte ich die Männer aus dem
Sattel, die mir am nächsten waren. Dann floh ich in die Richtung
des Karawanenweges zurück.
    Ich ritt scharf die flache Anhöhe hinauf. Ich mußte aus
diesem Todeskessel herauskommen. Ich preßte mich eng auf den
Hals des Schecken, setzte die scharfen Sporen ein und schlug das Tier
mit den langen Enden des Zügels. Dann wandte ich mich halb um
und sah, daß meine Verfolger abbogen und auf meiner Spur
weiterritten. Sie hatten mich nicht aus den Augen gelassen, aber mein
Vorsprung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Wenn ich zusammenrechnete, so
schienen mehr als hundert römische Reiter uns aufgelauert zu
haben, hier, weit von der Grenze des Regnum Parthorum entfernt.
    „Schneller!"
    Ich erreichte den Hang, das Pferd sprang in einem mächtigen
Satz darüber hinweg und wirbelte mit den Hinterbeinen eine
Sandwolke hoch. Ich taumelte im Sattel, fand mein Gleichgewicht
wieder und riß einen der Pfeile mit den panzerbrechenden
Spitzen aus dem langen Köcher. Sofort lag das Projektil auf der
Sehne, und ich drehte mich im vollen Galopp um. Eben sah ich, wie
zwei weitere Parther aus den Sätteln fielen, getötet von
den Speeren und den Hieben der kurzen römischen Schwerter.
    Sie wollen eure

Weitere Kostenlose Bücher