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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behauptete ich dreist. „Binde uns
los, damit wir in Würde sterben, wie es der Geist wünscht.“
    „Damit ihr mir davonlaufen könnt, wie?“ meckerte
der Schamane. „Nein, du neunmalgescheiter Frechling - du wirst
in Fesseln geopfert, du und dein Kumpan!“
    Da blieb mir nichts anderes übrig, als aufs Geratewohl mein
Glück zu

    versuchen.
    „Wenn Sie uns nicht losbinden“, sagte ich auf
Interkosmo, „dann mache ich Thorning klar, daß hier ein
Unwürdiger, Ungläubiger das Amt des Priesters versieht!
Wollen Sie das?“
    Es war denkbar, aber nicht wahrscheinlich, daß die Majkurer
Interkosmo verstanden. Wenn überhaupt, dann beherrschten sie es
jedoch nur bruchstückhaft. Ich dagegen hatte so schnell
gesprochen, daß mich nur jemand verstehen konnte, der mit der
Sprache durch und durch vertraut war.
    „Was sagte der Gefangene?“ erkundigte sich Thorning
mißtrauisch.
    Ich hatte den Schamanen nicht aus den Augen gelassen. Es war
deutlich zu sehen, daß mein blinder Schuß ins Schwarze
getroffen hatte. Der Mann war bleich geworden.
    „Er bringt eine Nachricht aus dem Lande der Geister!“
versuchte er, Thornings Mißtrauen zu beschwichtigen. „Die
beiden Opfer sind vornehme Leute. Wir müssen sie von den Fesseln
befreien!“
    Das war nun keineswegs im Sinne der Majkurer; aber anscheinend
hatte des Priesters Stimme genug Gewicht, um auch die Zögerndsten
zu überzeugen. Perry Rhodan wurde zuerst befreit, danach löste
man mir die Fesseln. Ich stellte mich dabei so ungeschickt an, daß
die Leute alle Hände voll mit mir zu tun hatten und Rhodan eine
Zeitlang völlig unbeachtet blieb. Als ich aufsah, nickte er mir
zuversichtlich zu. Er hatte den Kontakt hergestellt.
    Der Schamane baute sich nun abermals vor uns auf. Wir kauerten
immer noch am Boden. Wahrscheinlich hätte jetzt die große
Opferrede kommen sollen, aber bevor das merkwürdig maskierte
Männchen noch das erste Wort hervorbrachte, da ertönte über
unseren Köpfen eine mächtige Stimme. Schon bei der ersten
Silbe richtete ich mich, scheinbar erschrocken, auf und kam dabei so
vor Rhodan zu stehen, daß keiner sehen konnte, wie sich seine
Lippen bewegten, als er in das in der Halsfalte seiner Montur
angebrachte Mikrophon sprach.
    „Unwürdige!“ donnerte die Stimme. „Wollt
ihr den allmächtigen Geist des Friedens erzürnen, indem ihr
seine beiden Gesandten ermordet? Hat euch der Geist der Finsternis
den Verstand geraubt, daß ihr frevelhaft meine Freunde zu
ermorden gedenkt? Laßt sie frei und behandelt sie mit
Ehrfurcht, dann vielleicht kann meine Gnade wieder über euch
leuchten!“

    *
    Die Leutchen waren so verdattert, daß sie sich gar nicht
genug tun konnten, uns mit Bitten um Entschuldigung und Bezeigungen
ihrer Ehrfurcht zu überschütten. Die Lautsprecherworte
waren ihnen in die Knochen gefahren. Es war zu sehen, daß
niemand von ihnen daran zweifelte, den Geist des Friedens persönlich
reden gehört zu haben. Von Technik verstanden sie nichts. Bis
auf einen. Das war der Priester.
    Obwohl auch er sich an den Ehrfurchtsbezeigungen beteiligte, war
ihm anzusehen, daß ihm die Sache überhaupt nicht in den
Kram paßte. Wahrscheinlich fürchtete er die Konkurrenz.
Ich hielt ihn für einen irgendwoher Zugewanderten, der sich in
der Technik auskannte und die zum Teil noch funktionierenden Anlagen
des alten arkonidischen Raumschiffs benützt hatte, um bei den
Majkurern Achtung zu erreichen und das ebenso einträgliche wie
einflußreiche Amt des Priesters zu übernehmen. Daß
wir ihm dazwischenpfuschten, war nicht dazu angetan, seine
Begeisterung zu erwecken.
    Er blieb im Heiligtum zurück, während man uns, die wir
den Herweg als arme, gefesselte Opferlämmer zurückgelegt
hatten, im Triumphzug sozusagen wie Preisochsen wieder in das Dorf
zurückgeleitete. Dort erhielten wir eine der geräumigsten
Hütten zugewiesen, und mehrere Frauen wurden dazu abgestellt,
uns zu bedienen und unserer Wünsche und Befehle zu harren. Perry
Rhodan schickte eine davon, um Thorning zu holen.
    „Ich habe erfahren“, erklärte er dem Alten, „daß
die Majkurer Schwierigkeiten mit den Bärtigen haben. Ich kenne
die Bärtigen und weiß, wie sie zu behandeln sind. Ich bin
bereit, euch beizustehen - im Namen des Geistes des Friedens.“
    Thorning war überwältigt. Er erging sich in
weitschweifigen Bezeigungen seiner Dankbarkeit, bis Rhodan ihn
schließlich unterbrach und ihm auftrug, den Priester holen zu
lassen.
    „Poyngnak?“ fragte Thorning verwundert. „Er

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