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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbst zu treffen. Aber
er widersprach mir nicht. Ich zog die Linse steil hoch und ließ
sie dann flach wieder sinken. Dadurch verloren wir den Rest an
überschüssiger Geschwindigkeit. Der Rand des Sumpfes kam
auf uns zu. Ich überprüfte ein letztes Mal den Sitz meiner
Gurte: Rhodan tat dasselbe. Dann sagte ich: „Jetzt gilt's!“
    Ich ließ die Linse einfach fallen. Es gab einen kräftigen
Stoß, aber der Boden wollte uns vorläufig noch nicht
haben. Wir hüpften in die Höhe wie ein Kiesel, den ein
kleiner Junge über einen Weiher schleudert. Der

    zweite Stoß war weniger kräftig. Wir hopsten noch ein
paarmal auf und nieder, und obwohl es uns kräftig
durcheinanderrüttelte, waren wir bislang ohne Schrammen
davongekommen. Dann jedoch nahte das Unheil.
    Der Sumpf war zu Ende. Der Wald begann wieder. Wir rutschten mit
beachtlicher Geschwindigkeit über die ölige Moorfläche.
Ich sah die Bäume vor uns in den Himmel ragen und stieß
einen letzten Warnschrei aus. Dann krachte es ringsum. Die Welt wurde
finster, als der Bildschirm ausfiel. Ich schlug mir zum zweiten Mal
den Schädel an und verlor das Bewußtsein.
    *
    Als ich wieder zu mir kam, sagte jemand:
    „Wir werden sie dem Geist des Friedens opfern! Ein solches
Opfer hat der Geist noch niemals bekommen.“
    Ich bezog diese Absicht auf Rhodan und mich und stand ihr sofort
ablehnend gegenüber. Ich hatte die Augen noch geschlossen, weil
es in meinem Schädel dröhnte und rumorte und die Lider mir
nicht gehorchen wollten. Aber aufstehen wollte ich, sehend oder nicht
sehend, und diesem Narren meine Meinung sagen. Eine entsprechende
Anstrengung erwies sich als völlig fruchtlos. Fesseln schnitten
mir scharf ins Fleisch.
    Ich blieb liegen. Ich fing an, über meine Lage nachzudenken.
Wir hatten eine Bruchlandung gemacht. Jemand hatte uns gefunden.
Anscheinend lebte auch Rhodan noch, denn Tote opfert man gewöhnlich
nicht. Die, die uns gefunden hatten, mußten Majkurer sein,
nicht Springer - denn Springer, was man auch sonst gegen sie sagen
mag, glauben nicht mehr an Geister, denen sie Menschenopfer
darbringen müssen.
    Außerdem, fiel mir plötzlich auf, war das, was ich
gehört hatte, nicht in meiner Sprache gesagt worden, weder auf
Englisch, noch auf Interkosmo. Ich dachte nach. Es war Arkonidisch
gewesen - eine antiquierte Form noch dazu. Ich beherrschte
Arkonidisch, jeder Offizier der Flotte beherrschte es.
    Schließlich wagte ich es, die Augen aufzuschlagen. Es war
nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war Nacht.
Irgendwo in der Nähe brannte ein Feuer . Der Widerschein ließ
die Umrisse primitiver Hütten in der Nähe erkennen. Ich lag
auf dem Boden. In meiner

    unmittelbaren Nähe hockten zwei Männer. Sie wandten mir
den Rücken zu. Ich brachte es fertig, den Kopf ein wenig zur
Seite zu drehen. Meine Vermutung erwies sich als richtig. Unmittelbar
neben mir lag Perry Rhodan. Wenn ich ebenso verschnürt war wie
er, dann war es kein Wunder, daß ich nicht einmal einen Finger
meiner Hand rühren konnte.
    Soweit ich in dem flackernden Dämmerlicht erkennen konnte,
war der eine der beiden Männer vor mir ziemlich alt, der andere
um mindestens eine Generation jünger. Sie waren in eine Toga
gekleidet. Sie starrten vor sich hin, und ihre Unterhaltung war eher
zähflüssig als lebhaft. Soeben meinte der Jüngere:
    „Deine Idee ist vorzüglich, Thorning. Vielleicht
verhilft sie uns dazu, daß der Geist des Friedens besänftigt
wird und uns beisteht.“
    Der Ältere senkte den Kopf und blickte zu Boden.
    „Wir brauchen seinen Beistand“, murmelte er. „Wenn
er uns nicht hilft, können wir uns der Bärtigen nicht
erwehren.“
    Ich wurde aufmerksam. Noch aufmerksamer, meine ich, als ich
ohnehin schon gewesen war. Die Bärtigen! Das konnte sich nur auf
die Springer beziehen, von denen jedermann wußte, daß sie
sich aller Welt stets nur im vollen Prunk ihrer Haarpracht zu
präsentieren pflegten, wobei die Mode sie mitunter dazu zwang,
die Bärte in lächerliche Zöpfchen zu flechten und mit
dem Haupthaar andere merkwürdige Dinge zu tun. Die hiesige
Urbevölkerung, die Majkurer, hatten also Schwierigkeiten mit den
Springern. Ich fragte mich, worum es ging.
    „Es sei denn“, sagte der Jüngere, als hätte
meine Neugierde ihm ein Stichwort gegeben, „wir liefern ihnen
unser Heiligtum aus.“
    „Das ist undenkbar!“ brauste Thorning auf. „Der
Zorn sämtlicher Geister wäre uns gewiß und würde
uns für alle Zeiten verfolgen.“ Er wandte den

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