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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pech. Zwar gelang es uns, unbemerkt auf Ensched zu
landen; aber bei unserem ersten Vorstoß wurden wir entdeckt und
von den Ertrusern gefangengenommen. Man steckte uns in einen
unterirdischen Raum, der unter ständiger Bewachung stand, und
wartete auf Anweisung von Ertrus, was weiter mit uns zu tun sei.
Unser ganzes Denken dagegen war auf Ausbruch und Flucht konzentriert.
Am entfernten Ende der alten lemurischen Anlage gab es einen
Transmitter, von dem wir annehmen durften, daß die Carsualer
ihn noch nicht entdeckt hatten. Wenn wir ihn erreichten, würden
wir mühelos an Bord unseres Einsatzfahrzeugs zurückgelangen,
das im Ortungsschatten der Sonne Nakjavik auf uns wartete...

    Der Streit begann planmäßig um dreizehn Uhr zwanzig
Standardzeit. wir hatten einige unserer Liegen demontiert und
benutzten die Einzelteile, um damit aufeinander einzudreschen. Den
Tätlichkeiten war ein Streit mit Worten vorausgegangen, dem die
lauschenden Ertruser entnehmen mochten, daß sich unsere Gruppe,
die nun noch aus acht Mitgliedern bestand, in zwei Lager gespalten
hatte - eins, das zu Perry Rhodan hielt, und ein zweites, das gegen
den Großadministrator meuterte.
    Ich selbst nahm an der Balgerei nicht teil. Ich stand in der
einzigen Ecke des Raumes, die nach unser aller Ansicht von den
Kameras nicht erreicht wurde, und schickte mich an, das groteskeste
Kriegsinstrument zu benützen, das die Geschichte der Menschheit
je gesehen hatte. Es bestand, ebenso wie die Mordwaffen der
Streitenden, aus den Einzelteilen einer Liege. Ein metallenes
Spannband diente als Sehne, ein zurechtgebogenes Rahmenstück als
Bogen und ein weiteres Stück Rahmen als Pfeil. Da zum Spannen
der Sehne die Kräfte eines ungewöhnlich starken Mannes
erforderlich waren, hatte man das Instrument zwischen zwei
zertrümmerten Liegen so eingeklemmt, daß ich es nicht zu
halten brauchte, sondern beide Hände zum Sehnen spannen benützen
konnte.
    Es ging heiß her. Schläge klatschten, Verwundete
schrien. Wir spielten echt. Es ging ums Ganze. Blut floß. Ein
Verwundeter stürzte zu Boden. Wenn die Ertruser keinen Wert
darauf legten, daß wir uns gegenseitig umbrachten, würden
sie bald eingreifen müssen.
    Die Tür glitt auf. Die mächtige Gestalt eines
ertrusischen Wächters erschien. Er hatte eine schwere Automatik
unter dem Arm. Er hob den Lauf, als wolle er einen Warnschuß
über die Köpfe der Streitenden hinweg abgeben. Ich ließ
ihn nicht dazu kommen. Die Sehne entspannte sich mit dem Klang einer
altmodischen Kirchenglocke. Es gab ein krachendes, berstendes
Geräusch, als das ungeschlachte Geschoß dem Ertruser in
die Brust drang. Er stieß einen gurgelnden Schrei aus und
stürzte vornüber. Die Füße ragten in den Gang
hinaus, darum konnte die Tür sich nicht schließen.
    Das war, was wir gewollt hatten. Wir hatten eine Waffe, der
nächste Wachtposten war wenigstens fünfzig Meter entfernt,
und unsere Zelle stand offen. Der Streit wurde sofort abgebrochen.
Zwei Mann nahmen den

    einzigen Bewußtlosen auf. Wir stürmten in den Gang
hinaus. Oberst Keesom trug die Waffe, die der Ertruser geführt
hatte. Der Ertruser selbst war tot. Der stählerne Pfeil war ihm
quer durch die Brust gedrungen und ragte hinten mit der Spitze
heraus.
    Der breite Gang war hell erleuchtet. Unser Gefängnis befand
sich, das wußten wir, in unmittelbarer Nähe der Grenze
desjenigen Teils der alten lemurischen Anlage, den die Carsualer bis
jetzt erforscht hatten. Unsere einzige Chance lag darin, diese Grenze
zu Überschreiten und in dem jenseits liegenden unübersichtlichen
Ganggewirr die Verfolger abzuschütteln. Wir kannten uns hier
aus, die Ertruser nicht. Das war der Vorteil, auf den wir unsere
Hoffnungen bauten. Dort, jenseits der Grenze, befanden sich auch die
Unterlagen, die wir zu entfernen oder zu vernichten hofften, bevor
sie den Carsualern in die Hände fielen.
    Wortlos hasteten wir dahin. Ein breiter Antigravschacht,
wahrscheinlich zur Beförderung von umfangreichen Lasten gedacht,
bot sich zu unserer Rechten an. Wir fielen hinein, schwebten in die
Tiefe und stiegen erst wieder aus, als wir ein Dutzend Etagen hinter
uns gelassen hatten. Die Grenze war jetzt nicht mehr fern. In
derselben Richtung, die wir ursprünglich eingeschlagen hatten,
setzten wir die Flucht fort. Bis jetzt war uns noch kein Verfolger zu
Gesicht gekommen. Sollten wir so viel Glück haben? Ich bin von
Natur aus ein mißtrauischer Mensch. Ich glaubte nicht an so
viel Gunst des Schicksals.
    Der Gang

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