PR TB 117 Unser Mann Im All
erstreckte sich völlig gerade. Weder rechts noch
links gab es Türen. Hinter den Wänden zu beiden Seiten
befanden sich die riesigen Generatoren, die die unterirdische Anlage
mit Energie versorgten - auch den Transmitter, der das ultimate Ziel
unserer Flucht war. Es mußten wenigstens zwanzig Minuten
vergangen sein, bis wir an eine Stelle kamen, an der sich der Gang
gabelte. Perry Rhodan, der die Spitze hatte, wandte sich nach rechts.
Wir kamen abermals an einem Antigravschacht vorbei, den wir diesmal
jedoch unbeachtet ließen. Ein paar Schritte weiter war der Gang
zu Ende. Er mündete in eine Tür, die sich vor uns öffnete.
Ich blickte in einen ovalen Raum, an dessen Wänden Dutzende von
Kontrollgeräten aufgebaut waren. Sie dienten der Überwachung
der Generatoren. Normalerweise waren hier ein paar Männer damit
beschäftigt, Kontrollanzeigen abzulesen und dafür zu
sorgen, daß die Generatoren einwandfrei arbeiteten. So weit
waren die Carsualer jedoch noch nicht gediehen. Die Stühle vor
den Konsolen waren leer.
„Hier ruhen wir uns eine Zeitlang aus!“ entschied
Perry Rhodan.
Ich trat als letzter durch die Tür, die sich sofort hinter
mir schloß Der Bewußtlose wurde auf den Boden gelegt. Die
Männer, viele davon aus einigen Wunden blutend, warfen sich in
die leeren Stühle und streckten die Beine von sich.
Dann geschah, was ich die ganze Zeit über instinktiv
befürchtet hatte.
Hinter den Konsolen wurde es plötzlich lebendig. Wie von
Zauberhand geschaffen, erschienen zehn Ertruser , allesamt schwer
bewaffnet, und richteten die Läufe ihrer Blaster auf uns. Sie
mußten sich dort verborgen gehalten haben, um uns zu erwarten.
Wie sie gewußt hatten, daß wir ausgerechnet hierher
kommen würden, das mochte der Teufel wissen!
Einer von ihnen, in der Uniform eines Offiziers,quetschte sich
zwischen zwei Konsolen hervor und trat auf Rhodan zu. Er gab dabei
acht, daß er seinen neun Begleitern nicht in die Schußlinie
geriet. Unsere Lage war völlig hoffnungslos. In der Erwartung
einer entspannenden Ruhepause hatte Keesom den erbeuteten Strahler zu
Boden gelegt. Wenn er sich danach bückte, würden die
Ertruser ihn sofort erschießen.
„Sir, Sie haben hoch gespielt und verloren“, sagte der
Offizier in spöttischem Tonfall zu Rhodan. „Ich bin
gekommen, um Ihren Einsatz zu kassieren.“
Rhodan betrachtete ihn müde.
„Sie werden uns erschießen müssen, um uns hier
hinauszubringen“, antwortete er.
„Ich habe auch dazu Vollmacht“, erklärte der
Ertruser kühl, trat zur Seite und gab seinen Männern mit
der Hand ein Zeichen
Mir gefror das Blut in den Adern. Der Mann würde seine Leute
auf uns schießen lassen, daran gab es für mich keinen
Zweifel. In ein paar Augenblicken würden wir alle verkohlte
Leichen sein.
„Ich gebe Ihnen fünf Sekunden Bedenkzeit, Sir!“
schnarrte die arrogante Stimme des ertrusischen Offiziers. „Eins...
zwei... drei... vier...“
Da schien es wie ein seufzender Hauch durch den ovalen Raum zu
gehen. Einer der Ertruser stieß plötzlich einen Schrei
aus, schleuderte die Waffe von sich, griff sich zum Hals und brach
keuchend hinter der Konsole zusammen. Ein zweiter folgte, ein
dritter, dann ein vierter! Der Raum war erfüllt vom Stöhnen
und Ächzen zusammenbrechender Ertruser. Der Offizier selbst
wurde nicht verschont. Er hatte den
unglaublichen Vorgang zunächst mit schreckgeweiteten Augen
verfolgt. Jetzt jedoch warf er ebenfalls die Arme in, die Luft und
brach mit gurgelndem Schrei zusammen.
Das schreckliche Schauspiel währte nur wenige Sekunden. Die
Ertruser lagen reglos am Boden, manche von ihnen auch mit dem
Oberkörper über den Konsolen, hinter denen sie gestanden
hatten. Noch fassungslos von dem unbegreiflichen Geschehen, beugte
ich mich zu Boden und untersuchte den Offizier, der unmittelbar zu
Rhodans Füßen lag. Ich fühlte nach der
Halsschlagader, dem deutlichsten Anzeiger des Lebens. Rhodan sah mich
fragend an.
„Er ist tot, Sir“, sagte ich mechanisch.
*
Perry Rhodan musterte uns einen nach dem andern: Keesom, mich,
Winters, Shella, Runtorf, Lavatte und Kincaid, der soeben erst aus
seiner Bewußtlosigkeit erwacht war. Er schüttelte ernst
den Kopf.
„Falls Sie von mir eine Erklärung erwarten, meine
Herren... ich habe keine. Ich weiß ebensowenig wie Sie, was
hier vorgefallen ist!“
Ich erinnerte mich an den Hauch, den Seufzer, den ich gehört
hatte, als der ertrusische Offizier mit dem Zählen gerade bis
vier gekommen war.
Ich fragte, ob
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