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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und flohen. Ihr panisches
Geschrei gellte uns noch lange in den Ohren.
    Wir kamen zögernd aus der Deckung hervor. Mit Schaudern kam
mir zu Bewußtsein, daß ich, wenn die Verfolger weiter in
die Halle eingedrungen wären, ohne weitere Überlegung das
Feuer gegen sie eröffnet hätte - ohne zu bedenken, daß
es mir dann wahrscheinlich ebenso ergangen wäre wie Winters und
Lavatte. Die unheimliche Macht schien sich in der Hauptsache damit zu
befassen, die Einrichtungen dieser unterirdischen Anlage zu
beschützen und vor Beschädigung zu bewahren. Deswegen
hatten die Ertruser sterben müssen, die uns oben im Kontrollraum
hatten niedermachen wollen. Darum waren Winters und Lavatte
gestorben, als sie die Waffen gegen zwei Speicher erhoben. Und
deshalb waren soeben mehr als die Hälfte unserer Verfolger
getötet worden, als sie sich anschickten, uns in einen Kampf zu
verwickeln, bei dem die Einrichtung der Halle unweigerlich mit
beschädigt worden wäre.
    War es das? Eine unsichtbare Schutzvorrichtung der alten Lemurer?
Ein allgegenwärtiges Kraftfeld, das sich von selbst oder
rechengesteuert aktivierte, wann immer der Anlage Gefahr drohte? Ich
wußte es nicht. Niemand wußte es, und wir würden es
auch nicht erfahren. Wir schickten uns zum Abmarsch an. Die Panik der
Ertruser konnte in jeder Sekunde abflauen, und dann würden wir
sie wieder auf den Fersen haben.
    Kincaid marschierte an der Spitze. Als er noch fünf Meter vom
Ausgang entfernt war, hielt Perry Rhodan ihn an der Schulter zurück.
Er selbst trat noch einen Schritt weiter vor und schleuderte sodann
seinen schweren Blaster in den Gang hinaus. Ich verstand. Er wollte
erfahren, ob sich unter dem Ausgang womöglich eine ebensolche
Barriere befand wie drüben, wo die Ertruser umgekommen waren.
Der Blaster polterte im Gang zu Boden. Unser Weg war frei von
Hindernissen. Wenigstens glaubten wir das. Bis

    wir uns von neuem in Bewegung setzten und Kincaid die Stelle
erreichte, an der das Hindernis, wenn es eines gab, sein mußte.
Dann geschah das Entsetzliche.
    Das Hindernis war da. Warum es Rhodans Blaster nicht zur Kenntnis
genommen hatte, war vollkommen unerklärlich. Kincaid schrie auf
und brach zusammen. Er war sofort tot. In meinem Bewußtsein
aber dröhnte und hämmerte es, daß ich fürchtete,
den Verstand zu verlieren.
    *
    Wir waren eingeschlossen. Die unheimliche Macht hatte den
Entschluß gefaßt, weder uns hinaus-, noch unsere
Verfolger hereinzulassen. Anscheinend schien ihr das zur
Gewährleistung der Sicherheit der Anlage erforderlich. Daß
wir nichts zu trinken und zu essen hatten und in spätestens zwei
Tagen an Schwäche sterben würden, machte ihr nichts aus.
Menschliches Leben galt ihr nichts.
    Noch etwas hatten wir erfahren, wenn es; uns auch schwerfiel, uns
an die Vorstellung zu gewöhnen: Die fremde Macht war
intelligent. Sie war nicht einfach, wie ich gedacht hatte, ein
computergesteuertes Kraftfeld, das sich dann bemerkbar machte, wenn
einem Teil der Anlage Gefahr drohte. Sie konnte mehr als das. Sie
konnte zum Beispiel unterscheiden zwischen einem unbelebten Objekt
und einem belebten - oder zwischen einem geschleuderten Blaster und
einem Mann. Sie vermochte zu erkennen, daß der Blaster nur als
Testinstrument benutzt wurde und ungefährlich war, während
der Mann in der Lage war, Schaden anzurichten, und daher am Verlassen
der Halle gehindert werden mußte.
    Die unheimliche Macht trainierte uns wie junge Hunde. Als erste
Lektion haben wir gelernt: Es darf nicht mit Blastern auf
Speichergeräte geschossen werden. Und die zweite Lektion war
gewesen: Man darf die Speicherhalle nicht verlassen. Für
Nichtbefolgen dieser Regeln gab es Strafen, empfindliche Strafen: den
Tod. Wir hatten schnell gelernt. Wir hockten trostlos auf dem Boden
und getrauten uns weder, auf einen Speicher zu schießen, noch
die Halle zu verlassen. Unser Widerstandswille war gebrochen. Wir
würden lieber hier hocken und verhungern oder verdursten, als
uns noch einmal gegen die unheimliche Kraft aus dem Nichts zu
stemmen. Ähnlich schien es den Ertrusern zu gehen. Sie hatten
sich nicht mehr blicken lassen.

    Ich härte ein scharrendes Geräusch und sah auf. Perry
Rhodan hatte sich erhoben. Langsamen Schrittes bewegte er sich zum
Zentrum der Halle hin. Dort blieb er stehen. Er legte den Kopf in den
Nacken und blickte in die Kuppel hinauf. Gleichzeitig erhob er die
Arme und drehte die Hände mit den Innenflächen nach oben.
Wie er so dastand, erinnerte er mich an das Bild

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