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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hallenwand begannen wir mit der
Suche. Ein Gedanke überschattete alle anderen Vorgänge in
unserem Bewußtsein: Wenn wir nichts fanden, waren wir verloren.
    *
    Unser erster bemerkenswerter Fund war ein Loch, das finster und
endlos in die Tiefe führte, ein Kabelschacht, der die Verbindung
mit tiefer gelegenen Generatoren herstellen mochte. Das Kabel, das an
der Schachtwand entlanglief, war jedoch zu dünn und zu wenig
gewichtig, als daß es die Hauptleitung hätte sein können.
Wir legten die Deckplatte wieder auf. Ich merkte mir die Stelle, was
nicht besonders schwer war, da sie genau im Zentrum einer
Speichergruppe lag.
    Bislang hatte der Geist der Maschine uns nicht behelligt. Perry
Rhodan unterhielt sich mit ihm in gemessenen, salbungsvollen Tönen,
als spreche er mit einem höheren Wesen. Das Gespräch drehte
sich um belanglose Dinge. Es war Rhodan gelungen, die Neugierde des
Geistwesens zu wecken. Auf einmal schien es zu begreifen, daß
es auch außerhalb seiner unterirdischen Maschinenwelt noch
Dinge gab, und wollte über sie wissen.
    „Hier!“ keuchte Shella, nachdem er eine neue Platte in
die Höhe und zur Seite gewuchtet hatte. „Ich hab's!“
    Ich starrte den schenkeldicken Kabelstrang an. Eigentlich hätte
ich Triumph empfinden sollen. Wenn Rhodans Hypothese stimmte, waren
wir so gut wie am Ziel. Aber in den vergangenen Stunden war so oft
aus dem Reservoir meiner Emotionen geschöpft worden, daß
sich nichts mehr darin befand, womit ich mich hätte freuen oder
begeistern können.
    Keesom stellte die Verbindung zwischen mir und Rhodan her. Ich sah
auf und nickte ihm zu. Keesom sagte ein paar halblaute Worte zu
Rhodan. Rhodan, ohne sich umzudrehen, gab mir einen Wink. Das war das
Zeichen. Shella und ich traten zurück. Ich richtete den Blaster
auf das Kabel. Ich zitterte. Würde ich in ein paar Sekunden tot
am Boden liegen wie Winters und Lavatte? Natürlich machte es
keinen nennenswerten Unterschied. Wenn es mir nicht gelang, das Kabel
zu durchtrennen,

    würden wir alle sterben - ich jetzt und die anderen in ein
paar Tagen. Ich wollte auf den Auslöser drücken, da stieß
Shella mich an. Er zeigte zu dem Ausgang, durch den wir
hereingekommen waren.
    Draußen stand eine Gruppe von acht Ertrusern. Sie hatten
sich von ihrem Schock erholt. Sie waren zurückgekehrt, um uns in
die Hände zu bekommen, sobald sich eine Möglichkeit bot, in
die Halle einzudringen. Ich musterte auch die anderen beiden
Ausgänge. Dort bot sich dasselbe Bild. Auch dort hatten sich
Ertruser postiert. Wir waren eingeschlossen.
    Ich richtete die Mündung des Laufes von neuem auf das Kabel.
Dann gab ich Feuer.
    *
    Es wunderte mich, daß ich noch am Leben war. Vor mir
schwelten die zerschossenen Kabelenden. Aus der Höhe drang ein
Schrei.
    „Was tut ihr...?!“
    Da wußte ich, daß ich das richtige Kabel getroffen
hatte. Der Geist der Maschine empfand Schmerz, aber er wußte
nicht, woher er kam.
    „Wir tun nichts, Mächtiger!“ dröhnte Rhodans
Stimme. „Wir erfreuen uns deiner Gegenwart...“
    Ich trat zu ihm und zupfte ihn am Arm. Als ich ihn auf die
Ertruser aufmerksam machen wollte, die die Ausgänge besetzt
hielten, nickte er nur; er hatte sie schon bemerkt.
    „Ich glaube, ich weiß einen Ausweg, Sir“, sagte
ich leise. „Am besten tun wir so, als zögen wir uns vor
den Ertrusern in Deckung zurück.“
    Er war einverstanden. Er fuhr fort, mit dem Geist zu sprechen,
während wir uns langsam in Richtung auf die Wand zurückzogen.
Keesom und Runtorf folgten. Ich sah nach oben. War die
milchig-neblige Nachbildung eines Kopfes kleiner geworden, oder
täuschte ich mich? Der Geist der Maschine hatte begonnen zu
jammern.
    „Ihr täuscht mich! Ihr seid nicht die Freunde, für
die ihr euch ausgebt. Ich werde euch vernichten. Schmerz...“
    Plötzlich fühlte ich ein scharfes Prickeln, das durch
den ganzen Körper fuhr. Keesom schien es ähnlich zu gehen.
Er blieb plötzlich stehen und starrte mit großen,
erschreckten Augen vor sich hin.
    „Was war das?“ stieß er hervor.

    „Der Geist versuchte, uns zu vernichten“, erklärte
Rhodan. „Aber seine Kraft reicht nicht mehr aus.“
    Mit einem kräftigen Ruck riß er den Lauf seiner Waffe
in die Höhe. Ehe ich mich's versah, fuhr ein armdicker
Energiestrahl fauchend aus dem Lauf des Blasters und fraß sich
in zwei Speichergeräte, die auf der anderen Seite der Halle
standen. Wieder empfand ich das schmerzhafte Prickeln. Der Geist
wehrte sich immer noch, aber er war am Ende seiner

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