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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte ihn mit
einem kleinen narkotischen Pfeil betäubt. Pneumatische
Pfeilwaffen existierten in allen Größen und Variationen
und bildeten der Verbrecherwelt einen willkommenen Ersatz für
Nervenschocker, deren Ausgabe von den Ordnungsbehörden so streng
kontrolliert wurde, daß sie so gut wie nie in die Hände
Unbefugter gelangten. Der Pfeil, der Mark getroffen hatte, war mit
einem rasch wirkenden, narkotischen Gift imprägniert gewesen.
Unmittelbar, nachdem er dem Opfer ins Fleisch gedrungen war, hatte er
sich aufgelöst.
    Das alles war einfach genug zu erklären. Wie er aus dem
    Restaurant gekommen war und wo er sich jetzt befand, das waren die
Rätsel des Augenblicks. Das Stimmengewirr, das er bislang wie
aus weiter Ferne gehört hatte, schien mit einem Ruck näher
zu kommen. Eine Tür glitt summend zur Seite, und durch die
Öffnung trat eine Frau, bei deren Anblick Mark sein Nachdenken
unwillkürlich vergaß. Mit seinen achtundsiebzig Jahren war
Mark Richter ein Mann von Erfahrung, der in der Welt herumgekommen
war und die Menschen von ihrer häßlichen und von ihrer
schönen Seite kennengelernt hatte. Noch selten aber war er einer
Frau begegnet, deren äußere Erscheinung ihn so
bedingungslos in Bann schlug, wie es in diesem Augenblick geschah.
    Zwei oder drei Sekunden lang standen Mark und die Frau einander
gegenüber, ohne sich zu bewegen und ohne zu sprechen. Dann
begann die Frau zu lächeln. Als sie sprach, stellte Mark fest,
daß der tiefe Klang ihrer Stimme vollendet zu der eigenwilligen
Schönheit ihrer Erscheinung paßte.
    »Verzeihen Sie mir, Sie sind sicherlich verwirrt! Ich bin
Ma-Lo Sinclair, und Sie befinden sich in meinem Haus in Eldale. Der
Lärm, den Sie hören, kommt von meinen Gästen. Wir
haben eine Party.«
    Mark bedankte sich mit einer leichten Verneigung.
    »Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir sagen wollten,
wie ich hierherkomme.«
    »O ja, natürlich. Wie närrisch von mir! Wir fanden
Sie auf der Straße - bewußtlos. Ich war losgefahren, um
ein paar Freunde persönlich abzuholen. Auf dem Rückweg
sahen wir Sie am Straßenrand liegen, kaum zwei Kilometer von
hier. Wir nahmen Sie auf und benachrichtigten die Polizei. Einer
meiner Gäste ist Arzt und kümmerte sich um Sie. Er meinte,
es wäre nichts Ernsthaftes. Ein Narkoseschock, sonst nichts.«
    Mark nickte.
    »Damit hat er recht. Sie sagten, Ihr Haus liegt in Eldale?«
    »Ganz richtig.«
    »Wie weit ist das von Miami?«
    »Nur ein paar Kilometer - vielleicht zwanzig. Warum?«
    »Dort passierte mir das ... das Malheur. Wann lasen Sie mich
auf?«
    »Vor etwa einer Stunde. Also gegen drei Uhr.«
    Mark streifte sich die Jacke über.
    »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet«, erklärte
er. »Aber jetzt muß ich auf dem schnellsten Wege zurück
nach .«
    »Unsinn!« verwarf Ma-Lo die Idee. »Sie müssen
sich erst erholen, bevor Sie sich auf den Weg machen können.
Außerdem warten wir auf die Polizei, die sich Ihren Bericht
anhören will.«
    »Ich kann meinen Bericht per Radiokom abgeben. Außerdem

    Aber Ma-Lo faßte ihn unter den Arm und zog ihn, ohne auf
seinen Widerstand zu achten, durch die offene Tür. Vor dem
Zimmer, in dem er gelegen hatte, gab es einen kleinen Vorraum.
Jenseits dessen wiederum lag ein hell erleuchteter, nach dem
Geschmack des zweiten Jahrtausends eingerichteter Saal, in dem sich
fünfzig bis sechzig Leute aufhielten. Als Mark und Ma-Lo unter
der Tür erschienen, verstummte das Gewirr der Stimmen. Die
Blicke der Anwesenden wandten sich den Eintretenden zu. Mark Richter
spürte, daß er einer scharfen Musterung unterzogen wurde,
aber irgendwie machte ihm das nichts aus.
    Die Umgebung, in der er sich so unversehens befand, war prunkvoll.
Jedes einzelne Stück Einrichtung zeugte vom Reichtum seiner
Besitzerin. Mark war, ohne es bis zum Rang eines Sachverständigen
gebracht zu haben, ein Kenner antiken Mobiliars und erkannte ohne
Schwierigkeit, daß die geschwungenen, hochlehnigen Sofas, die
niedrigen, viereckigen Tische, die immensen Ledersessel, in denen der
Körper des Sitzenden hilflos versank, die Stühle mit den
steifen, hölzernen Lehnen und vor allen Dingen die Lampen mit
ihren phantasievollen Schirmen aus Pergament echte Stücke aus
der Buona-Vecchia-Epoche waren - ein unter Sammlern und Kennern
geläufiger Ausdruck, mit dem man die Inneneinrichtungskunst der
Jahrzehnte vor der Erstellung der ersten
    gesamtirdischen Regierung unter Perry Rhodan bezeichnete.
    Mark Richter war sonst nicht der Mann, der

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