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PR TB 126 Brennpunkt Wega

PR TB 126 Brennpunkt Wega

Titel: PR TB 126 Brennpunkt Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stark geprägten Lippen war für irdische
Begriffe eine Spur zu breit und verlieh ihrem Gesicht etwas
Eigenwilliges.
    Er erinnerte sich an seine SprachlektionenL Guruu war ein
Warani-Wort für ein hundeähnliches Wesen, das sich die
Dschungelbewohner hielten, um mit ihm auf die Jagd zu gehen, aber
auch, um es zu schlachten und zu verspeisen. Er kannte den Dialekt,
dem das Wort entstammte.
    „Zu welchem Stamm gehörst du?” fragte er sie in
her Muttersprache.
    Sie machte große Augen.
    „Du sprichst meine Sprache?
    Er hob die Hand zur Geste der Bejahung.
    „Ich bin weit herumgekommen”, bot er als Erklärung
an.
    „Ich bin eine Nahina”, sagte sie.
    „Und ich bin einer, der den Weg verloren hat”, stellte
er sich vor. „Ich will nach Sarnoq. Kennst du Sarnoq?”
Sie dachte eine Weile nach.
    Jch glaube, ich kenne es”, antwortete sie schließlich.
„Ein paar unserer Männer waren schon dort.”
    „Führe mich zu deinem Stamm!” bat er.
    Sie fing wieder an zu lachen.
    „So, wie du jetzt bist?” fragte sie.
    ETsah an sich herab und wurde sich zum ersten Mal bewußt,
daß die Fetzen seinen Kleidung kaum mehr zureichten, um seine
Blöße zu bedecken. ET zuckte mit den Schultern.
    „Kennst du hierin den Nähe einen Markt, wo ich min
Kleider kaufen kann?”
    „Nein”, lächelte sie, „aber ich kann dir
einen Umhang machen. Warte hiei!”
    Sie wandte sich um und verschwand im Wald. Maik Richter fuhr mit
seinen Säuberung fort. Währenddessen dachte er nach. Wenn
die Männer des Nahini-Stammes schon in Sarnoq gewesen waren,
dann besaßen sie wahrscheinlich Boote, mit denen sie den Nimuk
befuhren. Wenn er sie dazu bringen konnte, ihm eines davon zun
Verfügung zu stellen, war er nicht mehr darauf angewiesen, tage-
und wochenlang durch den Dschungel zu wandern. Unten diesen Umständen
würde er schneller wieder arf den Bühne des politischen
Geschehens auftauchen.
    So weit war er in seinen Überlegungen gekommen, da tauchte
das Mädchen wieder auf. In den Händen trug sie ein Gewebe,
das sie offenbar aus den Fäden einen Schlingpflanze in aller
Eile heigestellthatte. Es besaß die Fbnm eines mexikanischen
Poncho und hatte in derMitte ein Loch, durch das er den Kopf stecken
konnte. ET streifte das merkwürdige Gebilde überund hatte
die Freude zu erkennen, daß es ihm nicht nur paßte,
sondern obendrein auch noch einen leicht parfümierten Duft
ausstrahlte, der den Geruch von Dschungel und schlammigem Flußwasser,
der ihm anhaftete, dezent übeitönte.
    „Du führst mich?” fragte Mark.
    „Ich führe dich”, antwortete sie und streckte die
Hand aus, um seine zu ergreifen.
    „Wie heißt du?” erkundigte er sich.
    „Ich bin Naumaa”, sagte sie.
    ■Und mich nennt man Mark.”
    Vom Uferweg führte ein schmalen Fußpfad ins Innere des
Waldes. Der Weg zum Dorf ihres Stammes, erklärte Naumaa, sei
etwa eine halbe Stunde lang. Mark Richter benützte die
Gelegenheit um das Mädchen über die Nahini und ihre
Beziehungen zur Umwelt auszuhorchen. Es stellte sich heraus, daß
sie keine Eltern mehr hatte und bei ihrem Großvater lebte, dem
sie den Haushalt führte und der als „Mann der Gesichte”
- einen Titel, den Mark tentativ mit Weissager oder Prophet
übersetzte - eine wichtige Rolle im Leben des Stammes spielte.
Beziehungen zur Außenwelt schien es kaum zu geben. Die Nahini
lebten einsam und abgeschlossen, undes war ihnen recht so. Früher
hatte es viele Zwistigkeiten mit benachbarten Stämmen gegeben,
aber seitdem ihr Großvater die Fähigkeit, Gesichte zu
haben, entwickelt hatte, standen die Nahini bei ihren früheren
Gegnern in so hohem Ansehen, daß sie niemand mehr anzugiefen
wagte,
    Etwa nach Verlauf einer halben Stunde blieb Naumaa plötzlich
stehen. Lächelnd sah sie Mark Richter an. ET blickte sich um.
    „Wir sind da!” sagte sie.
    Er tat einen zweiten Rundblick. Für seine Begriffe sah der
Wald hier ebenso aus wie anderswo. Von einem Dorf war keine Spur. Et
suchte nach Eingängen zu unterirdischen Wohnungen, fand jedoch
keine. Da legte Naumaa den Kopf in den Nacken, lachte und deutete in
die Höhe. Et folgte dem Wink. In den dichtbelaubten Klonen den
Bäume sah er hier und da ein Stück hölzerner Wand
durch das Blattwerk schimmern. Auch fiel ihm auf, daß es dort
oben weitaus mehr Schlingpflanzen zu geben schien, als er bis jetzt
an anderen Orten beobachtet hatte. Anstatt sich an den Stämmen
derBäume empotzuranken schwangen sie sich von Baum zu Baum, und
bei genauerem Hinsehen bemerkte er,

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