PR TB 128 Galaxis Im Hypnobann
herabstürzender
Steine und die Hitze- und Druckwelle der nächsten Explosion. Als
die Wand hinter ihnen zusammenbrach, verständigten sie sich
durch einen kurzen Blick, dann aktivierten sie ihre Flugaggregate und
rasten im Zickzack durch die geborstenen Straßen der
Tempelstadt.
Zu ihrer Verwunderung wurden sie nicht verfolgt. Nur das Summen
der zahlreichen Fluggleiter war zu hören.
„ Sie fliegen ab", sagte Perry Rhodan über die auf
geringste Reichweite eingestellte Helmfunkanlage.
Er wollte seinen Individualschirm ausschalten, doch Hawk
schüttelte eindringlich den Kopf.
„ Lassen Sie ihn an, Perry!" riet der Oxtorner. „
Ich nehme an, das Fremde kann Sie nicht finden, solange Ihr IV-Schirm
eingeschaltet ist. Offenbar hielt es uns für tot, als es Ihre
Gedanken nicht mehr wahrnahm -beziehungsweise Ihre
Hirnwellenausstrahlung."
„Aber das ist unmöglich!" entgegnete Rhodan. „
Ein Individualschirm kann Hirnwellenimpulse nicht aufhalten."
„ Die uns bekannten Hirnwellenimpulse werden von einem
IV-Schirm nicht aufgehalten", stellte Hawk fest. „ Die der
Unbekannten sind anders, sonst hätten Sie sie erfassen müssen,
auch wenn Sie sie wegen Ihrer nur schwach ausgeprägten
telepathischen Fähigkeit vielleicht nicht verstanden hätten."
„ Aber ich habe sie erfaßt und verstanden!”
protestierte Rhodan.
Omar Hawk lächelte.
„ Die für Sie bestimmten Impulse, ja. Aber nicht die
Befehlsimpulse, die den Rayanen galten.”
Perry Rhodan überlegte, dann kniff er die Augen zu schmalen
Schlitzen zusammen.
„ Sie haben soeben eine Tatsache aufgehellt, die in sich
widersprüchlich ist, Omar", sagte er leise. „
Gedankenimpulse lassen sich nicht gerichtet abstrahlen, sondern
breiten sich wellenförmig nach allen Seiten aus. Ich hätte
demnach nicht nur die an mich gerichteten,. sondern auch die an die
Rayanen gerichteten Impulse, erfassen müssen."
„ Sie haben sie aber nicht erfaßt", erwiderte
Hawk. „Aber warum nicht?" fragte Rhodan. „ Ich
denke, wir wissen noch zu wenig über das, was auf Rayan gespielt
wird", meinte Hawk. „ Folglich müssen wir mehr in
Erfahrung bringen."
„ Das ist auch meine Meinung", sagte Rhodan. „
Deshalb schlage ich vor, wir nehmen uns ein Fernraumschiff der
Rayanen. Da sie nach Aussage von Akahi in der Lage sein sollen, die
Nachbargalaxien zu erreichen, könnten wir nach Hause fliegen.
Dort rüsten wir dann mehrere Schiffe mit Dimetransantrieb aus,
kehren nach Rayan zurück und nehmen den Kampf gegen die
Unbekannten auf." Omar schüttelte den Kopf.
„ Sie würden erst einmal gegen die Rayanen kämpfen
müssen, denn sie handeln unter dem hypnotischen Zwang der
Unbekannten, Perry. Nein, das wäre keine gute Lösung. Ich
bin ebenfalls dafür, daß wir uns ein Raumschiff nehmen und
Rayan erst einmal verlassen. Danach aber sollten wir zusehen, mehr
über die Unbekannten herauszubekommen. In erster Linie müssen
wir das Motiv ermitteln, das sie treibt, andere Wesen hypnotisch zu
versklaven. Wenn wir das kennen, sind wir eher in der Lage, etwas für
die Befreiung der Unbekannten von ihrer Motivation zu tun."
Perry Rhodan lächelte.
„ Ich verstehe, was Sie meinen. Grundsätzlich stimme
ich Ihnen sogar zu. Sie haben es allerdings leichter als ich, denn
Sie sind nur Ihrem eigenen Gewissen gegenüber verantwortlich.
Ich dagegen muß so nebenbei die Verantwortung für das Wohl
und Wehe der Menschheit tragen."
Er räusperte sich bedeutungsvoll.
„Aber klammern wir das erst einmal aus. Wichtig ist, daß
wir beide darin übereinstimmen, uns in den Besitz eines
rayanischen Fernraumschiffes zu setzen. Danach werden wir
weitersehen."
Omar nickte.
„ Einverstanden, Perry."
Sie umgingen den verwüsteten Bezirk der Tempelstadt. Als sie
dabei an dem riesigen Kuppelbau des Inquos vorbeikamen, meinte der
Oxtorner:
„ Einmal ist es mir gelungen, einen Inquo zu aktivieren.
Allerdings kenne ich mich mit diesen Geräten nicht gut genug
aus, um das Beförderungsziel zu bestimmen. Ein Raumschiff ist
also in jedem Falle besser."
Der Großadministrator erwiderte nichts darauf. Er war jedoch
froh darüber, daß sie im äußersten Notfall
immer noch den Inquo benutzen konnten, um wenigstens diesen Planeten
zu verlassen.
Niemand begegnete Rhodan und Hawk auf ihrem Weg zur Werft. Auf
ihrer Seite des Stromes war es dunkel. Am klaren Himmel leuchteten
nur wenige Sterne. Rayan schien am äußersten Rand der
Galaxis M 51 zu liegen.
Als sie sich dem ausgedehnten Werftgelände bis auf
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