PR TB 128 Galaxis Im Hypnobann
unsichtbaren Lawine ab.
Etwas anderes war allerdings nicht so gelaufen, wie Omar Hawk es
erwartet hatte. Der Hüter des Lichts hatte sich weder gemeldet
noch war er persönlich eingetroffen. Verständlicherweise
war der Oxtorner dadurch stark beunruhigt.
Da er jedoch nicht wußte, wo Lethos sich befand, blieb ihm
weiter nichts übrig, als zu warten.
Vor einer Minute jedoch war Siggdra Sontorrek im Hauptquartier
eingetroffen, und er hatte die Nachricht mitgebracht, daß Hawk
und Rhodan wieder aktiv werden konnten. Die Seherin hatte sie alle
drei zu sich eingeladen.
Perry Rhodan war bereits vor vierzehn Tagen aus der Klinik
entlassen worden, nachdem die Ärzte festgestellt hatten, daß
seine Operationswunden nicht nur narbenfrei verheilt waren, sondern
daß sich obendrein der entfernte rechte Lungenflügel neu
gebildet hatte und einwandfrei arbeitete. Sie konnten sich dieses
Phänomen nicht erklären, und Perry hatte sich noch nicht
entschließen können, ihnen das Geheimnis seines
Zellaktivators zu verraten.
Als Sontorrek die Einladung der Seherin überbrachte, fieberte
der Großadministrator dieser Begegnung mit großer
Spannung entgegen. Er hatte jede freie Minute dazu benutzt,
Informationen über die Alfaren und die Lussaner zu sammeln, und
er war zu einem vorläufigen Ergebnis gelangt, das ungeahnte
Aspekte eröffnete.
Siggdra Sontorrek fuhr mit seinen beiden neuen Freunden in einem
Fluggleiter zur Insel der Seherin. Perry Rhodan sagte nichts, als er
zwischen den anderen Männern durch den schneckenförmig
gewundenen Korridor schritt. Er blickte nur kurz Omar Hawk an. Der
Oxtorner hatte ihm nichts über das hyperphysikalische Phänomen
verraten, das ihn im Haus der Seherin erwartete.
Schließlich standen die drei Männer vor der Seherin.
Voela musterte den Großadministrator lange Zeit prüfend,
dann sagte sie: „Willkommen, der du in Zeit und Raum nach dem
Sinn der menschlichen Existenz suchst. Viele Rätsel hast du
gelöst; dennoch stehst du erst am Anfang. Aber deine Stellung
auf der Taefla ist gut.”
Ihr Blick schien in die Unendlichkeit zu gehen, während sie
sagte:
„Auf Skinfaerxer reitest du über die dunklen Tiefen,
deren Wände morgenhell glänzen. Dein Symbol sei der Kreis,
in dem alles sich in alten Bahnen bewegt und sich dennoch aufwärts
schraubt wie auf einer Spirale.
Als die Große Finsternis kam und das Land kalt und von
Dunkelheit verhüllt wurde, brachen die Söhne Hjimdals auf
und durchpflügten mit ihren Schiffen den unendlichen Abgrund.
Sie folgten dem Pfade der Alten, von denen die Sagen erzählten.
Doch am Ziel fanden sie die Söhne der Alten im Zustand der
Finsternis.
Es gelang ihnen, die Finsternis zu bannen und sich eine neue
Heimat zu suchen. Aber die Finsternis ist nicht tot. Sie bewacht ein
uraltes Geheimnis.
Du, Perry Rhodan, bist auf der Suche nach diesem Geheimnis. Nur du
kannst es der Finsternis entreißen. Auf Gynungagap wirst du es
finden.”
Die Augen der Seherin wurden wieder klar und blickten den
Großadministrator wohlwollend an.
„Wenn du es wagst, den unheimlichen Mächten auf
Gynungagap gegenüberzutreten, wirst du die Kraft der Finsternis
brechen.”
„Aber Gynungagap ist ein verwunschener Ort!” stieß
Siggdra Sontorrek mit allen Anzeichen großen Entsetzens hervor.
„Jeder, der sich bisher dorthin wagte, wurde von der Finsternis
verschlungen, Ehrwürdige Mutter.”
Die Seherin richtete ihren Blick auf den Alfaren.
„Jeder, der sich bisher nach Gynungagap wagte, wurde nur von
Neugier und Abenteuerlust getrieben, mein Sohn. Ein Motiv muß
stark genug sein, um die Handlungen in die richtigen Bahnen zu
lenken.”
Sie streckte ihre Rechte aus. Zwischen zwei Fingern hielt sie
einen Ring aus glänzendem schwarzen Material, das an einer
punktförmigen Stelle grünlich leuchtete.
„ Nimm diesen Ring, Perry Rhodan!” sagte sie. „
Er wird dich und deine Freunde vor der Macht der Finsternis
beschützen.”
Die Seherin lächelte.
„ Ich weiß, du wirst der Finsternis ihr Geheimnis
entreißen und es zum Guten verwenden. Aber ich weiß auch,
daß lange Zeit vergehen wird, bis wir uns wiedersehen. Das
Werdende sehe ich, das zukünftige Werdende ist mir verborgen.
Doch ich spüre, daß du eines Tages wieder vor mir stehen
wirst, Perry Rhodan.” Perry nahm den Ring und streifte ihn sich
dann auf den Ringfinger der linken Hand. Er paßte, als sei er
eigens für ihn angefertigt worden.
„ Ich danke dir, Ehrwürdige Mutter”, sagte er. „
Heute ist
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