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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ariete und Yantro traten ein. Ein Gestänge drehte
die Tür wieder zurück, ein anderes bewegte sich in
fettstrotzenden Führungen und klinkte den starken Balken wieder
ein.
    Der Pförtner kam aus seiner Klause. Er trug ein einfaches,
bodenlanges Gewand mit angeschnittener Kapuze und breiten Ärmeln.
Der Stoff war blau, und auf dem Rücken glühte das Zeichen
der Abtei - ein Blitz, der durch eine Nebelwolke zuckte, hinter der
ein Stern zu sehen war. In altertümlichen Lettern stand ein
Schriftzug ringsherum: per aspera ad astra.
    Yantro hob die Hand, verbeugte sich kurz und sagte ruhig:
    „So bringe uns zum Prior Craychgouer, Bruder. Wir sind müde
und hungrig." „Da ihr die ersten Gäste seit langer
Zeit seid, wird der Wein reichlich strömen. Folgt mir."
    Wieder eine fast perfekte Kulisse. Aber der Computer hatte ihnen
gedroht, daß ab nun überall echte Gefahren lauerten. Als
Yantro und Ariete dem Bruder Pförtner folgten, sahen sie sich
wachsam um, aber sie konnten nur sehen, daß in diesem
verschachtelten Bau gearbeitet und studiert wurde. Frauen und Männer
arbeiteten einträchtig nebeneinander. Sie alle trugen die langen
blauen Gewänder mit dem runden Zeichen, das aus der Ferne wie
das Bild eines interessant geschliffenen Edelsteines aussah;
burgunderrot mit Silber.
    Schließlich sahen sie den Prior. Vinea Craychgouer war ein
riesiger Mann mit breiten Schultern und einem Kopf, der einem
Raumpiraten eher stand als dem Oberhaupt dieser stillen Zone zwischen
Gebirge und Flachland.
    „Willkommen!" sagte er.
    In seiner linken Hand hielt er 'zwischen den Fingern drei gefüllte
Pokale. Ein hellroter Wein schimmerte in den Gläsern.
    „Danke. Vergiftet?" fragte Ariete und nahm zwei Pokale.
Sie hoben die Gläser und starrten sich in die Augen.
    „Keineswegs. Drei Jahre alt, aus rauchendem Most gemacht.
Wie lange werdet ihr bleiben?"
    Zweideutig erwiderte Yantro:
    „Bis man uns ruft. Unklar ist noch, mit welcher Stimme dies
geschehen wird." „Ihr werdet die Stimme erkennen, Freunde.
Kommt nun, ich zeige euch die Anlagen."
    Die folgenden zwei Stunden verbrachten sie damit, alles zu
besichtigen. Yantro, der auf einen baldigen Aufbruch wartete,
inspizierte die Verteidigungsanlagen und die wenigen
Fluchtmöglichkeiten. Schließlich sagte Craychgouer
halblaut: „Ihr werdet begierig nach Wissen und Informationen
sein! Kommt in die Bibliothek dieses Ortes. Ich kann euch sagen, was
ich weiß, nicht mehr."
    „Das kann unter Umständen schon sehr viel sein!"
meinte Yantro.
    Sie traten in einen kühlen Raum ein, der sich als oberstes
Geschoß in dem

    turmartigen Hauptgebäude erhob. Die schwarzen Dachplatten aus
Schiefer waren bis tief unter die schmalen Fenster gezogen. In
schweren Regalen befanden sich an sämtlichen Wänden, nur
durch Fenster, Türen und einen mächtigen Kamin
unterbrochen, alte Bücher mit Rücken, die wie geprägtes
Leder aussahen.
    „Nehmt Platz!" sagte Vinea und setzte sich in einem
mächtigen Sessel zurecht. „Danke. Wo sind wir?"
    „Auf der Fünften Insel", erwiderte Craychgouer und
bestellte bei einemjungen Mann in bodenlangem blauem Gewand Wein und
Gläser. „In einer Gebäudeansammlung, die
unzweifelhaft auf vorhandenen Fundamenten erstellt worden ist und in
weiten Teilen tatsächlich uralt ist."
    „Wer seid ihr?"
    „Eine nicht ganz so lockere Gemeinschaft von Ankömmlingen
aus allen Richtungen. Wir fanden uns zusammen und genießen das
einfache Leben."
    Sie tauschten ihre Erfahrungen aus. Zum größten Teil
waren sie völlig deckungsgleich: auch die Angehörigen der
Priorei waren langsam genesende Kranke. Sie hingegen schöpften
Gesundheit aus dieser Art des Lebens; andere Menschen wie Ariete,
Arcana oder Yantro brauchten dazu Bewegung, Abenteuer und Gefahren.
    „Was sind eure Aufgaben?"
    „Wir scheinen eine Art Außenstation der KYRBE zu sein.
Wir müssenjeden Ankömmling einer genauen ärztlichen
Untersuchung unterziehen. Die Ergebnisse, denke ich, werden
automatisch rückgemeldet."
    Yantro fragte schließlich:
    „Was, meinst du, soll dieses riesengroße
Versuchsfeld?"
    Vinea deutete auf die Bände ringsum und sagte, fast
entschuldigend:
    „Ich habe sie alle gelesen. Ich kann mir denken, daß
wir die Bestandteile einer höchstorganisierten Urlaubswelt sind.
    Zu früheren Zeiten, als der Begriff Freizeit oder Urlaub
entdeckt und ausgenutzt wurde, stellten sich mancherlei Probleme ein.
Die gesunden Menschen, die Urlaub machten und dabei meist ruhige
Plätze aufsuchten, klagten

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