PR TB 132 Projekt Pandora
Dokumentation des Robots
mitgenommen. Er wußte zwar, daß es sich um
projektbezogene Bilder handelte, aber nicht, woher sie stammten.
Er blieb neben der Schiebetür stehen, zog sie einen Spalt auf
und blickte nach draußen.
Die Wachen gingen jetzt nebeneinander auf der anderen Seite des
Kessels.
Shende schlüpfte aus der totalen Finsternis des Raumes hinaus
in die vage Helligkeit, verschwand nach drei Metern wieder im
Schatten und ließ sich dann Zeit.
Er erreichte die geparkten Löschgleiter und beschäftigte
sich eine Zeitlang mit den Schaltern und Drähten. Als er damit
fertig war, klappte er ein Gerätefach auf, räumte die
wenigen Seile und Ersatzteile heraus und verstaute sie in den anderen
Gleitern.
Als er senkrecht nach oben blickte, sah er, daß die Sterne
zu verblassen begannen. Noch acht Stunden Zeit.
Rückwärts gehend verließ er diesen Platz und legte
sich zwischen einigen Büschen auf den Boden.
Er bettete seinen Kopf auf die verschränkten Arme, blickte
zwischen den untersten Zweigen und dem Gras durch einen schmalen
Schlitz und konnte das Gebiet rund um die Löschgleiter
kontrollieren.
Dann wartete er. Sieben Stunden lang.
Commander Fort Dos Satya, Stapen Fujiwara und Woodcote Huysinga
saßen in dem Büroraum des Planetaren Rates. Es war kurz
nach dem Frühstück, und die Männer rauchten ihre
zweite Zigarette. Schließlich brach Woodcote das Schweigen.
»Rhodans Administration hat mir einen ausführlichen
Kommentar geschickt.«
Fujiwara blickte auf und sah den Text des Hypergramms zwischen den
Fingern des Rates.
»Endlich!« sagte er.
»Vermutlich wollte man Sie nicht stören«, meinte
der Rat. »Hier steht, daß Ihr Schiff ein Duplikat
erhalten und bestätigt hat.«
Fort dachte an die verwirrenden Ereignisse des gestrigen Tages und
nickte.
»So wird es gewesen sein. Ich rechne damit, daß sie
sich in Kürze melden werden. Meine Mannschaft beginnt, sich zu
langweilen, und eine gelangweilte Crew wird nachlässig. Ich bin
überhaupt etwas verwundert. Die Ereignisse hier entsprechen
nicht meinen Vorstellungen.
Übrigens: was schreibt die Administration?«
Der Rat erwiderte:
»Es bezieht sich natürlich fast ausschließlich
auf das Va.-98-Vorkommen. Wir haben strengste Anweisung, das
Vorkommen erstens so geheimzuhalten, wie wir es können. Zweitens
hat sich die Partei der Umweltschützer durchgesetzt. Es wird
gerade ein Verfahren ausgearbeitet, um die Kristalle unterirdisch
abbauen zu können. Die Stollen sollen mit dem Abraummaterial
wieder aufgefüllt werden.«
»Es freut mich, das zu hören!« sagte Fujiwara.
»Mich weniger, Mister Fujiwara«, gab der Rat zurück.
»Denn auf diese Weise verteuert sich der Abbau. Das ist sicher.
Nicht sicher ist hingegen die Wirkung, wenn die Gipfel einiger Berge
kleiner beziehungsweise niedriger werden - aber in den Jahrzehnten,
bis dies so weit gewesen wäre, bin ich sicher nicht mehr
verantwortlich. Kurz: Ihre Aufgabe, Commander, scheint erfüllt
zu sein.«
»Auf zu neuen Taten«, sagte Fort. »Was ergab die
Nachprüfung der Daten, die wir von Silvo Fornerod haben?«
»Das müssen Sie Veen Condar fragen«, antwortete
Woodcote. »Er hat seine privaten Kanäle und Methoden. Ich
weiß nichts.«
»Auch gut!« knurrte Fort.
Er war überzeugt, daß sie den richtigen Mann erwischt
hatten. Alles deutete darauf hin. Immerhin: Fornerod saß im
kleinen Gefängnis von Aye Moung Tree und wartete. Fort nickte
Fujiwara zu und sagte leise:
»Rufen Sie bitte Nand Bosba. Unsere Mannschaft kehrt mit
allem Gerät in das Schiff zurück. Wir machen uns langsam
startfertig. Zuerst muß ich natürlich abwarten, was die
hohen Herren in Terrania City beschlossen haben.«
Für den Abbau war er nicht mehr zuständig.
Commander Fort stand auf, sah beide Männer an und ging
langsam zum Fenster. Sie befanden sich im obersten Stockwerk eines
der wenigen Hochhäuser von Tree. Von hier aus konnte man die
Anlage der Stadt zwischen den Bäumen des Parks ausgezeichnet
sehen. Forts
Bewegungen drückten Unruhe aus. Er fühlte sich
keineswegs besonders gut. Auch bestanden gewisse Unsicherheiten
darüber, was Veen Condar und seine Gruppe geschafft hatten.
Solange nicht feststand, daß Fornerod der Verbrecher war, blieb
alles offen. Fort wartete, bis Stapen Fujiwara die Pioniere in der
Stadt benachrichtigt hatte. Dann sagte er kurz:
»Wir gehen, Woodcote!«
»Einverstanden. Laden Sie Ihr Schiff voll, und bevor Sie
abfliegen, gebe ich eine gewaltige Party für die Entdecker
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