PR TB 133 Die Macht Der Schatten
Tengri Lethos lächelte undefinierbar.
"Oftmals ist es die beste Lösung, den Dingen ihren
Laufzu lassen, Perry.
Wie ich Ihnen sagte, hätte ich auch dann nicht vor dem
Schwärm gewarnt, wenn ich es gekonnt hätte. Es war ein für
die Entwicklung der Intelligenzen in der Milchstraße und im
Schwärm notwendiges Ergebnis. Warum sollte ich den Maahks helfen
und damit die Zerschlagung des Solaren Imperiums ermöglichen?"
"Das sehe ich ein", erwiderte Perry leicht irritiert.
"Sie meinen also, es wäre besser, den Maahks die
vernichtende Niederlage zu gönnen?"
"Das ist nicht meine Entscheidung, Perry", entgegnete
der Hüter des Lichts geduldig. "Neben den Maahks sind Sie
der Hauptbeteiligte in derAffäre. Wenn weder die Maahks noch Sie
um meine Hilfe bitten, werde ich mich nicht einmischen."
Perry Rhodan blickte aufseine Stiefelspitzen und sagte dumpf:
"Damit haben Sie mirden Schwarzen Peterzugespielt, Tengri.
Die Entscheidung fällt mir schwer."
"Wirklich?" fragte der Hüter des Lichts ohne jede
Ironie.
Rhodan runzelte die Stirn.
"Nein, natürlich fällt sie mir nicht schwer. Es
fällt mir nur schwer, die Last der Verantwortung zu tragen, die
meine Entscheidung mit sich bringt."
Er blickte den Hüter des Lichts offen an.
"Ich kann und darf einfach nicht tatenlos zusehen, wie eine
ganze Galaxis von Verbrechern unterworfen wird. Nicht nur deshalb,
weil die Verbrecher Terraner sind, sondern gleichermaßen, weil
die Lehren der Geschichte es zwingend fordern. Lassen wir die Maahks
im Stich, so werden ihre Völker besiegt und dezimiert, aber es
werden genug Maahks entkommen, um sich irgendwo anzusiedeln und sich
von der Niederlage zu erholen. Aber geschehen wird es, denn in der
Erinnerung der Überlebenden werden wir Terraner schuld an ihrer
Niederlage sein, und sie werden diese Erinnerung als Verpflichtung an
alle folgenden Generationen weitergeben, sich dafür zu rächen."
"Das waren zwei gute Gründe", sagte Tengri Lethos.
"Waren es alle Ihre Gründe, Perry?"
"Nein", antwortete Perry Rhodan nach kurzem Zögern.
"Es gibt einen dritten Grund für mich, den Maahks zu
helfen. Er ist etwas anderer Natur, und viele Menschen würden
sagen, er entspränge einer irrationalen Sentimentalität,
aber er hat mit Sentimentalität überhaupt nichts zu tun."
Er holte tief Luft.
"Ich halte es einfach für notwendig, daß sich die
intelligenten Rassen oder Völker in Gefahren gegenseitig helfen,
denn wir sind alle Kinder und Bewohnerjenes gigantischen
Raum-Zeit-Schiffes, das wir Universum nennen. Wir müssen
zusammenhalten, wenn wiralle Herausforderungen, die dieses Universum
noch an uns stellen wird, bestehen wollen."
Tengri Lethos stand auf und legte dem Terraner, der immer noch
stand, beide Hände aufdie Schultern.
"Ich bin sehr froh, daß ich Ihnen begegnen durfte, mein
Freund", sagte er bewegt. "Ihre Weisheit und Ihr Weitblick
lassen mich hoffen, daß Sie die Menschheit -und vielleicht
nicht nur die Menschheit - durch alle Prüfungen bringen werden,
die im Strom der Zeit auf sie warten."
3.
"Wir können starten!" sagte Baar Lun. "In der
Kreisbahn um Junktyrwerde ich eine Vakuumkapsel ausstoßen, die
alle Informationen birgt, die der Hüter des Lichts benötigt."
"Was wird aus den hiesigen Tefrodern, wenn die Roboter ,reif'
sind und sich über den Planeten ausbreiten?" erkundigte
sich Tatcher a Hainu.
Dalaimoc Rorvicwinkte ungeduldig ab.
"Sie stellen dumme Fragen, Hainu", erklärte er.
"Ich werde hierbleiben und die Tefroder vor den Robotern
beschützen."
"Sie allein, Sir?" fragte a Hainu.
Der Tibeter grinste.
"Selbstverständlich. Beschützen werde ich sie
allein. Sie bleiben natürlich bei mir, damit Sie keinen Unfug
anstellen können."
Der Marsianerwandte sich hilfesuchend an Baar Lun.
"Die Nähe Rorvics macht mich krank, Baar", sagte
er. "Bitte lassen Sie mich nicht mit ihm zusammen allein auf
diesem Planeten. Ich würde es nicht überleben."
"Papperlapapp!" fuhr Dalaimoc Rorvic dazwischen. "Ohne
mich sind Sie so hilflos wie ein neugeborener Regenwurm, Tatcher.
Außerdem sind wir doch Freunde.
Und Freunde müssen doch in derGefahrzusammenhalten. Nicht
wahr, Baar?" wandte er sich an den Modul.
Baar Lun blickte von Tatcher a Hainu zu Dalaimoc Rorvic und
zurück.
"Ich weiß nicht...", meinte erzögernd.
"Sie können mir vertrauen, Baar", erklärte der
tibetische Vario-Mutant selbstbewußt. "In meiner Obhut ist
Tatcher am besten aufgehoben. Ich weiß, wie man ihn behandeln
muß, damit er nicht ständig
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