Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daran lag, ähnliche
Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern, dann brauchten sie nur auf
seine Wünsche einzugehen.
    Auf dem Heimweg las er die neuen Aufschriften auf den
Leuchtschrifttransparenten:
    BENÜTZT DIE ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTEL!
    DIE ENTSCHEIDUNG DES VOLKES GEHT ÜBER DIE WILLKÜR DES
SYSTEMS!
    WOHNGEMEINSCHAFTEN SIND DES TEUFELS!
    NIMM DEINE FRAU UND KINDER UND ZIEH MIT IHNEN AUFS LAND!
    Beim Mittagessen war Dr. Sabonne ungewöhnlich ernst.
    »Die Stadt befindet sich in Aufruhr«, sagte er.
»Nirgendwo wird gearbeitet. Überall haben sich
Diskussionsgruppen gebildet. Die Spruchbänder sind abgerissen
und durch neue mit revolutionären Parolen ersetzt worden. Die
Behörden sind nahezu machtlos.«
    Er schwieg eine Weile und fuhr dann fort:
    »Man sagt, all dies sei durch einen einzigen Mann ins Werk
gesetzt worden.«
    »Die Zeit war reif dafür«, bemerkte Julian ruhig.
    Sobonne musterte ihn.
    »Also bist du der Mann?«
    Julian nickte.
    »Ich bin der Mann.«
    »Die Behörden werden bald dahinter kommen!«
    »Ich rechne damit. Es gibt einen sehr einfachen Weg, mich
loszuwerden.«
    »O nein, es gibt mehrere Wege«, widersprach Sabonne,
»und sie sind alle einfach.«
    »Ich weiß, was du meinst. Aber ich baue darauf, daß
es den Behörden lieber sein wird, einen Unangenehmen einfach
abzuschieben, als sich mit ihm die Hände schmutzig zu machen.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Sabonne und machte dazu
ein bedenkliches Gesicht. »Ich hoffe, du hast recht, aber
darauf wetten würde ich nicht.«
    Im weiteren Verlauf des Tages nahm die Unruhe in der Stadt eher zu
als ab. Als die Dämmerung herabsank, gingen die Leute nicht wie
sonst nach Hause, sondern blieben auf den Straßen, bildeten im
Regierungsviertel Sprechchöre oder zogen singend durch die
Stadt. Von selten der Behörden war lange Zeit anscheinend
geglaubt worden, die Sache werde sich von selbst totlaufen. Erst spät
am Abend tauchten in den Straßen Fahrzeuge des Ministerialamtes
für Ordnung auf und versuchten, mit Hilfe von
Lautsprecheraufrufen die Menge zum Nachhausegehen zu bewegen.
    Es war bezeichnend für die Mentalität dieser Welt, daß
es bislang kaum zu Gewalttätigkeiten gekommen war.
    Die Revolution vollzog sich ohne jegliches Blutvergießen. Wo
die Menge sich auf die Lautsprecherfahrzeuge stürzte, um die
Anrufe zum Schweigen zu bringen, da zogen sich die Polizisten lieber
zurück, als sich in eine Konfrontation mit den Revolutionären
verwickeln zu lassen.
    Gegen zweiundzwanzig Uhr wagte Julian Tifflor sich für kurze
Zeit auf die Straße. Es stellte sich jedoch rasch heraus, daß
er das Erinnerungsvermögen der Leute weit unterschätzt
hatte. Die Nachricht hatte inzwischen die Runde gemacht, daß
ein hochgewachsener Mann mit kurzen Haaren und auffallend modischer
Kleidung derjenige gewesen sei, der die Revolution ins Rollen
gebracht hatte. Man erkannte ihn wieder. Man wollte ihn feiern. Er
entzog sich der Peinlichkeit, indem er schleunigst Reißaus nahm
und durch dunkle Seitengassen zum Ministerialamt für Soziales
zurückkehrte.

    Im Empfangsraum des Hospitals stand Dr. Sabonne mit vier schäbig
gekleideten Männern, die an den Ärmeln ihrer Monturen ein
rotleuchtendes Zeichen trugen. Julian schritt furchtlos auf sie zu.
    »Du nennst dich Julian Tif flor?« fragte einer der
vier.
    »Ich heiße Julian Tif flor«, lautete die
Antwort.
    »Du hast dich der Anstiftung zum Aufruhr schuldig gemacht
und bist verhaftet. Komm mit!«
    Julian Tifflor verbrachte die Nacht in einer einsamen Zelle. Am
Morgen holte man ihn zur Vernehmung. In einem kahlen Zimmer stand er
vor drei Männern, die hinter einem langen Tisch saßen und
an den Ärmeln ihrer Monturen das rotleuchtende Abzeichen des
Ord-nungsdiensts trugen. Das Zimmer besaß keine Fenster. Die
Beleuchtung kam von einer grellen Lumineszenzplatte, die in die Decke
montiert war.
    Zunächst wurden Julians Personalien aufgenommen. Er bestand
darauf, daß er in der Tat Julian Tifflor heiße und sich
nicht nur so nenne. Als Geburtsdatum gab er das Jahr 3424 an, um
nicht durch Nebensächlichkeiten
    zusätzliches Aufsehen zu erregen. Er hatte längst in
Erfahrung gebracht, daß die Zeitrechnung dieser Welt nach
demselben Kalender funktionierte wie die seine.
    »Der Aufruhr ist heute schlimmer als gestern«,
erklärte der mittlere der drei Beamten. »Er breitet sich
von dieser Stadt auf andere aus, und die Folgen sind unabsehbar. An
allem bist du schuld. Es versteht sich, daß man dich dafür
bestrafen

Weitere Kostenlose Bücher