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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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buchstabierte als auf der Welt, von der Julian kam. Es
war einfache Neugierde, die ihn dazu bewegte, sie aufzusuchen. Oder
vielleicht die Sehnsucht eines an Heimweh Leidenden, in einem fremden
Universum wenigstens ein Zeichen zu finden, das ihn an die Heimat
erinnerte.
    Bestürzt starrte er in den großen Raum, der sich vor
ihm aüftat. Zunächst nahm er nur grelles Licht und ein
unentwirrbares Gewimmel von Menschen wahr. Erst nach einiger Zeit
begann das Bild, sich in Einzelszenen aufzulösen.
    Der Raum war wenigstens einhundert Quadratmeter groß. An der
rechten Seitenwand standen zwei Herde und mehrere niedrige Schränke.
Eine Gruppe von Männern und Frauen war dort damit beschäftigt,
das Abendessen herzurichten. Es roch nach Kohl und einigen
undefinierbaren Ingredienzien. An der linken Seitenwand standen
Betten, bis zu vier Stockwerken übereinander. In

    der Mitte des Raumes standen Stühle, Ses
    sei und Tische zu einem wirren Durcheinander angeordnet. Eine
Schar halbnackter Kinder spielte zwischen den Stuhl- und Tischbeinen.
Im Hintergrund, mehr zur Seite der Betten hin, gab es vier
Toilettenschüsseln, auf deren einer ein nackter Mensch soeben
seine Notdurft verrichtete. Daneben war eine Reihe von Waschbecken an
die Wand montiert.
    »Was willst du, Freund?« fragte das Mädchen, das
Juli-an die Tür geöffnet hatte.
    Er antwortete nicht. Fassungslos starrte er in das
Menschengewimmel, das den Raum bevölkerte. Frauen, Männer
und Kinder, allesamt unordentlich, mäßig oder überhaupt
nicht bekleidet. Stimmengewirr erfüllte den großen Raum.
    Schließlich fiel sein Blick auf den Radiokom-An-schluß,
der seitwärts der Tür angebracht war. Er erinnerte sich,
warum er dieses Haus aufgesucht hatte, und musterte die Menschen, die
den Riesenraum bevölkerten, von neuem.
    »Was ist das?« fragte er das Mädchen. »Ich
meine ... wer wohnt hier?«
    »Das«, verkündete das Mädchen voller Stolz,
»ist die Wohngemeinschaft grüneFreundschaft. Wir sind
insgesamt neunundsiebzig Menschen und leben hier nach den
Vorschriften des Gemeinsinns.«
    »Welche ist Dahya Petras?« wollte Julian wissen.
    »Dahya?« wiederholte das Mädchen und sah sich um.
»Dort drüben ist sie, siehst du? Die Frau am linken Herd?«
    »Das ist Dahya?« fragte er ungläubig.
    »Ja, natürlich. Wieso? Ich dachte, du kanntest sie?«
    »Ja, klar, selbstverständlich ...«, murmelte er.
    Dahya Petras hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der Frau, die er
von der Erde kannte. Sie war eine plumpe Matrone, die sich ihrer
Oberbekleidung entledigt hatte, um unter der Hitze des Herdes nicht
zu leiden. Ihr Körper war von ungesunder Nahrung aufgedunsen,
und sie verrichtete ihre Arbeit am Herd mit mürrischem Gesicht.
    »Also, was willst du von ihr?« fragte das Mädchen.
Julian schüttelte den Kopf.
    »Nichts«, sagte er niedergeschlagen und wandte sich
ab.
    Im Laufe der Nacht, während der er zumeist wach lag,
restaurierten sich seine Lebensgeister. Die Niedergeschlagenheit
verwandelte sich in Zorn, die Resignation in Tatkraft.
    Dr. Sabonne hatte recht. Diese Welt würde ihm nicht gewähren,
was ihm zustand, ohne daß sie aufgerüttelt wurde. Es mußte
keine Revolution sein. Ein kleiner Aufruhr würde genügen.
In den schlaflosen Stunden der Nacht legte er seinen Plan zurecht. Er
glaubte, die Mentalität dieser Menschen zu kennen. Es würde
nur geringer Anstrengung bedürfen, um sie aus dem Gleichgewicht
zu bringen.
    Das Frühstück nahm er gemeinsam mit Dr. Sabonne ein. Es
war früh am Tag. Die Sonne -war noch nicht aufgegangen. Sabonne
erkundigte sich, was er am gestrigen Nachmittag erreicht habe.
    »Gar nichts«, antwortete Julian. »Es kam genau
so, wie du es vorhersagtest. Man will sich meinen Antrag noch einmal
durch den Kopf gehen lassen, vorausgesetzt...«
    Er schilderte die Bedingungen, die man ihm aufgegeben hatte.
    »Das kannst du nicht tun«, stellte Sabonne fest. »Du
kannst nicht einmal nachweisen, daß du zu wissenschaftlichen
Erkenntnissen befähigt bist. Was hast du als nächstes vor?«
    »Ich weiß es noch nicht«, log Tif flor.
    Nach dem Frühstück machte er sich auf den Weg. Die
ersten Fußgänger kamen aus den Häusern und strebten
ihrem Arbeitsplatz zu. Die Straßen begannen, sich zu füllen.
Julian Tifflor maclite dieselbe Beobachtung wie zwei Tage zuvor: Auf
der einen Seite der Straße gingen die, die sich stadteinwärts
bewegten, auf der anderen Seite die, deren Ziel stadtauswärts
lag. Es gab niemand, der diese Regel verletzte.
    Eine

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