PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
in einer
stabilen Haltung vom dem Dunst getroffen worden, sondern mitten in
einer Bewegung. Er kippte um und stürzte Frank Eigk direkt vor
die Füße. Es klirrte vernehmlich, als er den harten
Untergrund berührte, dann zersprang er in Millionen von kleinen
Kristallen.
„Sie werden wirklich zu Stein, Frank", sagte Pamo
erstaunt. „Wie ist das möglich? Weißt du etwas
darüber?"
Die Kristalle lösten sich zu Staub auf, der von dem leichten
Wind durch die Arena getrieben wurde.
„Eigk!" rief der fette Agopper.
„Nein - ich will nicht", schrie der Biologe.
Unter dem Pilz des Henkers bildete sich eine blaue Wolke. Eigks
Augen weiteten sich. Seine Hände zitterten.
„Das ist doch Wahnsinn", sagte Eigk. „Pamo, sie
dürfen es nicht tun!"
Pamo bückte sich, nahm etwas Kies vom Boden auf und warf es
dem Henker ins Gesicht. Dieser hob beide Arme und hielt die Hände
abwehrend vor den Kopf. Die Zuschauer reagierten empört. Die
Agopper pfiffen,
schnauften und röhrten in allen Tönen. Frank Chmorl-Pamo
hingegen blickte sich lächelnd um. Nur allmählich
beruhigten sich die Zuschauer wieder. „Damit hast du nur einen
Aufschub erreicht, Frank, nicht mehr", sagte der Biologe.
„Auf jeden Fall haben wir noch ein wenig Spaß gehabt."
„Eigk!"
Der Biologe wandte sich dem Henker zu, als sein Name aus dem
Translator ertönte. Wiederum bildete sich der blaue Dunst unter
dem Pilz. Alles in Frank Eigk verkrampfte sich. Es gab keine Rettung
mehr für ihn und den Freund. Plötzlich wurde er ganz ruhig.
Er spürte, daß es sinnlos geworden war, sich gegen das
Unvermeidliche zu wehren. Er sah den blauen Dunst, der sich vom
Schädel des
Henkers löste und auf ihn zustrebte. Sein Blick verschleierte
sich, und seine Umwelt schien sich blau zu verfärben. Frank Eigk
fühlte heftige Stiche in der Herzgegend. Er stöhnte auf und
wollte die Hände heben, aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht
mehr. Da wußte er, daß das tödliche Feld ihn
erreicht hatte.
Dennoch kam der Tod nicht.
Frank Eigk wartete darauf, daß ihm das Bewußtsein
schwinden würde, aber er blieb wach. Die Zeit schien
stillzustehen.
Der Henker hob die Hände und legte sie gegen seine Schläfen.
Er pfiff laut und schrill. Eigk hörte es ganz deutlich. Irgend
etwas, was nicht hätte sein dürfen, hatte sich ereignet.
Der Fette erhob sich. Er trommelte mit den Fäusten gegen
seinen Schädel, setzte sich wieder und strich sich mit den
Händen über den Pilz. Frank Eigk stellte überrascht
fest, daß die Blautöne immer heller und durchsichtiger
wurden. Seine Umwelt nahm wieder die normale Färbung an. Das
Leben kehrte in seine Glieder zurück. Das Blut pulsierte fühlbar
durch die Adern.
Er drehte den Kopf und sah Frank Chmorl-Pamo an, der ihm zunickte,
als sei alles in Ordnung. Der Biologe stellte fest, daß es
absolut still in der Arena war. Er atmete tief durch.
„Frank - was ist los?“ fragte er. Seine Stimme
versagte, und er mußte sich räuspern, bevor er seine Worte
wiederholen konnte.
„Ich weiß es nicht. Der Henker-Mutant scheint seine
besonderen Fähigkeiten verloren zu haben. Der blaue Dunst
verschwand plötzlich.“
Irgend etwas berührte die Schulter des Biologen.
„Kannst du nicht mehr denken, Frank II?“ schrie Simo
San mit piepsiger Stimme. „Ich habe dem Fetten eine vierfache
Ladung mit meinem Hochleistungs-Pa-ralysator verpaßt, so daß
ihm sämtliche Gehirnwindungen durcheinandergeraten sind. Was ist
mit dir? Willst du nicht türmen?“
Frank Eigk war fassungslos.
„Simo, ich könnte dich umarmen“, sagte er mit
kaum gedämpfter Stimme. Seine Worte wurden vom Translator
aufgenommen und in Pfeiftöne umgewandelt. Sie hallten bis in den
letzten Winkel der Arena. Jetzt endlich reagierten die Agopper. Sie
liefen durcheinander und schwatzten erregt aufeinander ein. Nur der
Mutant blieb auf seinem Platz sitzen. Er blickte starr auf die
Delinquenten und bemühte sich offensichtlich, ein neues
Versteinerungsfeld zu produzieren. Es gelang ihm nicht. Als er das
endlich erkannte, erhob auch er sich. Da Teile seines Gehirns jedoch
paralysiert waren, erlitt er extrapyramidale Störungen. Er
stürzte der Länge nach hin.
Das Chaos, das in diesem Moment entstand, hätte nicht größer
sein können.
„Los, wir verschwinden“, brüllte der Siganese
Frank Eigk ins Ohr.
„Nicht weglaufen!“ rief Frank Pamo.
Der letzte Agopper-Delinquent flüchtete quer durch
die Arena auf einen Ausgang zu. Mehrere Schüsse peitschten
über die
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