PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
den Hosen
Pamos und des Agoppers, der ihn geflogen hatte. Dem Maruner wurde
heiß und kalt, weil er fürchtete, der Stoff könne
zerreißen und seine Beine enthüllen. Aber dann kam ein
dunkelhaariger Terraner herbei und verscheuchte die Tiere, die
kreischend auf die Bäume flüchteten. Der Mann war groß
und schwergewichtig. Sein Gesicht zeigte Spuren allzu reichlichen
Alkoholgenusses. Er trug ein togaähnliches Gewand und Sandalen.
Dicht vor Pamo und seinem Begleiter blieb er stehen und musterte sie.
„Laßt euch einweisen", befahl er dann. „Geht
zum Haus. Beeilt euch."
Er trat nicht zur Seite, so daß der Agopper und Pamo um ihn
herumgehen mußten. Frank empfand dieses
Verhalten nicht als Demütigung. Aber er wußte, daß
sein Begleiter sich erniedrigt fühlte. Dem Terraner schien diese
Tatsache nicht bewußt zu sein. Er sah sich offenbar als
überlegenes Wesen an. Er stieg in einen Gleiter, startete und
flog damit aufs Meer hinaus. Pamo sah, daß sich Angelgeräte
in der Flugkabine befanden.
Zusammen mit dem Agopper begab er sich zum Palast, wo sie von
einem in weiße Umhänge gehüllten Bediensteten
empfangen wurden. Er führte sie sofort in einen
Unterrichtsraum und ließ sie dort allein. Eine
vorprogrammierte Positronik erklärte ihnen in Wort und
dreidimensionalem Bild, was sie in Zukunft zu tun und zu lassen
hatten. Für Frank war diese Form der Anweisung keineswegs
überraschend. Er kannte sie von der Chmorl-Universität von
Gopstol-Maru. Der Agopper neben ihm aber verlor alle Selbstsicherheit
angesichts dieser überlegenen Technik.
Simo San, der auf dem Kopf Pamos saß, sah sich alles mit an
und gab hin und wieder seine respektlosen Kommentare dazu.
Im Anschluß an diese Einweisung erhielten Pamo und der
Agopper orangefarbene Umhänge, die bis auf den Boden
herabreichten. Sie kennzeichneten sie als Diener, die bei Tisch zu
servieren hatten. Frank und der Siganese hatten erwartet, daß
irgendwelche Sicherheitsüberprüfungen stattfinden würden,
aber das war nicht der Fall. Die Terraner unter der Führung von
Mylady Iniria Arouwa schienen sich vollkommen sicher zu fühlen.
„Fabelhaft“, sagte Simo San zufrieden, als sie sich in
einer Kammer befanden, die von nun an Frank Pamos Behausung sein
sollte. „Je unbedrohter sie sich fühlen, desto besser für
uns. Sie werden ihr blaues Wunder erleben.“
Die Kammer hatte ein winziges Fenster, durch das Frank auf das
Meer hinaussehen konnte. Als er hinausblickte, entdeckte er eine
kleine Gruppe von Terranern,
die auf einer Terrasse am Strand saß. Sieben agoppi-sche
Diener umgaben sie.
An diesem ersten Tag hatte Pamo nichts zu tun. Simo San verließ
ihn, um sich im Palast umzusehen. Gegen Abend wurde Frank abgeholt.
Er mußte einen der Diener begleiten und ihn bei seiner Arbeit
beobachten. Dabei durfte er keinerlei Fragen stellen oder sonst
irgend etwas sagen. Die Terraner wollten nicht gestört werden.
Diesen Abend verbrachte der Maruner in einem Salon, in dem zwei
Männer sich bei einem positronischen Sternenkampf amüsierten.
Mit Hilfe zweier Kleinposi-troniken führten sie zwei etwa
gleichwertige Flotten gegeneinander. In einem Dunkelfeld, das drei
Meter lang, drei Meter breit und zwei Meter hoch war, schimmerten die
Sterne einer ganzen Galaxis. In ihr bewegten sich die beiden Flotten,
die mit allen Waffen des Solaren Imperiums gegeneinander fochten.
Die beiden Männer sprachen nur wenig. Hin und wieder
verlangten sie alkoholische Getränke und etwas zu essen. Ihr
Spiel dauerte fünf Stunden. Danach waren beide Flotten
größtenteils vernichtet, ohne daß eine Seite gesiegt
hätte, und die beiden Terraner wankten betrunken aus dem Salon.
Schon der nächste Tag wurde wesentlich interessanter für
Frank Chmorl-Pamo. Er begann damit, daß eine husche, brünette
Terranerin sich für Franks Netzhandschuh aus Chmorl-Metall
interessierte. Mit Hilfe eines Translators fragte sie ihn darüber
aus, als er sie, Myla-dy Iniria Arouwa und zwei Männer beim
Frühstück bediente. Er gab jedoch nur ausweichende
Antworten, die sie nicht zufriedenstellten.
„Warum sagst du mir nicht, woher du ihn hast?“ drängte
sie.
„Laß ihn doch in Ruhe, May“, sagte Mylady
Arouwa.
„Ich möchte es aber wissen, Iniria.“
„Ich habe ihn bei einer Wette gewonnen“, log er. „Es
ist ein Ehrenzeichen, das für besonderen Mut verliehen wird.“
„Aha - du bist also ein besonders tapferer Mann?“
fragte sie spöttisch.
„Keineswegs - der andere war es. Er
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