PR TB 141 Das Planetenspiel
und versuchte jetzt zu
entkommen. Es gelang ihmjedoch nicht. Das gereizte Tier verbiß
sich in seinen Nacken und schleuderte es herum. Innerhalb weniger
Sekunden entstand ein chaotisches Durcheinander im Lager. Die anderen
Siks wichen scheuend vor den kämpfenden Tieren zurück,
wobei eine Reihe von weiteren Reitern auf den Boden flog.
Plötzlich sackte der angegriffene Sik in sich zusammen und
gab klagende Laute von sich. Er wälzte sich herum und bot seinem
Gegner die ungeschützte Kehle. Darauf zog sich dieser schnaubend
zurück. An den Resten der ehemaligen Schloßmauer blieb er
stehen.
Zögernd näherten sich ihm einige Ertruser. Sie hielten
Messer in den Händen, um sich notfalls wehren zu können.
»Es ist alles wieder in Ordnung«, stellte Frank Pamo
fest.
»Woher wissen Sie das?« fragte Solfott. Er blickte
Frank an, dann gab er ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er
nicht mehr an einer Antwort interessiert war. Der Maruner begriff,
daß er bereits seine Schlüsse gezogen hatte. Solfott
glaubte, daß Frank schon lange Jahre auf Attrapanda lebte und
in dieser Zeit Erfahrung mit den Siks gesammelt hatte. Frank war
versucht, ihn in Problemfragen zu verwickeln, die er nur beantworten
konnte, wenn er seine Erinnerungsgrenze von etwa drei Jahren
überwand. Aber er verzichtete darauf.
»Solfott«, sagte er. »Ich möchte Sie um
einen Gefallen bitten.«
»Beeilen Sie sich. Wir haben keine Zeit mehr.«
Die Soldaten stiegen wieder auf die Reittiere. Der Troß
setzte sich in Bewegung. Frank erkannte, daß unter den
gegebenen Umständen keine Hilfe von Solfott zu erwarten war.
»Schon gut«, sagte er. »Ich habe es mir anders
überlegt.«
Er ging zu Blue, der neben einigen Gepäckstücken stand
und offenbar nicht wußte, was er tun sollte. Der Freund
erkannte ihn nicht.
»Ich suche Simo San«, erklärte Pamo. »Weißt
du nicht, wo er geblieben ist?«
»Ich weiß nicht, wen Sie meinen. Wer ist Simo San?«
Solfott trieb seine Couldouren an. Das Lager leerte sich.
Fieberhaft überlegte Frank, was er noch tun konnte. Ihm fiel
nichts ein. Schließlich sagte er: »Simo San ist noch dort
im Wald. Wir müssen ihn finden und herausholen.«
Blue nahm ein Gepäckstück auf und ging wortlos an ihm
vorbei zu einem Sik. Er ließ sich von einem Couldouren auf das
Tier ziehen. In diesem Moment schrie einer der Männer auf.
»He, was ist das?« Er deutete in die Luft. Ein
Ertruser, der neben ihm stand, hob seinen Bogen und spannte ihn.
»Nicht schießen«, rief Frank Pamo, der erst in
diesem Moment das winzige Etwas hoch über dem Lager bemerkte.
Doch es war schon zu spät. Sirrend verließ der Pfeil die
Sehne und stieg in die Luft. Unwillkürlich hielt Frank den Atem
an. Er beobachtete, daß Simo San versuchte, dem Geschoß
zu entkommen. Der Siganese warf sich herum und schaltete den
Rückenhubschrauber aus. Er stürzte einige Zentimeter ab,
dann aber traf ihn der Pfeil. Ein blauer Blitz zuckte aus der
Maschine auf seinem Rücken. Zusammen mit dem Pfeil flog Simo San
noch einige Meter weiter in die Höhe. Dann kippte er ab und
löste sich von dem Geschoß. Sich ständig
überschlagend, fiel er in die Tiefe.
Frank rannte quer über den Lagerplatz. Er sah, daß der
Schütze ein Messer in der Hand hielt. Damit wollte der Ertruser
seine Beute auffangen. Pamo warf sich gegen ihn. Er hatte das Gefühl,
gegen einen Felsen geprallt zu sein. Er erreichte jedoch, daß
der Arm mit dem Messer zur Seite gedrückt wurde. Geschickt
bildete er eine Schale mit seinen Händen und fing den Siganesen
darin auf.
Simo San schnellte sich sofort daraus hervor und flüchtete
mit einem Satz zwischen einige Steine. Frank sah, daß er dort
den zerstörten Rückenhubschrauber abwarf.
Der Ertruser drängte sich an dem Maruner vorbei. Er wollte
die Steine mit einem Fußtritt auseinanderschleudern, doch
wiederum hielt Frank ihn auf.
»Schluß«, schrie er. »Willst du meinen
Freund umbringen?«
Die Umweltangepaßte hielt verblüfft inne.
»Sag das noch einmal«, forderte er.
Frank bückte sich, streckte Simo San die Hand entgegen und
wartete. Jetzt endlich erkannte ihn der Siganese. Er kletterte auf
die Hand und ließ sich hochheben. Frank stellte ihn sich auf
die Schulter.
Solfott durchbrach den Ring der Neugierigen, der sich innerhalb
weniger Sekunden gebildet hatte.
»Was ist das?« fragte er überrascht. Er
betrachtete den Siganesen in einer Weise, die erkennen ließ,
daß ihm dieses Volk vollkommen unbekannt war. Frank sah
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