PR TB 141 Das Planetenspiel
darin
wiederum ein Zeichen der Manipulation. Die grünen Menschen von
Siga waren normalerweise jedem Ertruser bekannt. Diese waren ebenso
Umweltangepaßte wiejene.
»Das ist mein Freund Simo San«, erwiderte Frank.
»Alles in Ordnung, Simo?«
»Alles bestens, Frank«, antwortete der Siganese.
»Dieser Wahnsinnige hätte mir fast das Bein abgeschossen.«
»Dieser Planet ist voller Wunder«, sagte Solfott.
»Sie betonen das in einer Weise, die mich überrascht«,
erwiderte Frank. »Wollen Sie damit . . .?«
»Gar nichts will ich.« Solfott wandte sich unwirsch
ab. »Tempo, Leute. Wir brechen auf.«
Er trieb seine Soldaten auseinander. Die Männer eilten zu den
Siks und schwangen sich hinauf. Frank folgte dem Ertruser und setzte
sich einige Meter hinter ihm auf das Reittier. Solfott wirkte nervös.
Frank fragte sich, ob er mit Hilfe des Siganesen bei ihm die
Erinnerungsbarriere durchbrochen hatte.
»Wo warst du?« fragte er leise, als das Reittier sich
in Bewegung setzte.
Simo San rutschte an seiner Schulter herunter bis in die
Brusttasche.
»Das möchte ich auch wissen. Im Wald ging irgendwann
bei mir das Licht aus. Ich war vollkommen weg. Als ich wieder zu mir
kam, flog ich über das Lager hinweg. Den Rest kennst du.«
»Blue scheint es ähnlich ergangen zu sein, aber er ist
noch nicht wieder klar. Du warst doch bei ihm. Hast du nichts
gesehen?«
»Nichts. Und nun laß mich in Ruhe. Ich möchte
endlich schlafen.«
Zwei Tage lang trotteten die Siks mit ihrer Last durch die roten
Wälder von Attrapanda. Dabei durchquerten sie eine riesige
Halbinsel. Als sie danach wieder das Meer vor sich hatten, konnten
die Couldouren die Stadt Cotayanda sehen. Sie lag auf einer Insel und
war durch einen etwa dreißig Meter breiten Graben vom Festland
getrennt. Auf dem felsigen Sockel erhoben sich unzählige Türme
der verschiedensten Formen. Die Erbauer von Cotayanda schienen einen
architektonischen Konkurrenzkampf ausgetragen zu haben. Die Stadt
wurde von einer hohen Mauer umgeben, auf deren Zinnen die
Abwehrwaffen in Stellung gebracht waren. Zur Verteidigung der Stadt
waren aber auch noch fünfzig Segelschiffe herangerückt, die
vor der Küste ankerten undjeden Angriff von der Seeseite her
verhindern konnten.
Die Belagerer von Cotayanda hielten die Küste besetzt. Frank
schätzte, daß ungefähr
fünfzigtausend Krieger vor der Stadt aufgezogen waren. Sie
kampierten in einem riesigen Lager, das einen Halbkreis hinter den
Angriffsstellungen bildete.
Bis jetzt war es offenbar weder der einen, noch der anderen Seite
gelungen, entscheidende Vorteile zu erringen. Die Trümmer von
Kampfmaschinen unterschiedlichster Art ließen erkennen, daß
mehrere Kämpfe ausgetragen worden waren. Offenbar hatte das
Oberkommando der Landstreitkräfte mehrmals versucht, den Graben
zu überwinden und die Stadttore einzurammen. Dabei waren sie
einige Male bis an die Mauern von Cotayanda herangekommen.
Von den drei Brücken, die ehemals über den Graben
geführt hatten, bestand nur noch eine. Sie war hochgezogen
worden und bildete eine zusätzliche Schutzmauer vor dem
breitesten Stadttor. Die anderen beiden waren verbrannt worden. Ihre
Reste hingen im Wasser.
»Au, verdammt«, sagte Simo San. »Das sieht nicht
gut aus.«
Er kletterte aus der Tasche hervor und setzte sich auf die
Schulter des Maruners.
»Die Stadt ist uneinnehmbar«, behauptete er.
»Das glaube ich nicht.«
»Auf jeden Fall können Monate, wenn nicht Jahre
vergehen, bis sich hier etwas Entscheidendes tut. Willst du solange
hierbleiben?«
»Keineswegs, aber kannst du mir sagen, wo ich die Jet
finde?«
»Leider nicht.«
»Du müßtest dir die Stadt ansehen, Kleiner.«
»Wie sollte ich es wohl schaffen, in sie hineinzukommen?
Willst du mich auf einer Kanonenkugel hineinschießen ? «
»Das ist eine glänzende Idee. Ich werde mit Solfott
darüber reden.«
Simo San ergrünte vor Wut.
»Mit mir kann man so etwas machen, wie?« schrie er.
»Das zahle ich dir noch heim.«
Beleidigt verkroch er sich wieder in der Brusttasche und reagierte
auf keine weiteren Fragen mehr. Frank beobachtete Blue, der in der
Nähe auf einem Sik vorbei ritt. Der Freund war nach wie vor
nicht Herr seiner Sinne.
Solfott lenkte den Sik einen Weg hinunter, der durch Waldgebiet zu
den Belagerern führte. Hin und wieder konnte Frank durch eine
Schneise auf das Lager sehen. Ihm fiel auf, daß es in mehrere
Abschnitte unterteilt war, die deutlich voneinander abgegrenzt waren.
Als er näher herankam,
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