PR TB 141 Das Planetenspiel
der Ertruser
schadenfroh.
»Sieh dich vor, Aurok«, erwiderte der Überschwere.
»Du hast dein eigenes Todesurteil gesprochen.«
Das Blut rann ihm von der Schulter, aber er schien es nicht zu
merken. Er stürzte sich auf Aurok. Die Klingen kreuzten sich. In
diesem Moment blitzte es seitlich von den beiden Männern auf.
Ein nadelfeiner Energiestrahl schoß auf die Spitzen der
Schwerter zu und traf sie, als sie sich berührten. Für
Bruchteile von Sekunden erhitzte sich der ultraharte Spezialstahl
derart, daß er sich verflüssigte. Er erstarrte ebenso
schnell wieder.
Der Überschwere schrie zornig auf und versuchte, seine Waffe
an sich zu reißen. Aurok bemühte sich ebenfalls darum,
sein Schwert zurückzuziehen. Aber auch er konnte es nicht, denn
der Energieschuß hatte die beiden Klingen unlösbar
miteinander verbunden. Keuchend, fluchend und brüllend rasten
die beiden Umweltangepaßten über die Lichtung, bis sie
schließlich erkannten, daß ihre Bemühungen erfolglos
bleiben würden. Sie blickten sich haßerfüllt an.
»Ich weiß nicht, wie das passiert ist, Grünhaut«,
sagte Aurok. »Es ist mir auch egal. Ich schlage vor, daß
wir mit bloßen Händen weiterkämpfen.«
»Einverstanden.«
Die beiden Männer belauerten sich noch einige Sekunden. Jeder
wartete darauf, daß der andere den Griff seines Schwertes
zuerst loslassen würde. Schließlich sagte Aurok: »Wir
werfen sie gemeinsam weg.«
»Einverstanden.«
»Eins. Zwei. Drei!«
Die zusammengeschweißten Schwerter fielen ins Gras. Die
beiden Überschweren sprangen zur Seite. Sie entfernten sich
einige Schritte, damit keiner sich einen Vorteil verschaffen konnte.
Simo San flog dicht vor dem Kopf des Überschweren vorbei. Er
winkte Monnor zu.
»Schlußjetzt«, schrie er. »Ich muß
mit euch Narren reden.«
Der Springer hieb blitzschnell nach dem Siganesen, doch dieser
reagierte noch rascher. Der Rückenhubschrauber riß ihn aus
der Gefahrenzone.
Aurok nutzte das Überraschungsmoment. Als Monnor dem
Siganesen noch verblüfft nachblickte, warf der Ertruser sich auf
ihn und schleuderte ihn mit einem Hamakathgriff zu
Boden. Der Springer explodierte nahezu vor Zorn. Mit unglaublicher
Kraft hämmerte er Aurok die Fäuste gegen den Schädel
und warf ihn damit zurück, so daß er sich wieder
aufrichten konnte. Aber auch der Ertruser sprang wieder auf die Füße.
Tief gebückt und mit ausgestreckten Armen umkreisten die
beiden Giganten sich, beide sorgsam darauf bedacht, dem anderen keine
Angriffsfläche zu bieten.
Einer der gefesselten Akonen schrie Monnor eine Warnung zu. Der
Überschwere ließ sich täuschen. Er zuckte zusammen
und blickte zur Seite. Diesen Moment nutzte Aurok für einen
tödlichen Griff. Er packte den Springer, wirbelte ihn herum und
setzte zu einem Genickbrecher an. Verzweifelt versuchte Monnor, das
nun nicht mehr vermeidbare Ende zu verhindern.
»Ihr Verrückten«, brüllte Simo San, der von
hinten an den Ertruser heranflog. »Ich werde euch schon noch
zur Vernunft bringen.«
Als Aurok sich nach vorn beugte, schoß der Siganese. Der
Energiestrahl bohrte sich dem Ertruser ins Fleisch. Aurok ließ
Monnor los und sprang gepeinigt in die Höhe, wobei er beide
Hände auf seinen Hosenboden preßte. Der Überschwere
fiel zu Boden. Fassungslos beobachtete er den Mann, der ihn hätte
töten können. Aurok rannte wie von tausend Teufeln verfolgt
zum Bach und setzte sich hinein. Sein Gesicht war feuerrot, und die
Augen quollen ihm weit aus den Höhlen.
Der Springer erhob sich und rieb sich den Hals. Dann ging er
langsam auf den Ertruser zu, bliebjedoch etwa fünfMeter von ihm
entfernt stehen.
»Was ist mit dir, Aurok?« fragte er in einem Tonfall,
der erkennen ließ, daß er am Verstand des Ertrusers
zweifelte. »Ist dir nicht gut?«
Aurok strich sich mit der linken Hand über den Sichelkamm. Er
stand langsam auf, wobei er die Rechte nach wie vor auf die
Brandwunde drückte. Er schluckte.
»Dieser grüne Satan hat mir eins auf den Pelz
gebrannt«, erklärte er.
Monnor grinste plötzlich.
»Er hat dir . . .?« Er lachte schallend los. Tränen
schössen ihm in die Augen. Er ließ sich schließlich
ins Gras sinken, als er sah, daß Aurok die Brandwunde erneut
ins kühle Wasser tauchte. Er wälzte sich vor Lachen hin und
her, bis er den Siganesen entdeckte, der wenige Meter neben ihm auf
einem abgebrochenen Ast stand und ihm zuwinkte. Wie von der Feder
geschnellt sprang er auf die Beine, packte einen armdicken Baumstamm,
der im Gras lag,
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