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PR TB 142 Sie Kamen Von Kendarkos

PR TB 142 Sie Kamen Von Kendarkos

Titel: PR TB 142 Sie Kamen Von Kendarkos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde er es anfliegen und
erforschen.
    Er war kräftig gebaut und bartlos. Er trug eine enganliegende
Kombination, deren Verschlüsse meistens geöffnet waren. Es
sah so aus, als sei sie ihm inzwischen zu klein geworden.
    Nach etlichen Stunden näherte er sich endlich Moa. Vom Raum
her kannte er jede Besonderheit der Oberfläche, jedes Gebirge,
jede Insel und jedes Meer. Er konnte sich ohne Karte orientieren. Moa
war sein Planet.
    Mit stark verringerter Geschwindigkeit strich die ALGOL über
Meere und Inseln dahin, über ein Paradies, das selbst Ferro
nicht kannte. Noch niemals hatte hier der Fuß eines Lebewesens
die grünen Grasflächen betreten, die sichjungfräulich
darboten. Stumm warteten die Urwälder darauf, daß sich
eine Gattung der Meerestiere dazu entschloß, als Lebenselement
das Land zu wählen und für immer das Wasser zu verlassen.
    Wenn niemand nachhalf, würde das noch Jahrmillionen dauern.
    Ferro wusste, daß er niemals soviel Zeit haben würde,
er war schließlich nicht unsterblich. Wenn er sich alt genug
fühlte, seine abenteuerlichen Flüge in das Niemandsland
aufzugeben, würde er sich damit beschäftigen. Er würde
dafür sorgen, daß der Fisch aufs Land kroch -und dort
blieb.
    Langsam näherte er sich dem größten Kontinent
seines Planeten, einem fast fünftausend Kilometer langen
U-förmigen Gebirge mit breiten, flachen und fruchtbaren Rändern
zu beiden Seiten. Das von dem U eingeschlossene Meer war eine
riesige, seichte Bucht mit kristallklarem Wasser und reichlicher
Meeresvegetation. Aber auch die Fische und ihre bereits
weiterentwickelten Verwandten hielten sich hier gern auf.
    Mitten in dem U, der Bucht zugewandt, lag Ferros Haus.
    Er hatte darauf verzichtet, vorgefertigte Teile zu verwenden, die
er natürlich leicht hätte kaufen können. Aber er hatte
das Gefühl gehabt, damit sein Paradies zu entweihen. Also baute
er es aus Holz, das an dieser Stelle reichlich vorhanden war. Das
Resultat war ein breit

    angelegter Bungalow, vor dem sich ein drei bis vier Kilometer
weiter Sandstrand ausbreitete. Hinter dem Bungalow begann der Wald,
der bis zum Fuß des Gebirges reichte, aus dem die Bäche
mit dem frischen, kühlen Wasser kamen.
    Ferro ließ die ALGOL weiter absinken, bis er aus geringer
Höhe die Formationen unter Wasser erkennen konnte. Da gab es
Gebirge und Schluchten, wie auf dem Land, und deutlich waren die
großen Fische zu erkennen, die einzeln oder in Schwärmen
auf der Jagd waren. Immer niedriger wurde das Wasser, bis einzelne
Riffe die Oberfläche durchstießen. Der Strand kündigte
sich an.
    Sanft und fast ohne Erschütterung landete die ALGOL nur
fünfzig Meter von dem Bungalow entfernt. Ferro schaltete
sämtliche Aggregate des Raumschiffs ab, dann verließ er es
und versäumte nicht, die Luke elektronisch zu sperren. Nur sein
Kennwort würde sie wieder öffnen.
    Es gab nur wenige Augenblicke in seinem Leben, in denen er
bedauerte, dieses Paradies mit niemandem teilen zu können. Wie
schön würde es sein, jetzt - in diesem Moment - von einem
Freund oder einer Frau empfangen zu werden. Alles wäre für
ihn hergerichtet, und er brauchte sich nur an den gedeckten Tisch zu
setzen -symbolisch gesprochen, selbstverständlich. Aber wie sah
die Wirklichkeit aus?
    Sand und Staub mussten beseitigt werden, denn er kam selbst durch
die feinsten Ritzen des primitiven Bauwerks. Lebensmittel mussten
herbeigeschafft oder aus der ALGOL hergeholt werden. Das Feuer in dem
aus Stein erbauten Herd war längst erloschen.
    Ferro war ein kosmischer Robinson, fast zehntausend Jahre vor
unserer Zeitrechnung und unserer Zeit technologisch um viele hundert
Jahre voraus.
    Ferro konnte nicht ahnen, daß er vielleicht in Jahrmillionen
einmal der nicht greifbare Gott dieser Welt sein würde. Sein
Name würde dann vergessen sein, das Große Imperium würde
es nicht mehr geben, aber sein Planet Moa würde leben. Und wenn
dieses Leben intelligent war, woran kaum ein Zweifel bestehen konnte,
würde es sich Gedanken über seine Herkunft machen. Zu den
biologischen und damit wissenschaftlichen Fakten kam dann der Glaube,
und am Anfang des Glaubens stand auf allen Welten Gott.
    Somit stand fest: Ferro würde einmal Gott sein.
    Er hatte sich nie mit diesen Gedanken beschäftigt, und er
würde es wahrscheinlich auch niemals tun. Er tat einfach das,
was nahe lag. Und in erster Linie wollte er frei sein. Aber
schließlich waren alle Götter frei.
    Zwei Tage benötigte er, um sein Heim zu säubern und den
Sand ins

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