PR TB 145 Auf Der Babarenwelt
Klackton und näherte
sich dem Piratenführer mit aufreizendem Gang - oder zumindest
auf eine Weise, die er selbst für aufreizend hielt.
»Oh, was für ein schöner Mann«, röhrte
er.
Cannax zuckte beim Klang der Stimme zusammen und wandte sich in
die Richtung, aus der sie kam. Sein vom Alkohol getrübter Blick
klärte sich, in seine Augen trat ein Ausdruck von Staunen und
Abneigung.
»Ein so schöner Mann sollte nicht einsam sein«,
gurrte Klackton.
»Verschwinde«, sagte Cannax und stand auf.
Klackton hatte ihn bereits erreicht und schmiegte sich an ihn.
»Diese Muskeln!«
»Wenn du Knochengestell nicht sofort abhaust, dann kannst du
die Kraft meiner Muskeln zu spüren bekommen«, knurrte
Cannax.
Klackton legte einen Arm um seinen Hals und nestelte mit der
anderen Hand an seinem Gürtel, wo er den Stahlzylinder wußte.
Cannax, der diese Geste natürlich mißverstand, wich
erschrocken einen Schritt zurück, strauchelte und stürzte
zusammen mit Klackton zu Boden.
»Nein«, rief der Piratenführer entsetzt und
versuchte, sich aus Klacktons Umarmung zu befreien. »Männer,
zu Hilfe, befreit mich von diesem aufdringlichen Weib!«
Klackton zog dem Piraten mit einem kurzen Ruck die zylinderförmige
Kapsel aus dem Gürtel. Cannax schien davon nichts gemerkt zu
haben. Er gab plötzlich jeglichen Widerstand auf. Sein Blick
richtete sich in unergründliche Fernen, als sich grünlicher
Nebel auf ihn niedersenkte.
»Ich höre«, sagte er, als spreche er zu einem
Unsichtbaren. »Ich folge dem Ruf zum Schlachtfeld der Götter.«
Und er schüttelte Klackton wie ein lästiges Insekt ab
und verschwand im Nebel, der nun bereits so dicht geworden war, daß
man nur wenige Meter weit sehen konnte.
Klackton verspürte bereits den Druck auf sein Gehirn, der ein
erstes Symptom der Suggestionsstrahlung war. Er hatte das schon
einmal erlebt, nur war er damals ungefährdet gewesen, weil ihn
die Raupe aus der Gefahrenzone brachte.
Klackton versuchte, den Druck auf seinen Geist zu ignorieren und
kämpfte sich durch den immer dichter wallenden Nebel in Richtung
seiner Gefährten. Die fremden Stimmen in seinem Kopf wurden
immer
eindringlicher.
Vor ihm tauchten Annemy und Lord auf. Sie gingen wie Traumwandler
dahin.
»Ich habe den Behälter mit der Information!« rief
Klackton triumphierend. Aber er fand kein Gehör.
Als er Annemy und Lord erreichte, erkannte er an ihren Gesichtern,
daß sie nicht mehr Herr über sich selbst waren. Sie waren
den Suggestionen verfallen, mußten dem hypnotischen Ruf Folge
leisten, der sie in die Unterwelt lockte.
Klackton versuchte noch ein letztes Mal, sich gegen die
Beeinflussung aufzulehnen. Doch dann stand auch er im Bann der
fremden Macht.
11.
Klackton fand sich in einem riesigen Felsgewölbe wieder,
dessen Wände mit purpurner Leuchtfarbe bestrichen waren. Von
irgendwoher erklang gespenstische Musik. Hohl klingende Stimmen
sprachen vom Leben nach dem Tode und von der Bestimmung, die all jene
erhalten sollten, die in dieses »Zwischenreich«
eingegangen waren: Sie sollten an der Seite der Sternengötter
die Dämonen des Bösen bekämpfen.
Bin ich tot? fragte sich Klackton und gab sich sofort selbst die
Antwort: Blödsinn!
Alles kam ihm eher wie das Innere einer Grottenbahn vor. Die grell
leuchtenden Wände, die Geisterbahnstimmen und die kitschige
Musik -das alles war viel zu primitiv, als daß es Eindruck auf
ihn machen konnte.
Er blickte sich um. Auf dem Boden, der ebenfalls von sich aus
leuchtete, nur in einem anderen Rot, saßen oder lagen
madrianische Kriegerinnen, die entweder bewußtlos waren oder
gerade zu sich gekommen.
Auf sie mochte das alles Eindruck machen, ebenso wie auf die
Mauraner, Jasconder und Hongonen und Vinggs, die man hierher
verschleppt hatte. Glaubten sie wirklich, daß sie nicht mehr zu
den Lebenden gehörten und in diesem »Zwischenreich«
ein »Schattendasein« führen durften, um auf das
Schlachtfeld der Götter in den Kampf zu ziehen?
Klackton erblickte unweit von sich Annemy und Lord, die dicht
beieinander mitten unter den Kriegerinnen saßen und
konzentriert auf etwas starrten. Lord war immer noch als Frau
verkleidet.
Klackton trat zu ihnen.
»Amüsiert ihr euch gut?« fragte er giftig.
Annemy blickte nur kurz auf.
»Wir haben den Bericht der USO-Spezialisten gelesen«,
erklärte sie.
»Jetzt ist völlig klar, welche Absichten die Springer
verfolgen. Aber etwas Ähnliches habe ich ohnehin geahnt, als ich
erfuhr, daß Tausende und aber Tausende
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