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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein?« fragte sie leise.
Ihre Stimme hatte sich sehr verändert. Jetzt sprach sie nicht
mit Sklaven, sondern
    mit ihrem Henker, wie sie glaubte.
    »Ich bin entschlossen. Wenn ich euch nicht töte, werde
ich getötet.«
    »Du weißt alles über uns?«
    »Fast alles«, sagte ich. »Und es ist niemals
genug.«
    »Warum sollst du töten? Warum willst du uns umbringen?«
    Die Dolchspitze drückte noch immer auf ihre Kehle. Der Körper
hatte sich nicht bewegt. Ich blieb ruhig und erklärte:
    »Ihr seid auf diesen Planeten gekommen und habt Menschen
gefunden, die Hilfe verdienen.«
    Alyeshka bäumte sich auf, und sofort preßte ich die
Hand auf ihre Lippen und verstärkte den Druck auf die Waffe.
Jetzt schüttelte sie den Kopf.
    »Du willst schreien?«
    »Nein!« gurgelte sie. »Ich will antworten.«
    »Sprich.«
    »Sie sind primitiv. Was du hier siehst, ist alles von uns in
einem halben Jahr geschaffen worden. Wir mußten sie zwingen,
etwas zu lernen.«
    Ich lächelte kalt und entgegnete:
    »Mit der Peitsche, rücksichtslos, dadurch, daß
ihr sie zu Sklaven gemacht habt, sie ausbeutet, und sogar dadurch,
daß ihr sie erwürgt, wenn einer von euch durch einen
Unfall stirbt. Ihr seid entsprungene Wahnsinnige.«
    Sie sagte erbittert:
    »Du verstehst nichts, Jäger. Jäger. ist dies dein
Name?«
    »Du brauchst nicht mehr zu wissen, Alyeshka«, erklärte
ich. »Was verstehe ich nicht?«
    »Wir sind ebenso manipuliert, wie wir die Eingeborenen
manipulieren. Wir sind eines Tages aufgewacht und haben gemerkt, daß
wir nichts anderes als denkendes Zuchtvieh sind. Dann bot sich uns
die plötzliche Chance, von diesem planetengroßen Spielfeld
zu flüchten. Wir nahmen die Chance wahr. Sind wir deshalb zu
verurteilen?«
    Sie sprach zum Teil das aus, was ich vorher gedacht hatte. Aber
meine Miene veränderte sich nicht. Ich hielt noch immer den
Dolch an ihren Hals und wartete.
    »Deswegen hat euch niemand verurteilt. Ich verurteile euch
wegen der Grausamkeit, mit der ihr über diese Welt zieht. Ich
bin der einzige wirkliche Gegner, den ihr habt. Ich habe dich
beobachtet, seit du mit den halbtot geschlagenen Zugtieren hier
angekommen bist - im Tempel der Einsamkeit.«
    »Wir sind nicht immer und nicht alle so grausam!«
sagte sie in einem schwachen Versuch der Verteidigung. Inzwischen
aber begriff sie, daß ich aus einer Kultur kam, die der Höhe
ihrer eigenen entsprechen
    mochte. Sie begann zu lächeln und bewegte ihren Körper,
sehr langsam und auf eindeutig raffinierte Weise, bis sie in
aufreizender Stellung unter dem Laken lag. Ich hob die Brauen und
murmelte:
    »Mit dieser Verlockung, Göttin, kannst du Rhif
überwältigen. Nicht mich. Ich bin Jäger, nicht
Bettsklave.«
    Sie ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken.
    »Tashil, der älteste und klügste von uns, ist der
Vater des Übels. So nennen ihn die Eingeborenen.«
    »Ich verstehe. Und was bist du?«
    »Ich bin nichts. Ich bin einer der Androiden, der
unfruchtbar ist und dazu nicht unsterblich.«
    »Wenn das richtig ist«, meinte ich ruhig und hob die
Hand mit dem tödlichen Dolch, »dann spare ich eine
Hinrichtung ein. In einem Jahrhundert hat die Sonne deine göttlichen
Knochen in Asche verwandelt.«
    Sie schwieg. Dann richtete sie sich langsam auf; jede ihrer
Bewegung wurde von mir voller Wachsamkeit registriert. Ich war
bereit, ihr innerhalb eines winzigen Augenblicks den Dolch in die
Brust zu stoßen. Alyeshka lehnte sich an das fellüberzogene
Oberteil des Bettes, dann bemerkte sie meinen kalten Seitenblick und
zog das Laken über ihre Brüste. Ihre kalte, helle Schönheit
war nicht zerbrochen, aber ihr Selbstbewußtsein hatte breite
Sprünge und Risse. Ich hob die Hand und sagte:
    »Verstehe mich recht, Alyeshka. Ich bin kein Mörder,
und wenn ich töte, dann töte ich nicht gern. Aber ich
fürchte, es gibt kein Mittel, einen klugen und potentiell
unsterblichen Androiden auf seinem Siegeslauf über diesen
Planeten anzuhalten, außer einem giftigen Pfeil durchs Herz.
Ich weiß, wie man die Barbaren dieses Planeten gewinnt.
Jedenfalls nicht durch die Peitsche, nicht durch Mord, nicht durch
psychologische Vergewaltigung. Ich weiß genau, wie primitiv sie
sind.«
    Sie überlegte. Und auch ich dachte nach. Ich fühlte es
an der Stimmung dieser entscheidenden Nacht. Sie versuchte, mir ein
Angebot zu machen. Sie suchte mein Vertrauen; ich war ein
Gesprächspartner für sie. Konnte ich bei diesem Handel
verlieren? Wenn ich verlor, verlor ich gleichzeitig mein Leben.
    Du

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