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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kannst es wagen! sagte das Extrahirn.
    Ich stand auf und schob den Dolch in die Lederscheide. Dann sagte
ich bedächtig, jedes Wort abwägend:
    »Dein Wort ist hier heiliger Befehl?«
    »So ist es.«
    »Dann schließen wir einen Waffenstillstand auf der
Basis gegenseitigen Mißtrauens. Er gilt bis zur Abenddämmerung
des nächsten Tages. Einverstanden?«
    Sie öffnete ihre Augen weit und sah mich überrascht,
fast furchtsam
    an.
    »Was bringt dich dazu, Jäger?«
    Ich lachte kurz.
    »Ich bin der Jäger, der aus dem Süden auf dem
Rücken eines Elefanten hierher kam, um dreizehn fremde Götter
zu töten. Ich bin meinem Auftrag nach zugleich Richter und
Henker. Ich will von dir erfahren, welche Gründe es für
mich geben kann, nicht alle zwölf noch lebenden Androiden zu
töten. Sage mir diese Gründe, und vielleicht entscheide
ich, daß einige von euch am Leben bleiben. Und, noch eines: mit
den Mitteln, mit denen du bisher Erfolg hattest, mit allen Mitteln,
die dir einfallen - mit diesen kleinen, unwichtigen Gesten bin ich
nicht zu beeindrucken. Dort, wo ich herkomme, sind sie alle schon
vergessen.«
    »Die Wahrheit also?«
    Ich nickte.
    »Die Wahrheit ist böse!« sagte ich. »Und
mitunter tödlich. Du bist jetzt dein eigener Anwalt.«
    Sie atmete schwer, dann stieß sie hervor:
    »Dann töte Tashil, Ngarto und Toteen! Bald! Und lasse
sie leiden.«
    Ich legte die Hand an den Griff der Axt und trat langsam fünf
Schritte zurück. Ich sagte hart:
    »Eine Stunde nach der Morgendämmerung will ich mit dir
im Schatten des großen Baumes essen. Es ist müßig,
mich verfolgen zu lassen - ich fliege von diesem Berg weg und komme
zurück.«
    Kurze Zeit später verließ ich das Zimmer, rannte durch
den ausgestorbenen Park und versteckte mich wieder in der Krone des
Baumes. Niemand sah mich, und ich merkte nicht das geringste. Sie
verfolgten mich nicht. Alyeshka würde nicht schlafen, und sie
schien mir zu glauben. Aber die Worte am Tag sind stets anders als
die in der Dunkelheit.
    Es war ein kalkuliertes Risiko. Ich wußte, wie schnell ich
meinen Köcher leerschießen konnte, ich wußte, wie
gut ich kämpfte, aber ein Befehl der Göttin würde
Hunderte auf mich hetzen. Von der Astgabel, auf der ich halb
schlafend, halb wachend, den Rest der Nacht verbracht hatte, sah ich,
daß sich Alyeshka offensichtlich an unsere Vereinbarung hielt.
Sklaven bereiteten einen Tisch vor, schleppten Speisen heran, Krüge
und Becher, schließlich zwei Sessel, mit wertvollen Pelzen
ausgeschlagen, dann zogen sie sich wieder zurück. Als ich sah,
daß Alyeshka ihre Räume verließ, kletterte ich
hinunter und schlug einen Weg ein, der mein Versteck nicht verraten
würde. Ich erschien, aus der sicheren Deckung der Büsche
kommend, zwischen den Säulen des Eingangs in den Tempelbezirk.
    Schweigend sahen mich Sklavinnen und Sklaven an, als ich auf die
    Göttin zuging, den Bogen in der Hand, mit gespannten Muskeln
und vibrierenden Nerven. Aber keines der Zeichen, die ich richtig
interpretierte, deutete auf Verrat oder eine Falle hin.
    »Du siehst nicht aus, als hättest du viel geschlafen!«
sagte ich als Begrüßung und setzte mich. Mein Sessel
befand sich mit dem Rücken gegen eine massive Mauer, also konnte
ich nur von vorn überfallen werden.
    »Ich habe nicht geschlafen. Ich mußte nachdenken!«
erklärte sie ernst. Sie hatte nicht nur nachgedacht, sondern
setzte auch alle ihre Reize ein. Natürlich war sie jedem
Eingeborenen dieser Welt turmhoch überlegen, aber in
Wirklichkeit verwendete sie nur die reife Form alter
Verhaltensweisen. Sie trug ein langes Gewand aus hellem Stoff, von
einem prächtigen Kupfergürtel zusammengehalten, genau an
der richtigen Stelle, um zu betonen, wie schlank sie war. Die
seitlichen Schlitze ließen die Beine bis zum Hüftknochen
sehen, der Ausschnitt war tief und aufreizend. Ich lehnte den Bogen
griffbereit an die Mauer.
    »Hat dein Nachdenken zu einem Erfolg geführt?«
fragte ich.
    »Ja. Ich werde dir alles sagen. Unseren Zustand, meine
Gedanken, die Überlegungen und die Pläne. Ich will nicht
sterben, obwohl ich weiß, daß ich nicht ewig leben kann.«
    Ich blickte auf den Tisch, über den ein weißes Tuch
gebreitet war. Auf gescheuerten Holztellern standen und lagen
sämtliche Nahrungsmittel, die zu dieser Zeit und an dieser
Stelle erzeugt werden konnten. Sogar frisches, köstlich
riechendes Brot.
    Ich eröffnete die Unterhaltung und fragte:
    »Wer seid ihr? Die Namen, die Charaktere, die Eigenarten.
Denke daran,

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