Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meinst Kharg aus Mari am Buranun und ImohaginSusa?“
    „Ja. Sie sind ebenso erfahren wie du und ich.“
    „Und ihre Siedlungen sind ebenso schwach und verwundbar wie
Ninive!“erklärte ich lakonisch.
    „Damit ist die Frage beantwortet!“schloss Alyeshka.
„Wir können von ihnen Unterstützung, aber keine
wirkliche Hilfe erwarten.“
    „Du solltest trotzdem Boten zu ihnen schicken und sie
vorbereiten. Sie passen in unser Konzept. Ich werde erklären,
wie sie uns helfen können.“
    Ich versuchte, auch die beiden Überlebenden des Gemetzels in
das Netz unseres Vorhabens einzubeziehen. Viele Regentropfen ergeben
letztlich einen breiten Strom, der alles mit sich reißt und
überflutet. Es war sehr spät, als ich, eine Öllampe in
den Fingern, mich zu meiner Behausung zurücktastete.
    Der Bote:
    Seit dreimal zwölf Monden war er unterwegs, und in dieser
Zeit war er um das Doppelte gealtert. Er hatte zwei Aufträge:
einmal alle Strapazen dieses langen Weges zu überleben und zum
zweiten, die Botschaft zu übergeben, die er in seinen Gürtel
eingenäht hatte.
    In klirrender Kälte und rasendem Schneesturm hatte er
Gebirgspässe überquert, als Treiber schwarzfelliger Ochsen,
denen man schwere Lasten aufgetürmt hatte.
    Auf einem kleinen, in den schlagenden Wellen ächzenden Boot
war er eine zackige, von Urwald gesäumte Küste
entlanggesegelt, immer in der Furcht vor menschenfressenden
Meeresungeheuern und vor der Habgier des Kapitäns, der ihn in
die Sklaverei verkaufen würde.
    Durch Sandsturm, ohne Wasser und halb verhungert, hatte er allein
eine Wüste durchquert, auf der Flucht vor Löwen und einem
Rudel fremder, blasshäutiger Nomaden, die ihn ausrauben wollten.
    Er hatte einen Mond lang von Tau und Beeren gelebt und von
Insekten und dem rohen Fleisch kleiner Tiere, die er in
Rutenschlingen gefangen hatte.
    Er zählte jetzt vierundzwanzig Jahre.
    Keine Möglichkeit, unter lebensgefährlichen Bedrohungen
dennoch zu überleben, war ihm fremd. Der Bote war ein
hochgewachsener Mann, schlank, mit seidigem, blauschwarzem Haar.
Jetzt, als er langsam den Meeresstrand entlanglief, bestand er nur
noch aus Knochen, Muskeln und Eingeweiden. Der Bart wucherte, das
Haar hing verfilzt im Nacken. Er würde laufen, bis er starb oder
sein Ziel erreichte.
    Was er nicht wusste:
    Ein Jahr hinter ihm war ein zweiter Bote losgeschickt worden. Er
hatte eine Aufgabe mehr. Er sollte auf den Spuren von Dharon laufen,
die Fallen vermeiden und eine Botschaft fast gleichen Inhalts
abgeben. Dharon wagte nicht einmal abzuschätzen, wo das Ende
seiner langen Irrfahrt durch die unbekannten Länder dieser Welt
lag. Er wusste nur, wie es aussah und welche geheimnisvollen Formeln
er sagen sollte, wenn er das Ziel erreichte. Dharon lief weiter.
Derselbe Instinkt, der einen Fisch Tausende von Meilen in sein
Laichgebiet zurücktrieb, trieb auch ihn. Obwohl er immer wieder
die Richtung nach Norden hatte ändern müssen, lag sein Ziel
weit im Westen.
    In der trägen, feuchtwarmen Luft, die aus den Marschen
herüberstrich und den Vorhang bewegte, flackerte die Flamme der
Leinöllampe und warf zitterndes Licht über alle Gegenstände
des Raumes.
    D’agana neigte sich schweigend über mich. Sie war so
leise nach meinem Einschlafen in den Raum gekommen, dass nicht einmal
mein Extrahirn mich geweckt hatte. Als ich mich herumdrehte und nach
dem Dolch griff, hatte sie meine Hand festgehalten.
    „Alyeshka, wie du die Herrscherin nennst, schickt mich“,
hatte sie geflüstert und sich neben meine Hüfte gesetzt.
    Jetzt schob ich meine Finger durch ihr langes Haar und strich es
hinter die Schläfen zurück. D’agana glitt über
mich, ohne ein Wort zu sagen. Nicht nur ihr Gesicht, auch ihr Körper
war der einer voll erblühten Frau, ebenso das Maß ihrer
Leidenschaft. Ich begriff die Zusammenhänge noch nicht ganz, bis
sie sagte:
    „Du sollst wissen, dass ich der Herrscherin gern gehorcht
habe.“
    „Das habe ich gemerkt“, erwiderte ich leise. In dem
kleinen, ummauerten Viereck zirpten die Grillen. Wasservögel
waren aus der Flussniederung zu hören.
    „Du kommst als ein Fremder. Und nur weil du der Freund und
Bruder der Herrscherin bist, wirst du Ninive retten!“
    Vielleicht war es ihr unbedingter Glaube, der mich rührte.
Sie glaubte, dass ich der Retter war. Wahrscheinlich glaubten es auch
die anderen Tausende dieser wachsenden Siedlung, die noch keine Stadt
war. Sie hatten den überlegenen Verstand Alyeshkas gespürt,
und sie dachten, dass ich so

Weitere Kostenlose Bücher